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Die Weisheit des Feuers

Die Weisheit des Feuers

Titel: Die Weisheit des Feuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Paolini
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Gehörnt
 oder 
Kurz,
 die Zweibeiner schienen geradezu süchtig nach Palaver zu sein. Brom allerdings hatte nicht palavert und genau das hatte Saphira an ihm so gemocht. Für sie war es ganz einfach, Entscheidungen zu treffen: Wenn man etwas tun konnte, um die Lage zu verbessern, dann tat man es, und wenn nicht, dann eben nicht. Alles weitere, was zu einem Thema gesagt wurde, war nur bedeutungsloses Geplapper. Sie jedenfalls belastete sich nicht mit Gedanken an die Zukunft, außer wenn Eragon betroffen war, denn um ihn machte sie sich immer Sorgen.
    Als die Männer Nasuadas Fragen beantwortet hatten, sprach sie Martland ihr Mitgefühl für den Verlust seiner Hand aus und entließ ihn und Ulhart. Zu Roran sagte sie. »Du hast deinen Wagemut einmal mehr unter Beweis gestellt, Hammerfaust. Ich bin sehr zufrieden mit dir.«
    »Danke, Herrin.«
    »Unsere besten Heiler werden sich um Martland kümmern, aber er wird trotzdem Zeit brauchen, sich von dieser Verletzung zu erholen. Und selbst wenn er genesen ist, kann er Einsätze wie diesen mit nur einer Hand nicht mehr anführen. Also wird er den Varden von nun an nicht mehr an der Front dienen, sondern bekommt andere Aufgaben übertragen. Vielleicht befördere ich ihn und mache ihn zu einem meiner Kriegsberater. Was hältst du von dieser Idee, Jörmundur?«
    »Das ist ein ausgezeichneter Einfall.«
    Nasuada nickte zufrieden. »Das bedeutet allerdings, Roran, dass ich einen anderen Hauptmann finden muss, unter dem du dienen kannst.«
    »Herrin«, entgegnete Roran, »wie wäre es mit einem eigenen Kommando für mich? Habe ich mich auf den beiden Missionen und auch in der Vergangenheit nicht zu Eurer Zufriedenheit bewährt?«
    »Wenn du so weitermachst wie bisher, Hammerfaust, wirst du sehr bald ein eigenes Kommando befehligen. Aber du musst noch etwas Geduld haben. Die Fähigkeiten eines Mannes zeigen sich nicht im vollen Umfang bei nur zwei Einsätzen, so beeindruckend sie auch gewesen sein mögen. Ich bin sehr bedächtig, bevor ich meine Männer jemandem anvertraue, Hammerfaust. In diesem Punkt musst du dich meinem Willen beugen.«
    Roran umklammerte den Griff des Hammers in seinem Gürtel so fest, dass die Sehnen und Adern an seiner Hand hervortraten. »Selbstverständlich, Herrin«, antwortete er dennoch höflich.
    »Sehr gut. Ein Bote wird dir deinen neuen Auftrag noch heute überbringen. Ach, und sorge dafür, dass du eine reichhaltige Mahlzeit erhältst, sobald du mit Katrina euer Wiedersehen gefeiert hast. Das ist ein Befehl, Hammerfaust. Du siehst aus, als würdest du gleich umfallen.«
    »Herrin.«
    Als Roran gehen wollte, hielt Nasuada ihn noch einmal auf. »Roran.« Er blieb stehen. »Du hast jetzt gegen diese Soldaten gekämpft, die keinen Schmerz empfinden. Glaubst du, es wäre einfacher, gegen sie zu bestehen, wenn auch du von den Leiden des Fleisches befreit wärst?«
    Roran überlegte und schüttelte dann den Kopf. »Diese Stärke ist zugleich auch ihre Schwäche. Sie lassen nicht so viel Vorsicht walten, wie sie es tun würden, wenn sie den Biss eines Schwertes oder den Stich eines Pfeils fürchten müssten. Deshalb gehen sie achtlos mit ihrem Leben um. Es stimmt zwar, dass sie weiterkämpfen, lange nachdem ein gewöhnlicher Krieger tot zu Boden gefallen wäre, was in einer Schlacht von nicht geringem Vorteil ist. Aber sie sterben auch weit zahlreicher als wir, weil sie ihre Körper nicht angemessen schützen. In ihrer dumpfen Zuversicht tappen sie blindlings in Fallen und setzen sich Gefahren aus, die wir nach Kräften vermeiden würden. Solange der Mut der Varden ungebrochen ist, glaube ich daran, dass wir mit der richtigen Taktik gegen diese lachenden Monster siegen können. Wären wir dagegen wie sie, würden wir uns gegenseitig in die Ewigkeit hacken, ohne dass es uns kümmerte, weil wir keinen Gedanken an Selbsterhaltung verschwenden würden. Das ist jedenfalls meine Meinung.«
    »Danke, Roran.«
    Nachdem Roran gegangen war, erkundigte sich Saphira: 
Immer noch keine Nachricht von Eragon?
    Nasuada schüttelte den Kopf. »Nein, immer noch nicht. Sein Schweigen bereitet mir allmählich Sorge. Wenn er sich bis übermorgen nicht bei mir gemeldet hat, bitte ich Arya, eine Nachricht an einen von Oriks Magier zu senden, damit er uns über die Lage unterrichtet. Falls es Eragon nicht gelingt, das Ende der Clan-Versammlung alsbald herbeizuführen, kann ich die Zwerge in dem bevorstehenden Kampf leider nicht mehr zu unseren Verbündeten zählen. Das einzig

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