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Die weiße Bestie: Thriller (German Edition)

Die weiße Bestie: Thriller (German Edition)

Titel: Die weiße Bestie: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helle Vincentz
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Kenia angekommen war, war seine Abneigung spürbar gewesen, und im Laufe ihres Aufenthaltes war sie größer geworden. Bei ihrem ersten und bisher einzigen persönlichen Treffen hatte er damit gedroht, sie würde es bereuen, wenn sie nach Asabo fahren würde, und zuletzt hatte er Stanley verboten, sie zu fahren. Deshalb saß sie jetzt hier neben einem Fahrer, der der Ansicht war, er sei The Black Bond.
    Es war vollkommen unmöglich zu glauben, dass John Hansen nichts zu verbergen hatte. Und nach dem Aufwand zu urteilen, den er betrieb, um ihre Arbeit zu behindern, musste es etwas Wichtiges sein.
    Der Verdacht hinsichtlich John Hansen wurde weiterhin durch zwei Dinge bestärkt. Das eine war, dass die Polizisten, die sie bei der ersten Tour nach Asabo in der Nähe von Dana Oils Ölbohrungen gestoppt hatten, einen Mr Hansen von Dana Oil kannten. Sie nahm an, dieser Mr Hansen war John Hansen. Die Bekanntschaft war verdächtig, nachdem Dana Oil eine klare Politik hatte, die die Zusammenarbeit mit bewaffneten Wachmännern, darunter auch der Polizei, verbot. Das war ein sofortiger Kündigungsgrund, es sei denn, es lag eine besondere Genehmigung vor– und so eine hatte das Büro in Kenia nicht.
    Die andere Sache, die den Verdacht gegen John Hansen verstärkte, waren seine eigenen Notizen. In dem Buch, welches sie in seinem Schrank gefunden hatte, war ein Betrag notiert, den der Nairobi-Chef entweder an einen Ogato bezahlen sollte oder bezahlt hatte. Der kenianische Polizeipräsident hieß Ogato. Sie hatte versucht, den Polizeipräsidenten anzurufen, aber er weigerte sich augenscheinlich, mit ihr zu sprechen. Das änderte indessen nichts daran, dass sie noch immer an den Gedanken glaubte, den sie gegenüber Markvart geäußert hatte: dass John Hansen die Polizei bestochen habe, um Mama Lucy umzubringen, und dass das die Erklärung dafür war, warum sich die Polizei gerade an diesem Tag in der Nähe von Asabo aufhielt.
    3 ) Die Mädchen
    In ihrem letzten Brief an Dana Oil hatte Mama Lucy geschrieben, dass ein weißer Mann kleine Mädchen aus Asabo stahl und ihnen schlimme Dinge antat. Daniel hatte mehrfach unterstrichen, dass die einzigen weißen Männer, die in das Gebiet kamen, eine Verbindung zu Dana Oil hatten.
    Gestern hatte sie das kleine Mädchen Sally aus Asabo getroffen. Es gab keine greifbaren Beweise dafür, dass sie vergewaltigt worden war. Sally hatte es nicht einmal selbst gesagt; es waren die Erwachsenen, die das Wort geführt hatten, und John Hansen würde sie sicher als gierige Dorfbewohner darstellen, die Geschichten erfanden, um Dana Oil Geld aus der Tasche zu ziehen.
    Aber nach dem Treffen in Asabo war Caroline sicher, dass er falsch lag. Oder dass er log, weil er versuchte, etwas zu vertuschen.
    Sie hatte Sallys verängstigte Augen gesehen und ihr Weinen gehört. Der Schmerz, den das kleine Mädchen in sich trug, war nicht Teil eines Komplotts.
    4 ) Charles Kariuki/Katari
    Charles Kariuki war Dana Oils Kontaktmann in Kenias Naturressourcen-Verwaltung. Die Verwaltung stand für die Verhandlung über und die Erteilung von Konzessionen an ausländische Unternehmen, die nach Öl suchen wollten.
    Der Kenianer hatte behauptet, niemals von dem Dorf Katari gehört zu haben, aber die Antwort war so zögernd gekommen, dass sie sicher war, er log. Der Verdacht war bestärkt worden, als der adlernasige Dorfvorsitzende von Katari nachdrücklich daran festgehalten hatte, dass auch sie Charles Kariuki nicht kannten, woraufhin der grinsende Mann gesagt hatte, dass sie das doch taten. Daraufhin hatte der Dorfvorsitzende eingeräumt, ihn zu kennen. Nur nicht persönlich.
    Caroline schaute auf den Block und überlegte einen Augenblick, Katari von der Liste zu streichen. Auch wenn an der Geheimniskrämerei etwas faul war, war schwer zu erkennen, was Dana Oils Probleme in Asabo mit Katari zu tun hatten. Sowohl Daniel, ihr aktivistischer Guide durch diesen Kenia-Albtraum, als auch Stanley waren der Meinung, dass, solange Katari über so viel Reichtum verfügte und Asabo über so wenig, Asabo immer etwas haben würde, worüber es sich beschweren konnte. Der Zusammenhang wirkte auf Caroline unlogisch, um nicht zu sagen, pathetisch, aber was wusste sie schon?
    Schließlich Markvart. Sie schrieb ihn als Punkt Nummer fünf auf. Ihr Chef erwartete, dass aus Kenia keine weiteren Klagen über Dana Oil kamen. Wenn sie auch nur noch einen Fehler machte oder weitere Klagen über missbrauchte Mädchen kamen, würde sie nach Hause

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