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Die Weiße Ordnung

Titel: Die Weiße Ordnung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. E. Modesitt
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weiter und Cerryl sah aus all den weißen Roben auf den Stühlen links vom Mittelgang Anyas rotes Haar herausleuchten. Sogar aus dieser Menge stach sie deutlich hervor – und löste Unbehagen in ihm aus.
    In der Reihe vor Anya saß Fydel neben einem Magier, den Cerryl nickt kannte. Der unbekannte Magier sprach leise: »… verstehe das nicht … ich habe Jahre gebraucht … Schreiberlehrling …«
    Cerryl lächelte zufrieden in sich hinein.
    »Bealtur war schon lange vor ihm hier …«
    »Ihr hättet lieber Bealtur an Eurer Seite?«, fragte Fydel. »Auf Cerryl ist mehr Verlass.«
    Das überraschte Cerryl, doch ohne sich etwas anmerken zu lassen, schritt er weiter auf Sterol zu.
    Der Erzmagier lächelte sogar, als Myral zur Seite trat.
    »Erzmagier, ich überstelle Euch die Anwärter zur Aufnahme in die Gilde als vollwertige Magier.« Myral neigte den Kopf, dann zog er sich zurück.
    Sterol zog das Schweigen noch etwas in die Länge, bevor er nickte. »Cerryl, Lyasa, Faltar … Ihr seid hier anwesend, weil Ihr hart gearbeitet habt, weil Ihr die grundlegenden Fertigkeiten der Magie erlernt und unter Beweis gestellt habt, dass Ihr die Bedeutung der Gilde für die Zukunft Candars erkannt habt …«
    Cerryl nickte innerlich. Nachdem er Fenard und Jellico gesehen hatte, wusste er, was Fairhaven und die Gilde für die Zukunft Candars bedeuteten.
    »Alle Magier müssen sich dafür verwenden, dass denjenigen, die dem Weißen Weg folgen, ein besseres Leben ermöglicht wird, sie müssen Frieden und Wohlstand sichern und dafür sorgen, dass all unsere Talente und Fähigkeiten ausschließlich zum Wohle von Fairhaven und Candar eingesetzt werden.« Sterol hielt inne und blickte die drei nacheinander an.
    »Seid Ihr bereit zu schwören, dass Ihr aus freien Stücken Eure Talente und Fähigkeiten zum Wohl der Gilde und zum Wohle Fairhavens und ganz Candars einsetzen werdet?«
    »Ja«, antwortete Cerryl. Was hätte er auch sonst tun sollen?
    »Ja.«
    »Ja.«
    »Seid Ihr bereit zu schwören, die Regeln der Gilde ausnahmslos zu befolgen, auch wenn sie mit Euren persönlichen und privaten Wünschen nicht im Einklang stehen?«
    »Ja«, antworteten die drei beinahe gleichzeitig.
    »Seid Ihr bereit zu schwören, Euer Bestes zu geben, damit Chaos niemals gegen Wehrlose erhoben und nur zum Wohle der Gemeinschaft verwendet wird?«
    »Ja.«
    »Und seid Ihr bereit zu schwören, der Gilde stets die Treue zu halten, um dafür zu sorgen, dass der Umgang mit Chaos- und Ordnungs-Kräften nur jenen vorbehalten bleibt, die diese Kräfte ausschließlich zum Allgemeinwohl und nicht zu persönlichem Vorteil und Gewinn nutzen?«
    »Ja«, antwortete Cerryl. Ja.
    »Damit seid Ihr gemäß der Macht des Chaos und den Regeln der Gilde zu vollwertigen Magiern der Weißen Ordnung in Fairhaven ernannt …«
    Ein schimmernder Chaos-Strahl streifte über Cerryls Ärmel … und der rote Streifen war verschwunden, gerade so, als hätte es ihn nie gegeben.
    »Seid willkommen, Lyasa, Cerryl und Faltar …« Sterol empfing sie mit einem freundlichen Lächeln in der Gilde und blickte in die versammelte Menge. »Nun, da wir die neuen Magier willkommen geheißen haben, ist der förmliche Teil der Zeremonie beendet und alle mögen die neuen Magier beglückwünschen.«
    Zuerst herrschte Gemurmel im Saal, das zu lautem Stimmengewirr anschwoll.
    Sterol sah die drei an. »Ich freue mich, dass Ihr alle drei aufgenommen seid. Ihr besitzt sehr unterschiedliche Talente, aber in der schwierigen Zeit, die uns bevorsteht, werden wir jedes einzelne davon dringend brauchen, fürchte ich.« Die Augen des Erzmagiers leuchteten zum ersten Mal warm und freundlich, wie Cerryl bemerkte.
    »Meine Glückwünsche!« Kinowin stellte sich neben Cerryl und klopfte ihm auf die Schulter. Der große Magier lächelte warmherzig. »Ihr müsst wissen, dass ich jeden gern begrüße, der aus ähnlichen Verhältnissen stammt wie ich.«
    »Ihr meint, aus armen Verhältnisses?«, antwortete Cerryl lachend.
    Ein noch herzlicheres Lächeln erhellte Kinowins Gesicht, doch es verschwand rasch wieder. »Es wird Euch das Leben nicht einfacher machen, aber wenn Ihr etwas braucht, bin ich da.« Noch einmal klopfte er Cerryl auf die Schulter, dann ging er weiter.
    Lyasa berührte Cerryls Unterarm und er drehte sich um.
    »Gut«, sagte Jeslek. »Bevor Ihr mit Glückwünschen überflutet werdet, möchte ich Euch schnell noch einiges wissen lassen. Jeder von Euch bezieht nun ein Gemach in der zweiten hinteren Halle im

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