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Die Weisheit des Feuers

Die Weisheit des Feuers

Titel: Die Weisheit des Feuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Paolini
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er seine Frage.
    Einer der Zwerge, ein stämmiger Bursche mit einem gegabelten Bart, hustete, spie Blut aus und knurrte: »Nichts, was die Zeit nicht heilen würde. Was ist mit Euch, Schattentöter?«
    »Ich werde es überleben.«
    Er schritt vorsichtig über die verrußte Fläche und kniete sich neben Kvîstor. Er hoffte, den Zwerg noch aus den Klauen des Todes retten zu können. Doch als er die klaffende Wunde am Hals genauer untersuchte, wusste er, dass es hoffnungslos war.
    Er senkte den Kopf, als die Erinnerung an jüngstes und vergangenes Blutvergießen seine Seele verdüsterte. Dann stand er auf. »Warum ist die Laterne explodiert?«
    »Sie sind mit Hitze und Licht gefüllt, Argetlam«, antwortete einer der Wachen. »Wenn sie zerbrechen, wird beides freigesetzt. Dann ist es besser, weit weg zu sein.«
    Eragon deutete auf die am Boden liegenden Leichen der Angreifer. »Wisst ihr, zu welchem Clan sie gehören?«
    Der Zwerg mit dem gegabelten Bart durchwühlte die schwarzen Gewänder ihrer Angreifer. »Barzûl!«, fluchte er. »Sie tragen keine Abzeichen, an denen man sie erkennen könnte, Argetlam. Dafür haben sie jedoch das hier bei sich.« Er hielt ein Armband aus geflochtenem Rosshaar hoch, in das geschliffene Amethyste eingearbeitet waren.
    »Was hat das zu bedeuten?«
    »Diese besondere Art von Amethyst«, der Zwerg tippte mit einem rußigen Finger auf den Stein, »kommt nur in vier Gegenden des Beor-Gebirges vor. Drei davon gehören zum Gebiet der Az Sweldn rak Anhûin.«
    »Grimstborith Vermûnd hat diesen Hinterhalt befohlen?«, fragte Eragon skeptisch.
    »Das kann ich nicht mit Sicherheit sagen, Argetlam. Genauso gut könnte ein anderer Clan gewollt haben, dass wir dieses Armband finden. Damit wir glauben, dass es die Az Sweldn rak Anhûin waren, und unsere wahren Feinde nicht erkennen. Aber wenn ich wetten müsste, Argetlam, würde ich eine Wagenladung Gold darauf setzen, dass der Dûrgrimst Az Sweldn rak Anhûin für diesen Anschlag verantwortlich ist.«
    »Verdammt sollen sie sein!«, murmelte Eragon grimmig. »Wer auch immer das war, soll verdammt sein.« Er ballte die Fäuste, um das Zittern seiner Hände zu unterdrücken. Mit dem Stiefel tippte er gegen einen der schillernden Dolche der Meuchelmörder. »Die Zauber auf diesen Waffen und auf den... den Männern«, er deutete mit einem Nicken auf die Leichen, »Männern, Zwergen, wie auch immer; sie müssen unglaublich viel Energie verschlungen haben. Und ich kann mir nicht mal annähernd vorstellen, wie kompliziert die Formeln dafür waren. Diese Magie zu wirken, muss sehr anstrengend und sehr gefährlich gewesen sein...« Er sah die Wachen der Reihe nach an. »Vor euch als meinen Zeugen schwöre ich, dass weder dieser Mordanschlag gegen mich noch Kvîstors Tod ungesühnt bleiben wird. Welcher Clan auch immer diese heimtückischen Mörder auf uns angesetzt hat, wird sich wünschen, er hätte mich und durch mich den Dûrgrimst Ingietum niemals angegriffen. Das gelobe ich als Drachenreiter und Angehöriger des Dûrgrimst Ingietum. Sollte euch jemand fragen, gebt mein Gelübde so wieder, wie ich es vor euch geleistet habe.«
    Die Zwerge verbeugten sich vor ihm. »Ihr befehlt, wir gehorchen, Argetlam«, erwiderte der mit dem gegabelten Bart. »Ihr ehrt mit Euren Worten Hrothgars Andenken.«
    »Welcher Clan es auch gewesen sein mag«, meinte ein anderer der Wachen, »er hat die Gesetze der Gastfreundschaft verletzt; er hat einen Gast angegriffen. Sie stehen nicht einmal auf derselben Stufe wie Ratten, es sind Menknurlan.« Er spie aus und die beiden anderen Zwerge taten es ihm nach.
    Eragon trat zu der Stelle, wo die Überreste seines Schwertes lagen. Er kniete sich auf den rußigen Boden, berührte mit der Fingerspitze einen der Splitter und fuhr mit dem Daumen über die gezackte Bruchkante. 
Ich muss den Schild und die Wand so fest getroffen haben, dass ich die Schutzzauber überlastet habe, mit denen ich den Stahl verstärkt hatte.
    Ich brauche ein neues Schwert,
 dachte er dann.
    Ich brauche das Schwert eines Drachenreiters.
     
     

MIT DEN AUGEN EINES DRACHEN
    W
armer-Morgenwind-über-der-Ebene,
 der sich von 
Warmer-Morgenwind-über-den-Bergen
 unterschied, drehte.
    Saphira passte die Flügelstellung der neuen Windrichtung an und ließ sich noch höher über das sonnenüberflutete Land tragen. Sie schloss die doppelten Augenlider und räkelte sich im weichen Bett des Windes, genoss die morgendlichen Sonnenstrahlen, die auf ihren sehnigen

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