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Die Weiße Ordnung

Titel: Die Weiße Ordnung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. E. Modesitt
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Oberkörper am Tisch und Leyladin massierte seine Schultern. »Du hättest auch warten können …« Der alte Magier räusperte sich. »Cerryl … ich wusste nicht, dass du zurück bist …«
    »Ihr seid der Erste, der es erfährt. Jeslek hatte mir eine Aufgabe gestellt.«
    »Er sagte, du wärst einfach verschwunden.«
    »Das überrascht mich nicht.« Cerryl schnaubte. »Damit habe ich gerechnet.« Der junge Mann warf Leyladin einen Blick zu, seine Augen begegneten ihren. Er schluckte, fast wäre er in ihren grünen Augen ertrunken, dann nahm er sich zusammen.
    Myral lachte. »Das entspricht ganz der Art des großen Jeslek.« Er streifte sich Hemd und Tunika über. »Leyladin berichtete mir, du würdest Sverliks Gehilfe werden. Wie kommt das?«
    »Ich habe Lyasa nicht die ganze Geschichte erzählt. Jeslek wies mich an, zu Sverlik zu gehen und sein Gehilfe zu werden, um letztendlich den Präfekten zu töten. Er sagte, es wäre eine Prüfung, die ich für die Aufnahme in die Gilde bestehen müsste.« Cerryl lächelte bitter. »Eine Prüfung, mit der ich meine Ergebenheit Fairhaven gegenüber beweisen könnte.«
    »Du hast ihm geglaubt?«
    »Nein. Mir war klar, dass ich keine Wahl hatte. Und nachdem ich einige Worte von Lyam vernommen hatte, musste ich der Meinung des Obermagiers über den Präfekten beipflichten.«
    Leyladin beobachtete Cerryl aufmerksam, Besorgnis sprach aus ihren grünen Augen.
    Myral setzte sich auf und kratzte sich am Kopf, dann sah er Cerryl an. »Und der Präfekt?«
    »Er ist tot. Ich habe ihn mit Chaos-Feuer getötet, wie Jeslek es mir auftrug. Sverlik wurde jedoch schon vor meiner Ankunft in Fenard ermordet. Nachdem ich meine Eskorte zurückgelassen hatte, wurden auch sie von den Gallern getötet.« Cerryl biss sich auf die Lippen. »Damit hatte ich nicht gerechnet … so viel Tod.«
    »Wenn Jeslek seine Hand im Spiel hat, ist das keine Seltenheit.« Myral hustete und Leyladin beugte sich besorgt zu ihm hinunter. Nach einem heftigen Hustenanfall richtete sich der Magier wieder auf. »Alter und Chaos … nicht gut für die Gesundheit. Aber auch kein Wunder.«
    »Es tut mir Leid. Es war nicht mein Einfall gewesen. Zuerst zu Euch zu kommen natürlich schon, doch ich hatte Jesleks Befehl, den Präfekten zu ermorden.«
    »Wie willst du weiter vorgehen?«, fragte Myral mit sanfter Stimme; er klang nicht verurteilend.
    »Ich bitte Euch, ein Treffen mit Sterol zu vereinbaren, an dem Ihr und ich teilnehmen. Jeslek, so hoffe ich, weiß noch nichts von meiner Rückkehr.«
    »Du bist nicht durch …«
    »Ich habe einige Vorsichtsmaßnahmen getroffen und bin ihm deshalb noch nicht über den Weg gelaufen. Wenn er mich allerdings durch das Spähglas entdecken will, kann ich ihn nicht daran hindern.«
    »Nein … das kannst du nicht. Aber vielleicht sucht er gar nicht nach dir. Nun … ich verstehe nicht ganz, aber ich möchte sicher gehen. Also, noch einmal: Diese Prüfung, die Jeslek sich ausgedacht hat … das war …?«
    »Den Präfekten von Gallos zu beseitigen.«
    »Du liebe Zeit. Er hat wirklich gesagt, dass dies die Prüfung sei? Und du hattest Erfolg …«
    Cerryl nickte.
    »Das wird Ärger geben. Aber nicht, weil du überlebt hast.« Myral stand mühsam und umständlich auf, dann warf er Leyladin einen Blick zu. »Du kannst gehen, junge Dame. Meinen Schultern geht es schon besser und dieser junge Bursche hier darf jetzt nicht durch deine Anwesenheit abgelenkt werden.« Der alte Magier lachte. »Glaubt ja nicht, ich sehe so etwas nicht, wenn es direkt vor meinen Augen geschieht. Schwarz und Weiß … tja … ist nicht so einfach. Aber von mir werden der Erzmagier oder der arrogante Schnösel Jeslek nichts erfahren.«
    Cerryl schluckte.
    »Ich weiß nicht recht.« Myral lächelte bitter. »Ich kann dir nur sagen, was ich denke. Entweder wirst du, noch bevor der Tag zu Ende geht, zum Magier ernannt, oder wir werden beide sterben. Diese zwei Möglichkeiten laufen sowieso auf das Gleiche hinaus.«
    Leyladin öffnete den Mund, schloss ihn jedoch schnell wieder.
    »Hinaus mit dir, junge Dame.«
    »Sehr wohl, Myral.«
    »Meine liebe Leyladin«, sagt Myral sanft. »Ich wünsche uns den Tod nicht. Jeslek vielleicht schon, aber Sterol vertraut mir und Cerryl bestimmt auch, auf jeden Fall mehr als Jeslek.«
    »Seid vorsichtig … bitte … beide.« Leyladin verabschiedete sich mit einem Lächeln.
    Cerryl bemerkte, dass das Lächeln für ihn bestimmt war, und er lächelte zurück, als Leyladin zur Tür

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