Die Welt der Sookie Stackhouse (German Edition)
war das Problem, dass Don derart durchgedreht ist. Seine Reaktion war so gewalttätig und öffentlich, auch wenn ich glaube, dass er nicht bei Sinnen war. Wissen Sie was, verschwinden wir hier. Das alles macht mich krank.«
Ich warf Quinn einen Blick zu, und er nickte. »Togo und ich kommen später noch mal zurück und graben eine Grube«, sagte er und beantwortete eine Frage, die ich nicht hatte stellen wollen.
Zu meiner Verwunderung holte Togo eine Digitalkamera heraus und begann damit, Fotos zu machen. »Meine Brüder und Schwestern müssen davon erfahren«, sagte er zu mir, als er bemerkte, dass ich ihn beobachtete. »Diese Fotos werde ich auf unserer eigenen Webseite posten.«
Das Ganze wurde von Minute zu Minute interessanter.
»Ich muss unbedingt zurück. Tut mir leid, dass ich nicht beim Aufräumen helfen kann«, sagte ich, was eine handfeste Lüge war. Ich war erleichtert, dass ich einen guten Grund hatte, um mich dem Begraben der Hunde zu entziehen. »Wo sind eigentlich die Katzen?«, fragte ich, da mir plötzlich auffiel, dass es sich nur um Hunde handelte.
»Die Katzen sind bei mir zu Hause untergebracht, Gott sei Dank«, sagte Trish, und dazu konnte ich nur Amen sagen.
Ich ging durch das kleine Gebäude zurück wieder hinaus. Als ich den Parkplatz erreicht hatte, lehnte ich mich an Sams Pick-up. Die Schrecknisse des Morgens erfassten mich noch einmal wie eine mächtige Woge. Es war abscheulich, dass jemand in der bösartigen Absicht, einen Tag zu ruinieren, der eigentlich ein glücklicher sein sollte, unschuldige Hunde umgebracht hatte. Eine große Wut stieg in mir auf. Ich hatte schon immer etwas langsam reagiert. Und ich wurde auch nicht sehr oft richtig wütend. Aber wenn, dann gleich richtig. Seit ich in den Händen der Elfen gewesen war, schien ich über diese Wut keine Kontrolle mehr zu haben. Die zweite Woge, das schiere Ausmaß meiner Wut, drohte mich fast zu ertränken. Ich bin nicht ich selbst, dachte ich distanziert.
Ich wartete einen Augenblick, bis dieses Gefühl etwas nachließ. Als ich sicher war, dass ich mich wieder unter Kontrolle hatte, öffnete ich endlich die Fahrertür des Pickups. Ich fürchtete mich schon, mit der Last dieser schlechten Neuigkeit zu den Merlottes zurückzukehren.
Was für eine lausige, widerwärtige Art, den Tag zu beginnen.
»Sookie«, sagte Quinn, und ich drehte mich zu ihm um, einen Fuß schon auf dem Trittbrett.
»Okay«, begann er vorsichtig. »Ich verstehe, dass du im Moment völlig geschockt bist. Das bin ich auch. Aber ich muss irgendwann mal mit dir reden.«
»Verstehe«, erwiderte ich mit ausdrucksloser Miene. »Wir werden schon eine Gelegenheit finden. Und mal unabhängig von allem Persönlichen: Ich bin froh, dass du hier bist. Sams Familie hat mehr Feinde, als wir ahnen. Bist du bereit zu helfen?« Mein Blick sagte ihm, dass ich weniger von ihm halten würde, wenn er dazu nicht bereit wäre.
»Ja«, sagte er überrascht. »Natürlich werde ich helfen. Trish wird eine Nachricht im Internet posten. Es ist wohl schon zu spät dafür, dass noch viele andere kommen, da Wright mitten im Nirgendwo liegt. Aber wir werden alle helfen. Die persönlichen Angelegenheiten stelle ich hintan. Vorerst.« Ich sah ihm in die Augen, und in seinen Gedanken las ich, dass er vollkommen ernsthaft, entschlossen und unbeirrbar war.
»Ich fahre jetzt besser«, sagte ich. »Weißt du, wo Bernie wohnt?«
»Ja, wir sind dir in einigem Abstand gefolgt. Aber du hast uns entdeckt, oder? Ich hoffe, du hast Eric nicht angerufen.«
Ich war etwas schockiert. »Das würde ich niemals tun, Quinn.«
»Du hast nicht allzu lautstark protestiert, als Bill bei dir zu Hause aufgetaucht ist und mich zusammengestaucht hat. Ich meine, als ich das letzte Mal versucht habe, mit dir zu reden.«
Eric hatte Bill befohlen einzuschreiten, da er Quinn aus seinem Territorium verbannt hatte. »Entschuldige«, sagte ich scharf. »Aber du wirst dich noch daran erinnern, dass ich bewusstlos geschlagen wurde! Wie war das noch, wolltest du die persönlichen Angelegenheiten nicht hintanstellen? Hast du Sams Handynummer? Und hast du immer noch dieselbe wie früher?«
Wir tauschten Telefonnummern aus, bevor Quinn wieder ins Gebäude zurückging. Und dann musste ich mich der Tatsache stellen, dass mich nun nichts mehr davon abhalten würde, zu Bernies Haus zurückzufahren. Auf dem Weg durch die Straßen von Wright ertappte ich mich dabei, dass ich jedem, an dem ich vorbeikam, ins Gesicht sah. Wer
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