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Die weiße Frau von Devils Rock

Die weiße Frau von Devils Rock

Titel: Die weiße Frau von Devils Rock Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jane Withcomb
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und zog sie zu sich hoch, dann führte er sie zu dem bequemen Sofa, wo sie sich hinsetzen sollte. Dann setzte er sich neben sie und legte sacht den Arm um sie.
       "Warum bist du hier?"
       "Erst erzählst du, warum du so verzweifelt bist", hakte er nach. "Meins hat ein bisschen mehr Zeit." Er streichelte über ihre Wange.
       Charlene senkte den Blick. "Ich weiß nicht mehr weiter", begann die Frau unglücklich. "Heute waren wir in Lairg mit Lady Angela. Wir haben dort ein Grab gefunden, das ist schon sehr alt. Christina und auch Angela sind überzeugt davon, dass es etwas mit Christinas Mutter zu tun hat."
       "Du meinst Thissa Fairingdale, hab ich Recht?"
       Sie nickte. "Weißt du etwas über sie?"
       Marvin nickte. "Ich habe mit Laird Ian über die ganze Geschichte gesprochen, und bei dem Namen Thissa ist er gestrauchelt, hat in seinen alten Büchern nachgesehen und einiges gefunden."
       "Wer war diese Frau?"
    "Ich glaube, da muss ich weiter ausholen. Thissa war die Tochter von Serena und Peter Barrymore. Man fand das Mädchen fast verhungert und erfroren auf den Kirchenstufen in Lairg. Die Familie Fairingdale hat das Kind dann aufgezogen und Charles, der Sohn der Familie, hat sie geheiratet. Sie haben ein Kind bekommen, ein Mädchen. Thissa starb kurz nach der Geburt, und Charles, ihr Mann, konnte den Verlust nicht verwinden. Er starb bald darauf."
       "Sieben Jahre später", murmelte Charlene, während Tränen über ihre Wangen liefen. "Thissa hat also hier in Dragon House gelebt."
       "Nicht nur das. Sie ist hier geboren", antwortete Marvin ernst.
       "Kannst du dir vorstellen, dass das Mädchen hier spukt?" Charlene schämte sich für diese Frage, denn an Spuk hatte sie nie geglaubt.
       Marvin jedoch lachte sie nicht, wie erwartet, aus. "Ich glaube nicht, dass Thissa hier spukt. Sie ist nicht in diesem Haus gestorben sondern in Lairg. Sie überlebte die Geburt ihres ersten und einzigen Kindes nicht."
       "Das ist ja schrecklich", entfuhr es der jungen Frau. "Das Kind hat überlebt?"
       "Das Mädchen hieß Allison", fuhr Marvin fort. "Es wurde nach dem Tod des Vaters von den Großeltern aufgezogen und ging später nach Glasgow. Allison heiratete ziemlich wohlhabend. Die Familie ihres Mannes hatte an der Küste einige Handelsschiffe, die ganz gut zu tun hatten."
       "Diese Geschichte ist ziemlich beeindruckend und sie hat mich für eine Weile von meinem eigenen Kummer abgelenkt", gab Charlene zu. "Nur weiß ich nicht, in wieweit sie überhaupt mit mir zu tun hat."
       "Das kann ich dir jetzt auch noch nicht sagen. Ich dachte, es würde dich interessieren, da Christinas Puppe den wunderschönen und sehr seltenen Namen Thissa hat. Vermutlich irre ich mich, wenn ich denke, dass es da einen Zusammenhang geben muss."
       "Ja, da irrst du dich wirklich", beharrte Charlene und wich seinem Blick aus. "Jetzt bist du dran, warum bist du gekommen?"
       "Ashton ist bei mir."
       "Wie bitte?"
       "Ashton tauchte heute ziemlich früh bei mir auf und erzählte, er hätte auf dem Friedhof, an einen Grabstein gelehnt, geschlafen. Er muss wohl nach eurer Auseinandersetzung gleich losgelaufen sein."
       "Ich verstehe nicht."
       "Ich verstehe es ebenfalls nicht. Und ich habe es auch nicht geschafft, aus ihm etwas heraus zu bekommen."
       "Und wie geht es ihm jetzt?"
       "Er schläft auf meinem Sofa", antwortete Marvin verlegen. "Ich… er hat etwas zuviel Whiskey erwischt."
       "Du musst dich irren. Das ist nicht Ashton, der auf deinem Sofa schläft. Er trinkt nicht, und schon gar keinen Whiskey." Charlene verzog das Gesicht. Es war kein Lächeln und auch sonst kein Ausdruck, für den es einen Namen gibt. "Ich habe ihn noch nie mit Alkohol gesehen."
       "Er hat zwei große Gläser getrunken, und wenn ich die Flasche nicht weggestellt hätte, wäre es vermutlich noch mehr geworden." Man konnte dem Arzt ansehen, wie unangenehm ihm dieses Thema war.
       "Hast du ihm von der Geschichte erzählt?"
       "Von Thissa und ihrer Familie?" Marvin schüttelte den Kopf. "Zuerst wollte ich es, aber dann hat mich eine innere Stimme davon abgehalten. Ich weiß nicht, warum ich es ihm nicht gesagt hab. Vielleicht hätte es ihn sogar vom Trinken abgehalten, und womöglich hätte er mir das eine oder andere auch erklären können."
       "Ashton?" Charlene lachte freudlos. "Wie hätte er das wohl gekonnt? Wir sind nicht von hier, schon vergessen?" Am liebsten hätte sich Charlene in die Arme

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