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Die weiße Macht

Die weiße Macht

Titel: Die weiße Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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See wurde.
    Suko war zurückgetreten, denn er wollte nicht, daß seine Füße benetzt wurden.
    »Er hat auf den Götzen gesetzt«, flüsterte Ignatius, »und der Götze hat ihn verlassen.«
    Ich schüttelte den Kopf. »Das Böse darf nicht stärker sein. Es soll nicht gewinnen können. Jeder muß merken, daß er sich auf dem falschen Weg befindet, wenn er mit anderen Kontakt aufnimmt. Aber das allen klarzumachen, ist mehr als schwer.«
    Es gab noch einen zweiten Goldenen.
    Er hatte mit ansehen müssen, was mit seinem Artgenossen geschehen war. Von ihm lag nur mehr der Kopf auf der Lache, und er wirkte wie eine Figur aus einem SF-Film. Die Augen lagen nicht mehr in den Höhlen. Sie hingen hervor und pendelten wie Kugeln über der Lache, in die sie dann hineintauchten, als der Kopf noch mehr schrumpfte.
    Der zweite hatte sich verkrochen. Er hockte in der Ecke und kratzte mit den Fingernägeln am Gestein, als wollte er daran hochklettern wie ein Freeclimber.
    Nichts schaffte er mehr. Es war vorbei.
    Soviel Kraft hatte er nicht. Suko hatte sich ihm mit zwei langen Schritten genähert.
    Dicht hinter ihm war er stehengeblieben, schlug aber nicht zu, sondern tippte ihm auf die linke Schulter. »Weich«, sagte er, »es gibt nach.«
    Der Goldene fuhr herum.
    Es war ein Reflex, der Sukonach hinten springen ließ. Die Gestalt schnellte in die Höhe. Sie wollte Suko auslöschen, und ich hätte niemals gedacht, daß sie eine derartige Energie entwickeln konnte. Sie hatte nur das Pech, auf der Lache auszurutschen, und dabei fiel sie genau in Sukos Schlag hinein.
    Wieder ertönte dieses weich klingende Geräusch, als sich die Riemen um die Gestalt wickelten. Allerdings nur für einen Moment, dann zerrte Suko sie zurück.
    Der Goldene taumelte zur Seite. Seine dünnen Arme bewegten sich zuckend, als suchten sie nach einem entsprechenden Halt, der für ihn nicht zu finden war.
    Er fiel zu Boden. Mit dem Gesicht nach unten blieb er liegen, und es begann der gleiche Auflösungsprozeß, den wir schon bei seinem Artgenossen erlebt hatten. Beim ihm zerlief zuerst das Gesicht, und die goldene Flüssigkeit rann wie eine dicke Soße in verschiedenen Richtungen weg. In einem letzten Aufbäumen schlug er mit den flachen Händen gegen den Boden, ohne eine Stütze zu finden, die ihn wieder auf die Beine brachte. Sehr bald auch klebten seine Hände fest, das Gesicht ebenfalls.
    Wenn er es jetzt angehoben hätte, hätte es wieder an den goldenen Schleimfäden festgehangen.
    Suko umging die beiden Lachen und blieb neben dem Mönch stehen.
    Auf seinem Gesicht zeigte sich kein Triumph, nur kleine Perlen aus Schweiß. »Ich wollte, es hätte eine andere Möglichkeit gegeben«, flüsterte er uns zu. »Mir ist nicht wohl.«
    »Du hast keinen Menschen umgebracht«, sagte Ignatius.
    »Tatsächlich nicht?«
    »Nein, er war zuerst nur ein Diener, dann aber ist er zu einem Götzen geworden. Ein Mensch hat sich verwandelt, Suko, das ist alles. So müssen wir es hinnehmen.«
    Ich lehnte mich an das Gitter. »Hat es noch Sinn, länger hier unten zu bleiben?«
    »Nein, das nicht.« Father Ignatius drehte sich um. »Wir gehen wieder nach oben.«
    Mit müden Schritten verließen wir das Gefängnis. Einen letzten Blick warf ich auf die beiden Lachen. Die zweite war nicht so flach wie die erste, aus ihr schaute noch der Kopf hervor.
    Ignatius schloß die Gittertür. Zweimal drehte er den Schlüssel. Er ging schweigend an uns vorbei und schritt die schmale Treppe hoch, der Oberwelt entgegen.
    In seinem großen Arbeitszimmer brach er das Schweigen. »Wir können jetzt alle einen Schluck vertragen. Noch Grappa?«
    Ich war dafür, aber Suko wollte nicht. Ignatius trank auch ein Gläschen, danach schüttelte er sich und stellte es zur Seite. »Es tut mir leid«, sagte er, »daß wir keinen anderen Erfolg haben erringen können. Ich hätte mich noch gern mit ihnen unterhalten. Sie müssen einfach den Weg teilweise gefunden haben.«
    »Sind aber gestoppt worden«, sagte Suko.
    »Das ist richtig.«
    »Stellt sich die Frage, von wem sie gestoppt worden sind.«
    »Von einer unbekannten Kraft. Von einer monströsen Macht, die es schon damals gegeben hat.«
    »Wann damals?« fragte ich.
    »Zur Zeit der Bundeslade. Es gibt natürlich keine genauen Zahlen darüber, aber ich weiß sehr gut, daß das Alte Testament bestimmt nicht unrecht hat, wenn es diese Geschichten aufgreift und sie zu einem Dogma werden läßt.«
    Ignatius hob die Schultern. »Die alten Götter«, sagte er,

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