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Die Welt der Sookie Stackhouse (German Edition)

Die Welt der Sookie Stackhouse (German Edition)

Titel: Die Welt der Sookie Stackhouse (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charlaine Harris
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gezogen sind«, sagte Bernie. »Du hast sie vermutlich als Trish Graham in Erinnerung, Sam. Sie hat sich vor einiger Zeit scheiden lassen, ihren Mädchennamen wieder angenommen und etwas mit Togo angefangen. Diese Beziehung werde ich nie verstehen, aber ich sage mir immer, es geht mich auch gar nichts an.« Bernies Gesicht wirkte plötzlich viel mehr wie das der Frau und weniger wie das der Mutter, so als hätte sie innerlich einen Schalter umgelegt.
    »Die Sache ist die: Sie machen sich große Sorgen, ob die Hochzeit von Craig und Deidra auch wirklich ohne Probleme vonstatten geht.« Ich sah, wie das Unverständnis in Bernies Gesicht langsam dem Schrecken wich.
    »Du glaubst, es passiert noch mehr ?«, fragte sie.
    Langsam verstand ich, warum Bernie so fassungslos gewesen war, als ihr Mann so drastisch auf ihre Eröffnung reagiert hatte. Bernie war nicht nur ein wenig fantasielos, sondern auch von der unrealistischen Sorte.
    »Mom«, warf Sam ein, »wenn sie damit anfangen, alle Hunde im Tierheim zu töten, kann man wohl davon ausgehen, dass noch etwas anderes passiert. Vielleicht sollten wir die Hochzeit doch noch mal verschieben? Oder sie woandershin verlegen?« Er sah seinen Bruder an.
    Craig sagte: »Nein.« Man konnte zusehen, wie seine Miene sich verhärtete. »Wir haben sie schon einmal verschoben, weil Deidras Familie erst besser verstehen wollte, worauf ihre Tochter sich durch eine Heirat mit mir einlässt. Wir haben eine Paarberatung gemacht. Wir haben diese vollkommen überflüssige genetische Untersuchung machen lassen. Deidra ist bereit, mich zu heiraten. Ihre Familie hat sich mit der Idee angefreundet, auch wenn sie nicht gerade begeistert ist. Wir haben einen Termin festgesetzt, und dann mussten wir ihn vorziehen.« Er warf mir einen kurzen Blick zu, weil er sich fragte, ob ich wusste, warum. »Weil Deidras Bruder nach Übersee geht.«
    »Nächsten Monat«, sagte ich hilfreich.
    »Richtig. Nun ja, und wir wollten nicht bis zur letzten Minute warten. Eigentlich wollen wir keinen Tag länger mehr warten.«
    Sam sah von mir zu Craig.
    »Aber alle haben doch mitgeholfen«, sagte Bernie, die immer noch bei dem Hass war. Sie wohnte schon seit Jahren in Wright, und ich konnte regelrecht sehen, wie schwer es ihr fiel zu glauben, dass Leute, die sie schon seit über einem Jahrzehnt kannte, sich gegen sie wenden könnten. »Ich meine, die Frauen in der Kirche, der Pastor … sie haben sich alle so gefreut, dass Craig und Deidra nun heiraten werden.Sie haben für Deidra im Gemeindezentrum sogar eine Party zum Junggesellinnenabschied ausgerichtet.«
    »Sieh mal, die meisten Leute sind gar nicht böse«, sagte ich, so als müsste ich ein Kind beruhigen. »Es ist sicher bloß eine Minderheit hier in Wright, eine Handvoll Leute. Aber wir wollen nicht, dass irgendetwas Schlimmes passiert, was die ganze Hochzeit ruinieren könnte. Craig und Deidra sollen glückliche Erinnerungen haben an diesen Tag, und nicht …« Meine Stimme verlor sich, als ich an das dachte, was ich im Tierheim gesehen hatte.
    »Ja, das verstehe ich«, sagte Bernie. Sie setzte sich etwas aufrechter hin. »Craig, mein Schatz, ich glaube, du solltest Deidra jetzt mal anrufen. Ich hoffe, bei ihr zu Hause ist nichts passiert.«
    Nichts hätte Craig schneller in Bewegung setzen können als diese Vorstellung, und er hatte die Nummer seiner Verlobten schon gewählt, noch ehe seine Mutter zu Ende gesprochen hatte. Er ging ins Wohnzimmer, während er mit ihr telefonierte, und als er in die Küche zurückkam, klappte er sein Handy erleichtert wieder zu.
    »Es geht ihnen gut«, sagte er. »Das mit dem Tierheim habe ich nicht erzählt. Ich hoffe, das finden sie erst nach der Hochzeit heraus. Deidra ist im ›Clip & Curl‹ und lässt sich die Haare frisieren.«
    Es war halb neun Uhr morgens. Trotz der wichtigen Dinge, mit denen wir konfrontiert waren, schauderte ich bei dem Gedanken daran, was für einen langen Tag Deidra vor sich hatte.
    »Wann kommen denn Mindy und Doke mit den Kindern?«, fragte ich.
    »Sie werden in einer Stunde hier sein«, sagte Bernie. »Soll ich sie anrufen und ihnen sagen, dass sie umkehren sollen?«
    »Nein«, erwiderte Sam. »Nein, diese Hochzeit findet statt. Wir werden doch nicht wegen so ein paar Spinnern einenRückzieher machen. Das heißt«, fügte er etwas leiser hinzu, »wenn es das ist, was Craig und Deidra wirklich wollen.«
    Craig warf Sam kurz ein Lächeln zu. »Ich werde heute heiraten«, sagte er. »Ich will niemanden

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