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Die weiße Frau von Devils Rock

Die weiße Frau von Devils Rock

Titel: Die weiße Frau von Devils Rock Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jane Withcomb
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den ich mit dir allein verbringen kann", flüsterte er an ihrem Ohr und vergrub sein Gesicht in ihrem duftenden Haar.
       "Wir müssen noch eine Weile ruhen, Darling", wehrte Charlene ihn liebevoll ab. "Wenn der Tag beginnt, fängt auch für uns eine sehr anstrengende Zeit an, das weißt du. Sollten wir nicht lieber mit unseren Kräften sparsam umgehen?"
       Enttäuscht zog sich Ashton zurück. Er merkte, wie sich ein Zorn in ihm aufbaute, den er gewöhnlich gut bekämpfen konnte. In der letzten Zeit aber gelang ihm das nicht mehr so einfach. Charlene zeigte manchmal Reaktionen auf seine Annäherungsversuche, die ihm die Hitze ins Gesicht trieben und er an sich halten musste, um nicht eine Auseinandersetzung mit ihr anzufangen.
       "Dann lass uns noch etwas schlafen", entschied er und rollte sich wieder in seine Bettseite zurück. "Seit wir das Kind haben bist du nicht mehr die Frau, die ich geheiratet habe." Er drehte ihr den Rücken zu.
       Charlene zuckte zusammen. Seine Worte waren für sie wie Peitschenhiebe. Sie liebte Ashton von Herzen, aber sie war in den letzten Wochen so müde, dass sie kaum wusste, wie sie jeden Tag meistern sollte.
       Jede Nacht wurde sie vom Stöhnen oder gar Schreien ihres Töchterchens geweckt, und wenn sie Christina beruhigt hatte, dann war sie selbst so wach, dass sie sich das Zubettgehen eigentlich sparen konnte.
       "Du verstehst mich nicht", klagte sie unglücklich und legte eine Hand auf seine Schulter. "Mir fehlt ganz einfach ausreichend Schlaf. Wenn Christina in den Highlands endlich zur Ruhe kommt, wird es auch mit uns wieder besser werden. Versprochen", erklärte sie traurig. "Ich setze meine ganze Hoffnung in diese Reise. Es ist schon ein seltsamer Zufall, dass Christina immer wieder von einem Castle erzählt hat, dessen Namen so ähnlich klang wie der des Castles, wo wir morgen hinfahren werden", versuchte sie, mit einem kurzen Gespräch seine Laune wieder zu bessern.
       Ashton drehte sich zu ihr um. Er lächelte kaum merklich, ohne den Blick von ihr zu lassen. "Rochester Castle, meinst du? Ja, ich bin Marvin wirklich sehr dankbar, dass er uns diesen Aufenthalt vermittelt hat. Dabei waren wir zur Zeit unseres gemeinsamen Studiums gar nicht mal so dicke Freunde. Das hat sich erst mit der Zeit ergeben, als er seine Praxis in Glasgow aufgegeben hat, um nach Glannagan zu ziehen und dort noch einmal neu anzufangen."
       "Warum hat er eigentlich alle Zelte hier abgebrochen? So lang ist das doch noch nicht her. Ich erinnere mich noch gut daran, obwohl ich in den letzten Monaten wirklich sehr viele Aufregungen hatte." Erleichtert registrierte Charlene, dass es ihr wieder einmal gelungen war, ihren Mann zu besänftigen.
       "Genau kann ich das auch nicht sagen", überlegte Ashton und gähnte hinter vorgehaltener Hand. "Ich glaube mich dunkel daran erinnern zu können, dass Marvin seine damalige Verlobte in den Armen seines besten Freundes, auch ein Studienkollege von uns, vorgefunden hat. Dieser Studienkollege hat meines Wissens Marvins Praxis übernommen und seine Verlobte gleich mit."
       "Das ist ja entsetzlich", entfuhr es Charlene. Sie richtete sich auf und schaute ihrem Mann ins Gesicht, das vom blassen Mond ein wenig erhellt wurde. "Da kann ich Doktor Rowland allerdings sehr gut verstehen, wenn er von heute auf morgen alle Brücken hinter sich abgebrochen hat."
       Ashton rückte wieder ein wenig näher. "So etwas würdest du nie tun, oder?", fragte er. Es sollte scherzhaft klingen, doch der Ernst in seiner Stimme war nicht zu überhören. „In so einem Fall würde ich nicht davon laufen sondern dich umbringen.“
       Charlene erstarrte. So hatte sie ihren Mann noch nie erlebt. "Was soll das, Ashton?", fragte sie und rückte ein wenig von ihm ab. "Willst du mir drohen? Ich habe nie Augen für andere Männer gehabt. Wie kommst du darauf, ich könnte es machen wie Marvins Verlobte? Außerdem haben wir ein Kind zusammen."   Er schüttelte den Kopf. "Wir ziehen Christina zusammen groß, aber sie ist nicht unser leibliches Kind. Das ist ein sehr großer Unterschied."
       "Für mich nicht."
       "Biologisch gesehen aber schon", ereiferte sich der Mann. "Christina hat vermutlich irgendwo leibliche Eltern, und ich nehme an, sie haben sie so stark gequält, dass sie heute diese Alpträume hat. Manchmal dauert es viele Jahre, bis das Unterbewusstsein solche entsetzlichen Eindrücke frei gibt, damit der Mensch sie langsam verarbeiten kann. Bei Christina

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