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Die Weiße Ordnung

Titel: Die Weiße Ordnung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. E. Modesitt
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Korridore, die er niemals betreten durfte; er träumte und fragte sich, ob er Leyladin wohl je wieder sehen würde. Und was er unternehmen würde, wenn es geschähe.

 
XCII
     
    C erryl zog die weiße Lederjacke fester zu, um sich gegen den feuchten Nordwind zu schützen. Sein Blick wanderte über die lange Reihe von Lanzenreitern, die wartend auf der Großen Weißen Straße standen.
    Vor ihm bäumte sich Jeslek auf und sammelte wieder Chaos, so viel, dass seine Jacke und die Hose silbern und weiß im grauen Nebel zu glänzen schienen. Ein leichter Nieselregen fiel aus den niedrig hängenden Wolken.
    Eine Trompete ertönte, aus weiter Ferne zuerst, dann wurde sie lauter. Eine Kolonne von Soldaten in Purpur erschien auf dem Hügel im Norden der Großen Straße.
    »So … die Galler wollen also ihre Kräfte messen.« Jeslek lachte so laut, dass Cerryl es deutlich hören konnte. »Viel wird es ihnen nicht nützen.«
    Klybel, der neben dem Obermagier stand, schwieg, als ein Soldat in dunklem Purpur den Hügel herunter und auf die Magier zu ritt. Er trug einen glänzenden, ovalen Eisenschild, die blau gemusterte Flagge des Boten hing schlaff an der Fahnenstange im Lanzenköcher. Regentropfen liefen an dem kalten Metall herunter, als der Bote gut dreißig Ellen entfernt vor Jeslek stehen blieb.
    Cerryl massierte seinen Nacken. Bis jetzt plagten ihn nur schwache Kopfschmerzen.
    »Ihr habt eine Nachricht zu überbringen?«, fragte Klybel.
    »Man hat mir aufgetragen, Euch darüber zu unterrichten, dass die Straße Euer ist, Magier, aber nur die Straße.«
    Jeslek warf einen Blick auf den Boten und dann auf die mächtige Streitkraft auf dem niedrigen Hügel im Norden. Ein schiefes Lächeln zog seine dünnen Lippen auseinander und der Regenschleier öffnete sich um ihn. »Richtet Eurem Hauptmann aus, dass die Straße in der Tat unser ist und dass es uns freisteht, die Handelsrechte auf dieser Straße zu schützen. Und die Rechte Fairhavens, die seit langem schon in Candar bestehen und von den Weisen und Mächtigen respektiert werden.«
    Der Bote runzelte die Stirn. »So werde ich Eure Botschaft weitergeben.«
    »Sagt Eurem Hauptmann auch, dass es zu seinem Vorteil gereichen würde, mit größter Vorsicht nach Osten weiterzuziehen und über das nachzudenken, was er dort vorfinden wird.« Jesleks Augen funkelten.
    Das Gesicht des Boten wirkte wie versteinert im Schleier des Nebels, der alle Reiter einhüllte. »Er wird Eure Worte vernehmen, Magier.«
    »Es wäre gut, wenn er lange und genau darüber nachdenken würde«, fügte Jeslek hinzu. »Sehr lange und sehr genau. Und nun geht.«
    Der Bote nickte, er presste die Kiefer aufeinander, als er sein Pferd herumnahm und den leichten Hang hinauf zu den wartenden gallischen Streitkräften ritt.
    »Eure Worte werden sie nicht sehr erfreuen«, bemerkte Klybel.
    »Das lag auch nicht in meiner Absicht. Wie viele Jahrzehnte Arbeit und wie viel Gold haben wir in die Große Weiße Straße gesteckt, um sicherzustellen, dass Candar stark und vereint bleibt?« Jesleks Augen loderten mittlerweile. »Jetzt, wo die Straße bis an die Westhörner reicht, will dieser … Schwächling von Präfekt sie an sich reißen.«
    »Sie sind in großer Überzahl.« Klybels Augen wandten sich nicht von der gallischen Menge ab.
    »Zahlen …« Ein breites Grinsen, das gelbe Zähne zum Vorschein brachte, erhellte Jesleks Gesicht ein wenig. »Ihr sollt Euch nicht um Zahlen Gedanken machen, Hauptmann Klybel.«
    »Wie Ihr wünscht, Ser.«
    »Ich wünsche es.« Jeslek sah den gallischen Streitkräften nach, die nun nach Norden zogen, fast parallel zur Kolonne der Weißen Lanzenreiter, doch mehr nach Norden als nach Westen.
    Als die purpurn gekleideten Soldaten hinter ihnen verschwunden waren, bearbeitete Jeslek den Boden erneut mit dünnen Chaos-Pfeilen – so glaubte Cerryl zu spüren. »Sie werden in der Tat vieles finden, worüber sie nachdenken sollten, und noch mehr auf dem Rückweg. Viel mehr.« Er blickte auf und sah Anya, Fydel und die drei Magierschüler an. »Heute Nachmittag werden wir gleich noch eine neue, an die erste anschließende Hügelkette erschaffen.« Die goldgelben Augen richteten sich auf den langbärtigen Magier. »Fydel, ich befehle Euch, die Galler durch Euer Glas zu verfolgen. Ich wünsche es zu erfahren, sollte diese Streitmacht – oder auch eine andere – sich uns noch einmal nähern.«
    »Wie Ihr befehlt, Obermagier.« Fydel neigte den Kopf.
    »Ich hoffe, dies geschieht im

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