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Die Weisheit des Feuers

Die Weisheit des Feuers

Titel: Die Weisheit des Feuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Paolini
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hätten und Isidar Mithrim nun bereit sei, von Saphira wieder zu einem Ganzen gemacht zu werden.
    Der schwarze Granitthron der Zwerge war von seinem angestammten Platz unterhalb Tronjheims heraufgeschafft worden und stand nun auf einem Podium neben dem Sternsaphir. Er war zur östlichen der vier Haupthallen Tronjheims ausgerichtet, denn so wie im Osten der neue Tag anbricht, würde mit dem König ein neues Zeitalter anbrechen.
    Eragon erblickte Tausende von Zwergenkriegern in polierten Rüstungen. Zwei große Gruppen waren vor dem Thron postiert, und in Doppelreihen standen sie zu beiden Seiten der östlichen Haupthalle bis hin zu Tronjheims Osttor in einer Meile Entfernung. Viele der Krieger hielten Speere, an denen Banner mit eigentümlichen Mustern hingen. Hvedra, Oriks Gemahlin, stand in vorderster Reihe der Menge. Nach Grimstborith Vermûnds Verbannung durch die Clan-Versammlung hatte Orik nach ihr geschickt, in der Erwartung, die Wahl für sich zu entscheiden. Sie war erst an diesem Morgen in Tronjheim eingetroffen.
    Eine halbe Stunde lang spielten die Trompeten und der unsichtbare Chor sang, während Orik vom Osttor Tronjheims zur zentralen Kammer schritt. Sein Bart war frisch gebürstet und frisiert, und er trug geschnürte Halbstiefel aus feinstem Leder mit edlen Silbersporen an den Absätzen, dazu eine graue Wollhose, eine purpurne Seidenbluse, die im Laternenlicht glänzte, und darüber ein Kettenhemd, dessen Glieder aus reinem Weißgold geschmiedet waren. Ein langer, mit dem Wappen des Dûrgrimst Ingietum bestickter Hermelinumhang floss über seine Schultern und auf den Boden hinter ihm. Volund, der vom ersten Zwergenkönig Korgan geschmiedete Kriegshammer, hing an einem breiten rubinbesetzten Gürtel an Oriks Hüfte. In seinem prachtvollen Gewand und dem schimmernden Kettenhemd schien der Zwerg von innen heraus zu strahlen. Eragon war fast geblendet von seinem Anblick.
    Zwölf Zwergenkinder folgten Orik, sechs Jungen und sechs Mädchen, zumindest ließen die Frisuren der Kleinen darauf schließen. Die Kinder waren in rote, braune und goldene Wämser gewandet, und ein jedes trug eine sechs Zoll messende, polierte Kugel in den Händen, die jeweils aus einer anderen Steinart war.
    Als Orik ins Zentrum des Stadtbergs trat, wurde das Licht in der Kammer trüber und auf allem erschien ein Muster aus Schattentupfern. Verwirrt blickte Eragon nach oben und sah mit Erstaunen, dass von Tronjheims Gipfel rosafarbene Rosenblätter herabschwebten. Sie landeten, weichen, dicken Schneeflocken gleich, auf den Köpfen und Schultern der Versammelten und auch auf dem Boden und erfüllten die Luft mit ihrem lieblichen Duft.
    Die Trompeten und der Chor verstummten, als Orik vor dem Thron auf ein Knie sank und das Haupt neigte. Die Kinder blieben reglos hinter ihm stehen.
    Eragon legte Saphira die Hand an die warme Flanke und teilte seine Anspannung und Aufregung mit ihr. Er wusste nicht, was als Nächstes geschehen würde, denn Orik hatte sich geweigert, ihm zu sagen, wie die Zeremonie ab diesem Punkt weiterlaufen würde.
    Gannel, das Clan-Oberhaupt des Dûrgrimst Quan, trat aus dem Kreis der Anwesenden und stellte sich rechts neben den Thron. Der breitschultrige Zwerg trug ein wallendes rotes Gewand, auf dessen Borten mit metallenen Fäden gestickte Runen glänzten. In einer Hand hielt Gannel einen langen Stab, auf dessen oberem Ende ein durchscheinender spitzer Kristall saß.
    Mit beiden Händen hob der Zwerg den Stab über den Kopf und stieß ihn mit einem hallenden Knall auf den Steinboden. »Hwatum il skilfz Gerdûmn!«, rief er aus. Er fuhr einige Minuten lang fort, in der Sprache der Zwerge zu reden, und Eragon lauschte ihm, ohne ihn zu verstehen, da sein Dolmetscher nicht da war. Dann veränderte sich Gannels Tonfall und Eragon erkannte Worte in der alten Sprache. Er merkte, dass Gannel einen Zauber wirkte, der Eragon allerdings gänzlich unbekannt war. Statt die Beschwörung auf einen Gegenstand oder auf ein Element zu richten, das sie umgab, beschwor der Priester in der Sprache der unerklärlichen Macht: »Gûntera, Erschaffer des Himmels, des Erdreichs und der endlosen Meere, erhöre den Ruf deines treuen Dieners! Wir danken dir für deine Großmut. Unser Volk blüht und gedeiht. In diesem wie in jedem Jahr haben wir dir die besten Böcke unserer Herden geopfert und dazu Schalen voller Würzfleisch und einen Teil unserer Ernte an Früchten, Gemüse und Weizen. Deine Tempel sind die prachtvollsten im ganzen Land,

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