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Die Weiße Burg

Die Weiße Burg

Titel: Die Weiße Burg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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Euch gekommen. Das heißt, sobald ich wusste, dass Ihr aufgestanden seid.«
    »Schade. Ihr werdet erklären müssen, warum Ihr gewartet habt. Wir können das nicht geheim halten.« Nun, Amyrlin hatten schon die finstersten Geheimnisse gehütet, zum Nutzen der Burg, wie sie ihn sahen. »Wenn unter uns ein Mann ist, der die Macht lenken kann, dann müssen die Schwestern auf der Hut sein.« Es erschien unwahrscheinlich, dass sich ein Mann, der die Macht lenken konnte, unter den Arbeitern oder Soldaten verbarg, aber noch unwahrscheinlicher war, dass einer eigens kam, um eine bestimmte Schwester und ihren Behüter zu töten. Was eine weitere Frage aufwarf. »Warum Anaiya? War sie nur zur falschen Zeit am falschen Ort, Nisao? Wo sind sie gestorben?«
    »In der Nähe der Wagen auf der südlichen Lagerseite. Ich weiß nicht, warum sie zu dieser Nachtzeit dort waren. Es sei denn, Anaiya wollte zu den Abtritten, und Setagana fand, sie müsste selbst dort beschützt werden.«
    »Dann werdet Ihr das für mich herausfinden, Nisao. Was haben Anaiya und Setagana dort draußen gemacht, als alle anderen schliefen? Warum wurden sie getötet? Und das werdet Ihr geheim halten. Bis Ihr mir die Gründe nennen könnt, werden nur wir beide wissen, dass Ihr nach welchen Ausschau haltet.«
    Nisao öffnete und schloss den Mund wieder. »Wenn ich es muss, dann muss ich es«, murmelte sie kaum hörbar. Sie war nicht dazu gemacht, echte Geheimnisse zu bewahren, und das wusste sie. Das Letzte, das sie zu bewahren versucht hatte, hatte sie direkt dazu gebracht, Egwene die Treue zu schwören. »Wird das die Diskussion um eine Vereinbarung mit der Schwarzen Burg beenden?«
    »Ich bezweifle es«, sagte Egwene müde. Beim Licht, wie konnte sie jetzt schon so müde sein? Die Sonne war nicht einmal aufgegangen. »Wie dem auch sei, ich glaube, das wird wieder ein sehr langer Tag.« Und das Beste, auf das sie hoffen konnte, war, dass sie ihn ohne Kopfschmerzen bis zum Abend überstand.

KAPITEL 7
 
Gezeichnet
    Alviarin trat durch das Wegetor, ließ es hinter ihr mit einem verblassenden Strich aus grellem Blauweiß vergehen und nieste augenblicklich, weil ihre Schuhe den Staub aufwirbelten.
    Sofort erschütterte sie ein weiteres Niesen, dann noch eins, das ihre Augen tränen ließen. Nur von der leuchtenden Kugel erhellt, die vor ihr schwebte, war der aus dem Felsen gehauene Lagerraum drei Etagen unter der Burgbibliothek leer - abgesehen von dem Staub, der sich in Jahrhunderten hier abgelagert hatte. Sie wäre viel lieber direkt in ihre Gemächer im Turm zurückgekehrt, aber es bestand immer die Möglichkeit, auf einen Diener zu stoßen, der gerade sauber machte, und dann würde sie die Leiche wegschaffen müssen und hoffen, dass sich keiner daran erinnerte, den Diener zuletzt auf dem Weg in ihre Gemächer gesehen zu haben. Haltet Euch verborgen und erregt nicht einmal den geringsten Verdacht, hatte Mesaana befohlen. Das erschien übertrieben, wo sich die Schwarze Ajah seit der Gründung der Burg ungestraft dort frei bewegt hatte, aber wenn einer der Auserwählten einen Befehl erteilte, dann gehorchte nur ein Narr nicht. Jedenfalls, wenn die Möglichkeit bestand, erwischt zu werden.
    Gereizt bemühte Alviarin die Macht, um die Luft vom Staub zu säubern, und schlug ihn so hart nach unten, dass der Steinboden eigentlich hätte erbeben müssen. Sie hätte das nicht jedes Mal durchmachen müssen, wenn sie den Staub einmal in eine Ecke gewischt hätte, statt ihn ausgebreitet liegen zu lassen. Seit Jahren war niemand mehr so tief in die Kellergewölbe der Bibliothek gestiegen; niemand würde bemerken, wenn der Raum sauber war. Aber es gab immer einen, der das tat, was sonst niemand tat. Sie tat es oft selbst, und sie hatte nicht vor, durch einen dummen Fehler aufzufliegen. Trotzdem murmelte sie vor sich hin, als sie mit Hilfe der Macht den roten Schlamm von Schuhen, Rocksaum und Umhang beseitigte. Es war unwahrscheinlich, dass ihn jemand mit Tremalking in Zusammenhang brachte, der größten Insel des Meervolks, aber es könnte sich jemand fragen, wo sie mit so viel Schlamm in Berührung gekommen war. Das Burggelände würde außer an den Stellen, die man freigeschaufelt hatte, unter Schnee begraben liegen, und auf den freien Wegen würde der Boden hart gefroren sein. Noch immer vor sich hinmurmelnd, griff sie erneut nach der Macht, um das Kreischen der verrosteten Türangeln zu dämpfen, als sie die einfache Holztür aufstieß. Es gab eine Methode, ein Gewebe

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