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Die weiße Macht

Die weiße Macht

Titel: Die weiße Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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»es bleibt dabei. Aschera, Baal und noch viele andere. Sie haben ihre Macht nicht eingebüßt, und noch immer läuft der Mensch hinter dem Gold und dem Geld her, wobei ich glaube, daß dies bei den ehemaligen Mitgliedern der Weißen Macht nicht zutrifft.«
    »Man will die Zahl dezimieren«, sagte ich.
    »Richtig, John, allmählich kommt es mir auch so vor.«
    »Wie viele seid ihr?«
    Father Ignatius schaute mich an und lächelte. »Das weiß ich nicht. Ich habe auch nicht danach gefragt, denn ich würde keine konkrete Antwort erhalten. Diese Dinge behält man lieber für sich, und ich habe akzeptiert.«
    »Wollte man dich nicht einweihen?«
    Er lächelte verloren. »Ich stehe gewiß nicht an der Spitze. Wenn ich einen militärischen Ausdruck benutzen darf, bin ich nicht mehr als ein Soldat. Nicht mal ein Unteroffizier, geschweige denn ein Offizier. Nein, es wird wohl noch eine Weile dauern, bis ich in gewisse Interna eingeweiht werde.«
    »Wer kann es wissen? Bentini?«
    »Möglich, aber was macht es so interessant für dich?«
    »Ganz einfach.« Ich setzte mich in einen Sessel. »Ich möchte herausfinden, wie viele aus eurer Mitte schon diesem Grauen oder dem Götzen zum Opfer gefallen sind.«
    »Zwei…«
    »Bist du sicher?«
    »Welchen Grund sollte man denn gehabt haben, mich in diesem Punkt anzulügen?« fragte Ignatius zurück.
    Da hatte er im Prinzip recht, aber ich traute der Weißen Macht nicht so ganz, obwohl ich wußte, daß sie keinesfalls auf der anderen Seite stand.
    Aber sie kochte ihr eigenes Süppchen und reduzierte sich hoffentlich nicht zu einem Geheimclub, denn das wäre schlecht gewesen. Sie mußte offen sein, um Strömungen und Veränderungen wahrnehmen zu können. Alles andere war einfach schlecht.
    »John, ich warte noch auf eine Antwort.«
    »Sorry, Ignatius, ich kenne eure Gründe nicht. Ich weiß überhaupt zu wenig, und es stimmt mich ein wenig nachdenklich, daß nicht einmal die Mitglieder eingeweiht werden. Ihr solltet intensiver zusammenarbeiten. Es ist immer schlecht, wenn die rechte Hand nicht weiß, was die linke gerade unternimmt.«
    »Ich denke, da bist du bei mir an der falschen Adresse.«
    »Das glaube ich dir gern. Nimm es nicht persönlich, aber ich spreche aus Erfahrung. Als ich meinen ersten Kontakt mit der Weißen Macht hatte, es war in Pontresina, da eröffnete mir eine gewisse Franca Simonis, daß sie dazugehörte. Sie hat es leider zu spät getan. Hätte sie früher Vertrauen gefaßt, wäre sie heute womöglich noch am Leben. So aber ist sie durch einen Messerstich getötet worden. Ich hatte sie gemocht, sie ist eine patente Frau gewesen, und jetzt verstehst du sicherlich, weshalb ich etwas allergisch reagiere, wenn von gewissen Desinformationen die Rede ist.«
    »Ja, ich weiß.«
    »Wir stehen wieder am Anfang«, sagte Suko und kam damit auf die Sache zurück. Er hatte sich an das Fenster gestellt und schaute hinaus in den heilen Tag. Die Sonne brannte gegen die Fenster. Es war gut, einen Vorhang zu haben. »Habe ich recht?«
    »Im Prinzip schon«, gab Ignatius zu.
    »Dann hast du uns nicht geholt, um uns die beiden Goldenen zu zeigen?«
    »Nein.« Er räusperte sich. »Allerdings gebe ich zu, daß ihr sie hattet sehen sollen.«
    »Wo habt ihr sie eigentlich gefunden?« fragte ich. »Sind sie freiwillig zu euch gekommen?«
    »Ja.«
    Ich staunte. »So wie sie waren?«
    »Nein, nein, sie entwickelten sich erst. Es ist uns dann gelungen, sie einzuspenen.«
    »Dann haben sie doch sicherlich noch reden können.«
    Der Mönch schüttelte den Kopf. »Leider nicht. Sie schwiegen, und wir wollten auch nicht allzu stark in sie eindringen. Als wir die Fragen dann stellten, war es zu spät. Da konnte man sie nicht mehr als Menschen ansehen.«
    »Ja«, murmelte ich, »da hast du recht. Auch wenn sie wie Menschen aussahen, sie waren keine mehr. Sie haben ihn gesehen, den Götzen, das Gold, aber ich frage mich, wo das geschehen ist. In Äthiopien oder hier?«
    Ignatius überlegte. »Wie kommst du auf Rom?«
    »Weil dahinter doch eine Gruppe steht. Jemand muß sie geleitet haben, für mich gibt es keine andere Lösung. Das entspricht allen bekannten Fällen und paßt sogar in die Statistik, obwohl ich von ihr nicht gerade ein Freund bin.«
    »In diese Richtung haben wir noch nicht nachgeforscht, gebe ich gern zu.«
    »Was habt ihr überhaupt getan?« fragte Suko. »Oder hast du dich auf uns verlassen?«
    Das Lächeln des Mönchs fiel etwas verlegen aus. »Wenn ich ehrlich sein soll,

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