Die Weisheit des Feuers
Zunge vor und kostete die Luft, während Eragon zu Boden rutschte.
Fliegt Ihr mit uns zu den Varden?,
fragte sie
.
Vor lauter Aufregung zuckte ihre Schwanzspitze.
»Wir begleiten euch bis zum Rand von Du Weldenvarden, aber dort werden sich unsere Wege trennen«, erklärte Oromis.
»Kehrt Ihr anschließend nach Ellesméra zurück?«, fragte Eragon enttäuscht.
Oromis schüttelte den Kopf. »Nein, Eragon, wir fliegen nach Gil’ead weiter.«
Saphira zischte überrascht und auch Eragon war verblüfft. »Warum denn nach Gil’ead?«
Weil Islanzadi mit ihrer Armee von Ceunon nach Gil’ead marschiert ist und sie die Stadt belagern wird,
sagte Glaedr, als die seltsam glänzende Oberfläche seines Geistes über Eragons Bewusstsein strich.
Aber wolltet Ihr Eure Existenz nicht vor dem Imperium geheim halten?,
fragte Saphira.
Oromis schloss für einen Moment die Augen, sein Gesichtsausdruck war entrückt und rätselhaft. »Die Zeit des Versteckens ist vorbei, Saphira. Glaedr und ich haben euch alles beigebracht, was in der kurzen Zeit, die ihr unter uns studiert habt, möglich war. Es war eine armselige Ausbildung, verglichen mit dem, was ihr in früheren Epochen gelernt hättet. Aber unter den gegebenen Umständen können wir uns glücklich schätzen, euch überhaupt in so vielen Dingen unterwiesen zu haben. Glaedr und ich sind davon überzeugt, dass wir nun alles an euch weitergegeben haben, was ihr für euren Kampf gegen Galbatorix wissen müsst.
Da es unwahrscheinlich ist, dass ihr vor Ende dieses Krieges die Gelegenheit bekommt, eure Studien bei uns fortzusetzen, und da es noch unwahrscheinlicher ist, dass wir jemals einen anderen Drachen und Reiter unterrichten werden, solange Galbatorix unter den Lebenden weilt, haben wir beschlossen, dass es keinen Grund mehr gibt, in der Abgeschiedenheit von Du Weldenvarden zu verharren. Es ist wichtiger, dass wir Islanzadi und den Varden helfen, Galbatorix zu stürzen, als hier unsere Tage in Müßiggang zu verbringen und darauf zu warten, dass uns irgendwann ein anderer Reiter und ein Drache aufsuchen.
Wenn Galbatorix erfährt, dass wir noch am Leben sind, wird es seine Zuversicht mindern, weil er nicht weiß, ob möglicherweise noch weitere Drachen und Reiter überlebt haben, trotz seiner Versuche, den Orden auszulöschen. Außerdem wird unser Anblick den Zwergen und Varden neuen Mut geben und dem Schlag, den Murtaghs und Dorns Erscheinen auf den Brennenden Steppen ihrer Moral versetzt hat, viel von seiner Kraft nehmen. Und es könnte dazu führen, dass sich noch mehr Menschen aus dem Imperium den Varden anschließen.«
Eragon blickte auf das Schwert Naegling an Oromis’ Hüfte. »Meister, Ihr habt doch sicher nicht vor, selbst in die Schlacht zu ziehen?«
»Und warum sollten wir das nicht?«, entgegnete der Elf, den Kopf zur Seite geneigt.
Eragon wusste nicht so recht, was er antworten sollte, ohne Oromis und Glaedr zu kränken. Schließlich sagte er: »Verzeiht, Meister, aber wie wollt Ihr kämpfen, wenn Ihr keinen Zauber wirken könnt, der mehr als eine kleine Menge Energie erfordert? Und was ist mit den Anfällen, die Euch manchmal heimsuchen? Sollte es Euch mitten in der Schlacht treffen, könnte das tödlich sein.«
»Mittlerweile solltest du wissen, dass bloße Kraft nur selten über den Sieg in einem Duell zwischen zwei Magiern entscheidet«, antwortete Oromis ihm. »Außerdem steckt alle Energie, die ich benötige, hier drin, im Juwel an meinem Schwert.« Er legte die rechte Hand auf den gelben Diamanten an Naeglings Knauf. »Seit über hundert Jahren speichern Glaedr und ich jeden Funken an überschüssiger Energie in diesem Edelstein und auch andere haben diesen Quell gespeist: Zweimal in der Woche besuchen mich Elfen aus Ellesméra und übertragen so viel von ihrer Lebenskraft in den Diamanten, wie sie entbehren können, ohne zu sterben. Die Menge an Energie in diesem Stein ist überwältigend, Eragon. Ich könnte damit einen ganzen Berg versetzen. Deshalb wird es ein Leichtes sein, Glaedr und mich vor Schwertern, Speeren und Pfeilen zu schützen, sogar vor den Geschossen eines Katapults. Und was meine Anfälle betrifft: Ich habe den Stein von Naegling mit verschiedenen Schutzzaubern verbunden, die mich vor Schaden bewahren, falls mich ein Anfall auf dem Schlachtfeld kampfunfähig machen sollte. Wie du siehst, Eragon, sind Glaedr und ich alles andere als hilflos.«
Beschämt senkte Eragon das Haupt. »Ja, Meister«, murmelte er.
Oromis’ Miene
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