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Die Weisheit des Feuers

Die Weisheit des Feuers

Titel: Die Weisheit des Feuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Paolini
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Gute daran wäre, dass Eragon dann ohne Verzögerung zurückkehren könnte.«
    Bevor Saphira Nasuada verließ, beschwor Bloëdhgarm erneut Eragons Doppelgänger herauf und ließ ihn auf Saphiras Rücken steigen. Anschließend zog Saphira den Kopf aus dem Zelt und setzte wie zuvor mit mächtigen Sprüngen durch das Lager. Die geschmeidigen Elfen hielten mit ihr Schritt.
    Nachdem sie Eragons Zelt erreicht hatte und der 
Farbige-Schatten-Eragon
 darin verschwunden war, ließ sie sich nieder und ergab sich in ihr Schicksal, den Rest des Tages in bedrückender Monotonie zu verbringen. Doch bevor sie eindöste, schickte sie ihren Geist zu Roran und Katrina aus und drückte gegen Rorans Bewusstsein, bis er den Schutzwall senkte.
    Saphira?
    Wer denn sonst? Kennst du noch andere wie mich?
    Natürlich nicht. Ich bin nur überrascht. Und ich bin gerade
... 
beschäftigt.
    Saphira betrachtete das Farbspiel seiner Emotionen und der Katrinas. Das Ergebnis amüsierte sie. 
Ich wollte dich nur willkommen heißen. Ich bin froh, dass du nicht verletzt wurdest.
    Rorans Gedanken zuckten 
blitz-schnell-heiß-kalt
 durch sein Bewusstsein und er schien nur mit Mühe eine zusammenhängende Antwort formulieren zu können. 
Das ist sehr nett von dir, Saphira,
 brachte er schließlich zustande.
    Wenn du kannst, besuch mich morgen, dann können wir ausführlich miteinander reden. Das ewige Herumsitzen macht mich unruhig. Vielleicht kannst du mir mehr darüber erzählen, wie Eragon war, bevor ich für ihn ausgeschlüpft bin.
    Es
... 
es wäre mir eine Ehre.
    Sie war zufrieden, weil sie die Gesetze der Höflichkeit der 
Runde-Ohren-zwei-Beine
 erfüllt und Roran willkommen geheißen hatte. Und zudem erfreute sie die Aussicht, dass der folgende Tag nicht so langweilig werden würde - denn es war undenkbar, dass ihr jemand den Wunsch nach einer Audienz abschlug. Also machte Saphira es sich auf der blanken Erde so bequem wie möglich. Wie so oft sehnte sie sich nach ihrem weichen Nest in Eragons 
Haus-im-Baum-vom-Wind-geschaukelt
 in Ellesméra. Ein Rauchwölkchen stieg aus ihren Nüstern, als sie seufzte, einschlief und träumte, dass sie höher flog als je zuvor.
    Sie schlug kräftig mit den Flügeln in der dünnen Luft, bis sie über den unerreichbaren Gipfeln des Beor-Gebirges schwebte. Sie kreiste eine Weile über den Klippen und blickte auf Alagaësia hinab, das sich in seiner ganzen Pracht unter ihr ausbreitete. Dann packte sie das unwiderstehliche Verlangen, noch höher zu steigen, um möglicherweise mehr zu sehen, und erneut peitschte sie die Luft mit den Flügeln. Binnen eines Lidschlags, so schien es ihr, flog sie am schimmernden Mond vorbei, bis nur noch sie und die silbernen Sterne am Nachthimmel hingen. Sie glitt eine Ewigkeit durch das Firmament, Königin der wie ein Juwel schimmernden Erde unter ihr. Aber dann ergriff sie plötzlich eine kalte Unruhe und sie schrie ihre Gedanken heraus:
    Eragon, wo bist du?
     
     

HOFFEN AUF DIE ZUKUNFT
    A ls Roran erwachte, löste er sich aus Katrinas sanfter Umarmung und setzte sich auf den Rand ihres gemeinsamen Feldbetts. Er gähnte, rieb sich die Augen und blickte auf das fahle Licht des Lagerfeuers, das durch den Spalt des Zelteingangs schimmerte. Er fühlte sich träge und benommen vor Erschöpfung. Ihn fröstelte, dennoch blieb er reglos sitzen.
    »Roran?«, fragte Katrina schlaftrunken. Sie stützte sich auf einen Ellbogen. Er reagierte nicht, als sie mit der Hand seinen bloßen Rücken hinaufstrich und ihm den Nacken massierte. »Schlaf. Du brauchst Ruhe. Du musst bestimmt bald wieder ausrücken.«
    Er schüttelte den Kopf, sah sie dabei aber nicht an.
    »Was hast du?« Sie setzte sich auf, legte eine Decke über seine Schultern und lehnte sich gegen ihn. Ihre warme Wange ruhte an seinem Arm. »Machst du dir Sorgen wegen des neuen Hauptmanns oder wohin Nasuada dich als Nächstes schicken könnte?«
    »Nein.«
    Sie schwieg eine Weile. »Jedes Mal wenn du weggehst, habe ich das Gefühl, als würde weniger von dir zu mir zurückkehren. Du bist so grimmig und verschlossen geworden... Sag mir, was dich bedrückt, wie schrecklich es auch sein mag. Ich bin die Tochter eines Metzgers und ich habe schon viele Männer in der Schlacht sterben sehen.«
    »Es dir sagen?«, stieß Roran erstickt hervor. »Ich will nicht einmal daran denken.« Er ballte die Fäuste und atmete stoßweise. »Ein wahrer Krieger sollte nicht so empfinden, wie ich es tue.«
    »Ein wahrer Krieger«, erwiderte

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