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Die Weisheit des Feuers

Die Weisheit des Feuers

Titel: Die Weisheit des Feuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Paolini
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Druck presste Eragon in den Sattel, als Saphira wieder emporschoss und auf der Suche nach dem Eingang zum Unterschlupf der Ra’zac den Helgrind in engen Kurven umkreiste.
    Da ist keine Öffnung, in die auch nur eine Waldratte reinpassen würde,
 verkündete sie schließlich. Sie bremste ab und schwebte vor einem Felsgrat, der den drittniedrigsten Gipfel mit dem darüberliegenden Vorsprung verband. Die zerklüftete Wand verstärkte das Geräusch, das ihre Flügelschläge verursachten, bis es so laut war wie krachender Donner. Eragon begannen die Augen zu tränen, während ihm der Wind ins Gesicht peitschte.
    Ein Netz weißer Adern schimmerte an der Nordseite der Klippen und Säulen, wo sich Raureif in den Rissen gesammelt hatte, die den Fels durchzogen. Sonst störte nichts die Dunkelheit der windumtosten schwarzen Gipfel des Helgrind. Zwischen den schroffen Felswänden wuchsen weder Bäume noch Gräser, kein Moos und keine Flechten. Kein Adler wagte es, auf den geborstenen Granittürmen zu nisten. Getreu seinem Namen, war der Helgrind ein Ort des Todes, in ein steinernes Gewand aus messerscharfen, gezackten Felsklippen gehüllt; ein knöchernes Gespenst, das aus der Erde gestiegen war, um die Welt heimzusuchen.
    Eragon sandte seinen Geist aus und spürte die Gegenwart der beiden Gefangenen, die er am Vortag entdeckt hatte, aber er konnte keinen der Sklaven ausmachen, und zu seiner Besorgnis gelang es ihm auch nicht, die Ra’zac und die Lethrblaka zu orten. 
Wenn sie nicht hier sind, wo sind sie dann?,
 fragte er sich. Er suchte erneut und bemerkte etwas, das ihm bis dahin entgangen war: eine Blume. Ein Enzian blühte keinen Steinwurf entfernt, wo allem Anschein nach nur massiver Fels war. 
Wie bekommt sie nur genug Licht zum Leben?
    Saphira beantwortete die Frage, als sie sich ein Stück weiter rechts auf einem zerbrochenen Felsbrocken niederlassen wollte. Dabei geriet sie einen Moment lang aus dem Gleichgewicht und breitete, um Halt zu finden, die Flügel aus. Doch statt gegen die Felswand zu stoßen, tauchte die rechte Flügelspitze kurz in den Fels ein.
    Saphira, hast du das gesehen!?
    Ja.
    Sie reckte den Hals vor und streckte die Schnauze dem Felsen entgegen, hielt jedoch einen Fingerbreit davor inne - als erwarte sie, dass gleich eine Falle zuschnappen würde -, dann führte sie die Bewegung vorsichtig fort. Schuppe um Schuppe verschwand Saphiras Kopf jetzt im Helgrind, bis Eragon von ihr nur noch Rumpf und Flügel sah.
    Es ist ein Trick!,
 rief Saphira.
    Mit einem mächtigen Satz schnellte sie vorwärts und sprang in den Fels hinein. Eragon musste sich gewaltig zusammennehmen, um nicht in einem Schutzreflex die Hände vors Gesicht zu reißen, als die Granitwand auf ihn zugesaust kam.
    Im nächsten Moment fand er sich in einem breiten Gewölbe wieder, durchflutet vom morgendlichen Sonnenschein. Saphiras Schuppen brachen das Licht und warfen Tausende von flimmernden Farbreflexen auf den Fels. Eragon wandte sich um und sah, dass es hinter ihnen keine Wand gab, nur den Höhleneingang und einen ungehinderten Blick auf die Landschaft draußen.
    Eragon verzog missmutig das Gesicht. Er hatte nicht bedacht, dass Galbatorix den Unterschlupf der Ra’zac mit Magie versteckt haben könnte. 
Ich Trottel! Ich muss wirklich besser aufpassen,
 dachte er. Den König zu unterschätzen, war ein sicherer Weg, sie alle ins Grab zu bringen.
    Roran fluchte. »Bevor du so was noch mal machst, warnst du mich gefälligst!«
    Eragon beugte sich vor und löste die Beinschnallen, behielt dabei aber ihre Umgebung im Auge, auf jede Gefahr gefasst.
    Der Höhleneingang bildete ein unregelmäßiges Oval, vielleicht fünfzig Fuß hoch und sechzig Fuß breit. Von dort aus weitete sich die Höhle etwa auf die doppelte Größe, bevor sie einen halben Bogenschuss entfernt an einem Haufen dicker Steinplatten endete, die gefährlich schräg aneinanderlehnten. Ein Geflecht aus pudergrauen Kratzspuren verunstaltete den Boden, ein Zeichen dafür, wie oft die Lethrblaka hier gelandet, gestartet und herumgelaufen waren. Geheimnisvollen Schlüssellöchern gleich, durchbohrten fünf niedrige Tunneleingänge die Seiten, außerdem gab es einen bogenförmigen Durchgang, der hoch genug für Saphira war.
    Eragon überprüfte vorsichtig die Gänge, die jedoch stockfinster waren und verlassen schienen, was einige schnelle Vorstöße seines Geistes bestätigten. Sonderbares abgehacktes Gemurmel hallte aus dem Innern des Helgrind wider, ein Hinweis auf

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