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Die Welle

Titel: Die Welle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Morton Rhue
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Schülerzeitung beigebracht hatte, aber sie war an der Gordon High School noch stark genug, und Laurie war sich darüber im Klaren, dass sie als Chefredakteurin der Zeitung ... Nein, nein, sagte sie sich. Das war doch Wahnsinn! So ernst durfte man die Welle einfach nicht nehmen. Sie warein Unterrichtsexperiment, das ein wenig außer Kontrolle geraten war. Aber es gab keinen Grund zur Furcht.
    Die Flure waren jetzt dunkel, als Laurie zu ihrem Schrank ging, um ein Buch hineinzulegen, das sie heute Abend nicht brauchte. Die Stille in der leeren Schule war irgendwie unheimlich. Zum ersten Mal hörte sie Geräusche, die ihr nie zuvor aufgefallen waren: das Summen und leise Dröhnen des elektrischen Stroms der Alarmanlagen und Rauchdetektoren. Ein blubberndes, schmatzendes Geräusch kam aus dem Chemieraum. Wahrscheinlich kochte dort ein noch nicht abgeschlossenes Experiment vor sich hin. Selbst das ungewohnte Echo ihrer eigenen Schritte auf dem harten Fußboden klang unheimlich.
    Ein paar Schritte vor ihrem Schrank erstarrte Laurie. An die Tür hatte jemand in roter Farbe das Wort »Feindin« geschrieben. Plötzlich war ihr Herzschlag das lauteste Geräusch weit und breit. Beruhige dich, sagte sie sich selbst, jemand will dir einfach Angst einjagen. Sie versuchte sich zusammenzunehmen und fingerte an ihrem Schrankschloss herum. Aber dann hielt sie inne. Hatte sie da nicht etwas gehört? Schritte? Laurie zog sich langsam von ihrem Schrank zurück und verlor allmählich den Kampf gegen ihre wachsende Furcht. Sie wandte sich um und ging auf den Ausgang zu. Das Schrittgeräusch schien immer lauter zu werden. Laurie ging schneller. Die Schritte wurden noch lauter. Plötzlich verlosch das Licht am Ende des Ganges. Laurie fuhr entsetzt herum und starrte ins Dunkel. »Ist da jemand?« Wartete dort jemand auf sie? Dann wusste Laurie nur noch, dass sie zum Notausgang am Ende des Gangeslief. Es schien eine Ewigkeit zu dauern, bis sie dort war, und als sie endlich die metallene Doppeltür erreichte, musste sie feststellen, dass die Tür verschlossen war.
    Voller Panik warf Laurie sich gegen die nächste Tür. Die öffnete sich seltsamerweise, und Laurie stürzte hinaus in die kühle Abendluft und lief und lief.
    Schließlich war sie völlig außer Atem und musste langsamer gehen. Ihr war, als wäre sie schon sehr lange gelaufen. Sie presste ihre Bücher an sich und atmete schwer. Jetzt fühlte sie sich sicherer.
     

David saß wartend auf dem Beifahrersitz in Brians Wagen. Sie parkten in der Nähe der Tennisplätze, die auch während der Nacht in Betrieb waren, denn David wusste, dass Laurie immer diesen Weg wählte, wenn sie nach Anbruch der Dunkelheit nach Hause ging. Die hellen Lichter von den Tennisplätzen gaben ihr ein Gefühl der Sicherheit.
    Seit fast einer Stunde saßen sie jetzt im Auto. Brian saß auf dem Fahrersitz und hielt im Rückspiegel nach Laurie Ausschau. Dabei pfiff er eine Melodie, die David nicht erkannte, weil Brian falsch pfiff. David sah den Tennisspielern zu und lauschte auf das monotone Geräusch der hin und her geschlagenen Bälle.
    » Brian, darf ich dich etwas fragen?«, sagte er nach langem Schweigen.
    »Was denn?«
    »Was pfeifst du da eigentlich?«
    Brian schien überrascht zu sein. »Take me out to the ball game«, sagte er. Dann pfiff er noch ein paar Takte, das Lied blieb völlig unkenntlich. »Erkennst du es jetzt?«
    David nickte. »Ja, sicher, Brian, sicher.« Er sah wieder den Tennisspielern zu. Einen Augenblick später richtete Brian sich auf. David wandte sich um und schaute die Straße hinunter. Laurie kam auf dem Fußweg sehr schnell näher. Er griff zur Tür. »Gut, und jetzt lass mich die Sache allein erledigen«, sagte er.
    »Solange sie vernünftig ist«, antwortete Brian. »Aber wir spielen jetzt nicht mehr.«
    »Sicher, Brian«, erwiderte David und stieg aus dem Wagen. Jetzt klang Brian schon ebenso wie Robert.
    Er musste schnell laufen, um Laurie einzuholen, und er war sich die ganze Zeit nicht im Klaren darüber, wie er die Sache anpacken sollte. Er wusste nur, dass er es besser machen konnte als Brian. Er holte sie ein, aber Laurie blieb nicht stehen, und er musste schnell gehen, um mit ihr Schritt zu halten.
    »Laurie, kannst du nicht ein bisschen warten?«, fragte er. »Ich muss mit dir reden. Es ist wirklich wichtig!«
    Laurie ging langsamer und sah an ihm vorbei.
    »Schon in Ordnung, es kommt niemand«, versicherte David.
    Sie blieb stehen, und David bemerkte, dass sie schwer

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