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Die Welt der Kelten

Die Welt der Kelten

Titel: Die Welt der Kelten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arnulf Krause
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Französischen
ambassade
geworden, was beides die Botschaft als diplomatische Vertretung bezeichnet.
     
    Brünne: Mit diesem Wort bezeichneten die mittelalterlichen Ritter ihren metallenen Brustpanzer; viel früher hatten es schon germanische
     Stämme aus der keltischen Sprache übernommen.
     
    Budget: Erst im 18. Jahrhundert entlehnte man diesen Begriff aus dem Englischen (auch wenn man ihn französisch aussprach) und verwendete
     ihn anstelle des deutschen »Haushaltsplans«. Schon zu Zeiten der Gallier scheint das keltische Ursprungswort auf Geld bezogen
     worden zu sein, bezeichnete es doch einen Geldsack.
     
    |12| Eisen: Die Germanen übernahmen bereits sehr früh das keltische Wort
isarno
, woraus im Deutschen schließlich Eisen wurde. Damit bezeugte es die Meisterschaft der Kelten in der Eisenherstellung.
     
    Karren: Die für ihre vier- und zweirädrigen Wagen berühmten Kelten lieferten das Ursprungswort für diese Wagenbezeichnung, das ebenso
     im englischen
car
»Auto« fortlebt.
     
    Lanze: Diese Waffenbezeichnung stammt zwar von den französischen Rittern, geht aber ursprünglich auf die Kelten zurück.
     
    Reich: Auch wenn die Keltenstämme nie ein Reich gründeten, gaben sie doch die ursprüngliche Bezeichnung für »Herrschaft« an die Germanen
     weiter, von wo aus sie ins Deutsche gelangte.
     
    Slogan: Der in der Werbesprache häufige Begriff für »Schlagwort« stammt aus dem Gälischen der Schotten, wo er ursprünglich »Kriegsruf«
     bedeutete.
     
    Dass auch keltische Personennamen gebräuchlich sind, belegen zum Beispiel Brigitte, Donald und Oskar, die alle aus dem Irischen
     stammen.Während der Name der heiligen Brigit sich mit deren Verehrung schon im Mittelalter auf dem Festland ausbreitete, stammt
     »Oscar« aus James Macphersons Ossian-Dichtung.
    Außer in Sachwörtern und Personennamen verbergen sich keltische Wörter |13| vor allem in geografischen Ortsnamen, nämlich in den Bezeichnungen von Gebirgen und einzelnen Bergen, von Gewässern sowie
     von Städten. Deren Herkunft ist allerdings selten offensichtlich und muss darum rekonstruiert werden – mit häufig umstrittenen
     Ergebnissen. Die folgenden Ortsnamen stammen überwiegend aus festlandkeltischen Gebieten – insbesondere Deutschland –, deren
     keltische Kultur bereits vor 2 000 Jahren unterging. In Frankreich leben zahlreiche gallische Stammesnamen in Landschafts-
     und Stadtbezeichnungen fort, die wie andernorts erwähnt, in der Spätantike die lateinischen Namen verdrängten. (Viele dieser
     französischen Ortsnamen führt dasVerzeichnis der keltischen Stämme an.)
     
    Gebirgs-, Berg- und Gewässernamen
    Der Name »Ardennen« erinnert zweifelsohne an die Kelten. In der Antike bezeichnete man mit
Arduinna
das große Mittelgebirge zwischen Maas und Rhein, das sich heute in Ardennen und Eifel teilt. Das keltische Wort bedeutete
     »Hochland«. Daneben führt man auch die Namen »Taunus« und »Vogesen« auf die Kelten zurück.Dem »Schwarzwald« sieht man diese
     Beziehung nicht mehr an;seine antike Bezeichnung
Abnoba
dürfte hingegen keltischer Herkunft gewesen sein.
    Die Hohe Acht als höchste Erhebung der Eifel ist sicherlich auf einWort
akaunon
zurückzuführen, mit dem die Kelten einen Fels bezeichneten. Ungewisser ist die Deutung des Belchen im südlichen Schwarzwald,
     der in der weiteren Umgebung vier Gipfel desselben Namens als Nachbarn hat – einen Schweizer Jura-Belchen |14| und drei in denVogesen.Ob ihre Namen auf den des keltischen Gottes Belenus zurückgeführt werden können, sei dahingestellt;
     jedenfalls glaubt man die fünf namensgleichen Berge durch ein astronomisches Beobachtungssystem verbunden. Demzufolge ging
     je nach Standort hinter einem der Gipfel die Sonne auf – und zwar genau zurTagundnachtgleiche und zu Mittsommer wie -winter.
     Ob die Druiden dieses natürliche Phänomen zur Himmelsbeobachtung genutzt haben, ist eine faszinierende Theorie, für die bisher
     archäologische Beweise fehlen.
    Gewisses gilt für das benachbarte Schwarzwaldflüsschen Dreisam, das die Kelten einstmals als »die sehr Schnelle« bezeichneten.
     Überhaupt glaubt man in zahlreichen Flussnamen die Sprache des frühgeschichtlichenVolkes entdecken zu können. Das gilt auch
     für den großen europäischen Rheinstrom, dessen Name den Kelten schlichtweg »Fluss« bedeutete.In Deutschland schreibt man unter
     anderem folgende Flussbezeichnungen ursprünglich den Kelten zu: Donau, Neckar, Main, Isar, Lech, Lahn,

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