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Die Weiße Burg

Die Weiße Burg

Titel: Die Weiße Burg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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gerechnet, die sie begleiteten. Davram Bashere mit hundert Mann seiner leichten saldaeanischen Infanterie, die im böigen, strömenden Regen abstiegen und sich über ruinierte Sättel beklagten. Über ein halbes Dutzend Asha'man in schwarzen Mänteln, die sich aus irgendeinem Grund nicht vor dem Wolkenbruch abgeschirmt hatten. Sie ritten mit Bashere, aber es war, als wären zwei Gruppen eingetroffen, die immer etwas Abstand voneinander hielten; das roch stark nach vorsichtigem Misstrauen. Und einer der Asha'man war Logain Ablar. Logain! Als Asha'man, der Schwert und Drachen am Kragen trug! Bashere und Logain wollten beide mit ihm sprechen, aber nicht vor anderen, und vor allem nicht in Gesellschaft des anderen. Unerwartet oder nicht, sie waren kaum die überraschendsten Besucher. Er hatte die acht Aes Sedai für weitere Freundinnen Cadsuanes gehalten, aber er hätte geschworen, dass sie genauso verblüfft waren wie er, sie zu sehen. Und was noch seltsamer war, bis auf eine schienen sie zu den Asha'man zu gehören! Keine Gefangenen, und sicherlich auch keine Wächterinnen, aber Logain hatte gezögert, es in Basheres Anwesenheit zu erklären, und Bashere hatte gezögert, Logain die erste Gelegenheit zu überlassen, allein mit Rand zu sprechen. Jetzt trockneten sie alle ihre Kleider und bezogen ihre Quartiere, sodass er seine Gedanken ordnen konnte. Soweit das möglich war, mit Min in der Nähe. Was würde Cadsuane tun? Nun, er hatte versucht, sie um Rat zu fragen. Aber die Ereignisse hatten sie beide überholt. Die Entscheidung war gefallen, ganz egal, was Cadsuane dachte. Wieder flackerten Blitze über die Scheiben. Blitze schienen zu Cadsuane zu passen. Man konnte nie sicher sein, wo sie einschlugen.
    Alivia würde sie erledigen, murmelte Lews Therin. Sie wird uns beim Sterben helfen; sie würde Cadsuane für uns erledigen, wenn du es ihr befiehlst.
    Ich will sie nicht töten , dachte Rand an den Toten gerichtet. Ich kann es mir nicht leisten, dass sie stirbt. Lews Therin wusste das genauso gut wie er, aber er murmelte weiter vor sich hin. Seit Shadar Logoth schien er manchmal eine Spur weniger verrückt zu sein. Vielleicht war auch Rand nur eine Spur verrückter. Schließlich sprach er täglich mit einem Toten, der sich in seinem Kopf eingenistet hatte, und das war wohl kaum normal.
    »Du musst etwas tun«, murmelte Min und verschränkte die Arme unter der Brust. »Logains Aura kündet noch immer von Ruhm, stärker als je zuvor. Vielleicht hält er sich noch immer für den Wiedergeborenen Drachen. Und in den Bildern, die ich um Lord Davram sah, ist etwas... Dunkles. Wenn er sich gegen dich stellt oder stirbt... Ich habe einen der Soldaten sagen hören, dass Lord Dobraine womöglich sterben könnte. Selbst nur einen von ihnen zu verlieren würde ein harter Schlag sein. Verliere alle drei, und du könntest ein Jahr brauchen, um dich davon wieder zu erholen.«
    »Wenn du es gesehen hast, dann wird es passieren. Ich muss tun, was ich kann, Min, und mich nicht wegen dem sorgen, was ich nicht kann.« Sie warf ihm einen jener Blikke zu, von denen Frauen so viele auf Lager hatten, so als hätte er versucht, einen Streit anzufangen.
    Ein Kratzen an der Tür ließ ihn den Kopf drehen und Min den Stand verlagern. Er vermutete, dass sie ein Wurfmesser aus dem Ärmel geholt hatte und es hinter dem Handgelenk verbarg. Die Frau trug mehr versteckte Messer als Thom Merrilin. Oder Mat. Farben wirbelten durch sein Bewusstsein, verschmolzen beinahe zu... was? Ein Mann auf einem Kutschbock? Es war aber nicht das Gesicht, das manchmal in seinen Gedanken erschien, und die Szene war sofort wieder verschwunden, aber ohne die Benommenheit, die stets das Gesicht begleitete.
    »Herein«, rief er.
    Elza hob die Röcke für einen anmutigen Knicks, als sie eintrat; ihr leuchtender Blick heftete sich auf sein Gesicht.
    Sie war eine Frau mit angenehmen Manieren und der kühlen Zufriedenheit einer Katze, und sie schien Min kaum wahrzunehmen. Von all den Schwestern, die ihm die Treue geschworen hatten, war Elza die eifrigste. Eigentlich sogar die Einzige, die eifrig war. Die anderen hatten ihre Gründe für den Treueid, ihre Erklärungen, und natürlich hatten Verin und die Schwestern, die ihn bei den Quellen von Dumai gefunden hatten, keine richtige Entscheidungsfreiheit mehr gehabt, da sie einem Ta'veren gegenüberstanden, aber trotz aller äußerlicher Kühle schien in Elzas Innerem das leidenschaftliche Verlangen zu brennen, dafür zu sorgen,

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