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Die Weisheit des Feuers

Die Weisheit des Feuers

Titel: Die Weisheit des Feuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Paolini
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rötliche Glühen am Horizont sich allmählich in Tausende einzelne Lichter auf, von Laternen über Fackeln und Kochfeuer bis hin zu weiten Flächen brennenden Pechs, von denen ölige schwarze Rauchschwaden zum Nachthimmel aufstiegen. Im rötlichen Lichtschein der Feuer erkannte Eragon ein Meer aus blitzenden Speerspitzen und glänzenden Helmen, das der gut befestigten Stadt entgegenbrandete. Auf der Brustwehr wimmelte es von winzigen Gestalten, die Pfeile auf das Heer unter ihnen abschossen, Kessel kochenden Öls zwischen den Zacken der Brüstung hinabgossen, Seile kappten, die über die Mauern geflogen kamen, und die wackeligen Holzleitern zurückstießen, die die Belagerer immer wieder gegen die Wälle lehnten. Laute Rufe und Schreie waren zu hören, sowie das Dröhnen eines Rammbocks, der gegen die eisenbeschlagenen Stadttore krachte.
    Der letzte Rest von Eragons Müdigkeit verflog, während er auf das Schlachtfeld hinunterblickte und die Anordnung der Krieger, Gebäude und der Kriegsmaschinerie studierte. Vor Feinster drängten sich Hunderte von wackeligen Hütten, zwischen denen kaum Platz für ein Pferd war: die Behausungen der Armen, die sich keine Wohnstätte innerhalb der Stadt leisten konnten. Die meisten der Hütten schienen verlassen zu sein, und man hatte eine breite Schneise durch die Siedlung geschlagen, sodass die Varden mit aller Macht auf die Stadtmauern zustürmen konnten. Mindestens ein Dutzend der elenden Hütten stand in Flammen, und das Feuer breitete sich rasch aus, da es von einem Strohdach zum nächsten übersprang. Östlich der Behausungen durchzogen gewundene schwarze Linien das Erdreich, wo die Varden Gräben ausgehoben hatten, um ihr Lager vor Gegenangriffen zu schützen. Auf der Westseite der Stadt befanden sich die Hafenanlagen, die jenen ähnelten, die Eragon von Teirm her kannte, und dahinter erstreckte sich der ruhelose dunkle Ozean scheinbar bis in die Unendlichkeit.
    Ein Gefühl wilder Erregung durchfuhr Eragon, und er spürte, wie im selben Moment Saphira unter ihm erschauderte. Er packte Brisingrs Knauf. 
Sie scheinen uns noch nicht bemerkt zu haben. Sollen wir unsere Ankunft verkünden?
    Saphira antwortete ihm mit einem Brüllen, dass ihm die Zähne klapperten, und einem gewaltigen Feuerstrahl, der den Nachthimmel vor ihnen blau färbte.
    Am Boden hielten die Varden vor der Stadtmauer und die Verteidiger auf der Brustwehr inne. Einen Moment lang umfing Stille das Schlachtfeld. Dann begannen die Rebellen zu jubeln und klopften mit Speeren und Schwertern auf ihre Schilde, während von den Menschen der Stadt verzweifeltes Ächzen und Stöhnen heraufdrang.
    Verdammt!
 Eragon blinzelte. 
Ich wünschte, du hättest das nicht getan. Jetzt kann ich nichts mehr sehen.
    Entschuldige.
    Noch immer blinzelnd, sagte er: 
Als Erstes sollten wir für dich ein Pferd finden, das gerade gestorben ist, oder ein anderes Tier, damit ich seine Lebenskraft auf dich übertragen kann.
    Du brauchst mir keine -
    Saphira verstummte, als ein anderer Geist den ihren berührte. Nach einem panischen Augenblick erkannte Eragon das Bewusstsein von Trianna.
Eragon! Saphira!,
 rief die Zauberin. 
Ihr kommt gerade zur rechten Zeit. Arya und ein anderer Elf haben die Stadtmauer erklommen, aber jetzt sind sie von einer großen Soldatenschar umstellt. Sie überleben keine Minute mehr, wenn ihnen niemand hilft. Beeilt euch!
     
     

BRISINGR!
    S aphira legte die Flügel eng an den Körper, ging in einen Sturzflug über und raste den dunklen Gebäuden der Stadt entgegen. Eragon duckte sich zum Schutz vor dem Wind, der an seinem Gesicht zerrte. Die Welt drehte sich um sie, als Saphira sich nach rechts rollte, um den Bogenschützen am Boden kein leichtes Ziel zu bieten.
    Eragons Gliedmaßen wurden schwer, als Saphira ihren Sturzflug abrupt abfing. Dann schwebte sie waagerecht in der Luft und das erdrückende Gewicht auf ihm verschwand. Wie schlanke, kreischende Falken zischten die Pfeile an ihnen vorbei; einige verfehlten sie ohnehin, die übrigen lenkte Eragons Schutzzauber ab.
    Saphira sauste im Tiefflug über die Stadtmauer und fegte dabei mit ihren Klauen und dem Schwanz Dutzende schreiender Männer von der achtzig Fuß hohen Brustwehr.
    Am Ende der Südmauer stand ein hoher viereckiger Wehrturm mit vier Wurfmaschinen. Die riesigen Bogengeschütze schleuderten zwölf Fuß lange Speere auf die Varden, die sich vor den Stadttoren drängten. Innerhalb der Stadtmauern entdeckten Eragon und Saphira eine Gruppe von

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