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Die Welt der Drachen

Die Welt der Drachen

Titel: Die Welt der Drachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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sich in den letzten Jahren mit einem schäbigen Dutzend begnügt hatte.
    Der Bronzedrache stimmte ihm selbstgefällig zu, und sie beobachtete beide mit Besitzerstolz, wie die goldene Drachenkönigin landete. Sie war bereits jetzt doppelt so groß wie Nemorth und besaß eine mächtigere Flügelspannweite als Mnementh, der unter den sieben Bronzedrachen der kräftigste war. F'lar erwartete von Ramoth, dass sie die fünf verlassenen Weyr neu bevölkern würde, so wie er glaubte, dass er selbst mit Lessas Unterstützung den Stolz und das Vertrauen der Drachenreiter wiederherstellen konnte. Er hoffte nur, dass ihm Zeit genug blieb, um das zu tun, was notwendig war. Der Rote Stern hatte sich im Felsöhr gezeigt. Bald würden die Faden fallen. Irgendwo, vielleicht in den Archiven der anderen Weyr, musste es Aufzeichnungen über den genauen Zeitpunkt dieses Ereignisses geben.

    Mnementh landete. F'lar sprang zu Boden und trat neben Lessa Die drei sahen Ramoth nach, die mit einem fetten Bock in den Klauen zu einem Felsensims flog.
    »Wird sie ihre Gefräßigkeit nie verlieren?« fragte Lessa mit liebevoller Besorgnis.
    Anfangs hatte Ramoth gefressen, um zu wachsen. Nun, da sie ihre volle Größe besaß, fraß sie natürlich für ihre Jungen, und sie gab sich dieser Aufgabe mit Feuereifer hin.
    F'lar lachte vor sich hin. Er nahm kleine Schieferstückchen auf, ging in die Hocke und ließ sie flach über den Boden sausen. Dann zählte er kindisch die Staubwolken, die dabei hoch wirbelten.
    »Sie wird sich schon noch mäßigen«, beruhigte F'lar sie.
    »Aber sie ist jung ...«
    »... und braucht ihre Kraft«, unterbrach ihn Lessa. Sie imitierte R'guls pedantischen Tonfall.
    F'lar sah zu ihr auf. Er musste blinzeln, weil ihn die schräg einfallenden Sonnenstrahlen blendeten.
    »Einen Vergleich mit Nemorth hält sie jederzeit aus.«
    Er winkte verächtlich ab.
    »Aber pass auf!«
    Seine Stimme war mit einemmal gebieterisch. Mit einem spitzen Stein ritzte er eine Zeichnung in den Boden.
    »Wenn ein Drache das Dazwischen durchquert, muss er sein Ziel ebenso kennen wie der Reiter.« Er grinste, als er sah, wie sich ihre Miene umwölkte. »Ein unvorbereiteter Sprung kann böse Folgen haben. Wenn man sich den Zielort ungenau vorstellt, bleibt man oft genug im Dazwischen. Sein Tonfall wurde drohend. »Daher gibt es bestimmte Erkennungs- oder Anflugpunkte, die man allen Jungreitern einschärft.
    Das hier« er deutete auf seine Skizze und dann auf den echten Sternstein« ist der erste und wichtigste Bezugspunkt.
    Wenn wir später aufsteigen, bringe ich dich zu einer Stelle über dem Sternstein, wo du das Loch des Felsöhrs ganz scharf erkennen kannst. Präge dir das Bild genau ein und übermittle es Ramoth. Dann wirst du immer heimfinden.«
    »Das begreife ich. Aber wie lerne ich Erkennungspunkte von Orten, die ich noch nie im Leben sah?«
    Er grinste sie an.
    »Durch deinen Ausbilder!«
    Er deutete mit dem Stein auf sich.
    »Ich übermittle Mnementh ein Bild, und er gibt es an Ramoth weiter. Dann befiehlst du Ramoth, dieses Ziel anzusteuern, und siehst dir den Erkennungspunkt selbst an.«
    Der Bronzedrache senkte den keilförmigen Kopf, bis sein riesiges Auge dicht vor Lessa und F'lar war.
    Lessa lachte und tätschelte ihm mit einer liebevollen Handbewegung die weiche Nase.
    F'lar räusperte sich überrascht. Er hatte gewusst, dass Mnementh eine außergewöhnliche Zuneigung für die Weyrherrin besaß, aber ihm war entgangen, dass Lessa die Gefühle des Bronzedrachen erwiderte.
    Irgendwie ärgerte er sich darüber.
    »Wir schicken die jungen Reiter ständig von einem Bezugspunkt zum anderen, so dass sie ohne Gefahr überall in Pern landen können. Mit der Zeit wählen sie selbständig markante Wegzeichen, die sie bei ihren Übungsflügen kennen gelernt haben, und bekommen dadurch zusätzliche Sicherheit.
    Man benötigt im Grunde also nur eines, um das Dazwischen zu durchqueren: eine klare Vorstellung des Ziels.
    Und einen Drachen.«
    Er grinste sie an.
    »Zudem sollte man immer in der Luft über dem Bezugspunkt landen.«
    Lessa runzelte die Stirn.
    F'lar deutete zum Himmel.
    »Wenn man sich in der Höhe verschätzt, könnte man gegen Hindernisse stoßen.« Er schlug mit der flachen Hand auf den harten Felsboden. Eine Staubwolke flog auf.
    »Aber damals, als die Barone zum Weyr kamen, starteten die Drachenreiter innerhalb des Kessels«, erinnerte Lessa ihn.
    F'lar bewunderte ihre rasche Auffassungsgabe.
    »Ja, aber nur die erfahrensten

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