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Die Welt der Sookie Stackhouse (German Edition)

Die Welt der Sookie Stackhouse (German Edition)

Titel: Die Welt der Sookie Stackhouse (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charlaine Harris
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in Gefahr bringen, aber diese Hochzeit findet statt.« Er schüttelte den Kopf. Ich konnte sehen, wie unglücklich und verwirrt, aber auch entschlossen er war. »Sie kennen uns doch alle. Warum wirkt es plötzlich so, als wären wir irgendwie anders als früher? Und es ist ja noch nicht mal so, dass Deidra und ich uns verwandeln.«
    Sam starrte seinen Bruder an, und Bernie zuckte zusammen.
    Für Craig sprach immerhin, dass er es bemerkte. »Sam, wir haben das Ganze vor zwei Monaten schon besprochen. Du bist mein Bruder, und ihr beide, du und Mom, seid wie Gott euch geschaffen hat. Und wenn irgendwelche Leute damit ein Problem haben, sollen sie das mit ihm ausmachen.«
    Sam lachte, wenn auch unwillkürlich, und ich nickte Craig zu. Das war eine gute kleine Ansprache gewesen. Wenn Sam das nächste Mal unglücklich war über seine Andersartigkeit, würde er sich hoffentlich daran erinnern, dachte ich. Ich selbst jedenfalls würde Craigs Worte nicht vergessen.
    Ich ging ins Gästezimmer, um mich zu schminken. Heute Morgen war ich so schnell aus dem Haus gestürzt, dass ich einige wichtige Schritte in meiner alltäglichen Routine ausgelassen hatte. Ich war zwar kein wesentlicher Teil des Probedurchlaufs (oder der Hochzeit), aber die Familie erwartete, dass ich sie begleitete.
    Ich dachte darüber nach, wie ich mich konkret nützlich machen könnte – außer mir tote Tiere anzusehen und/oder einem Nachbarn Angst einzujagen, der die Familie bereits hasste. (Kein kluger Schachzug, fand ich im Nachhinein.) Als Sam eine halbe Stunde später an die Tür klopfte, ließich ihn herein. Ich hatte das Rock-Outfit in Gelb-Grau angezogen mit dazu passenden Sandaletten. Das Oberteil hatte hinten einen Reißverschluss, und ich drehte mich um, damit Sam ihn mir ganz bis nach oben zog. Meine Arme waren nicht mehr so gelenkig, wie sie mal gewesen waren … Ach, zum Teufel damit. Nicht heute.
    Sam zog den Reißverschluss zu, als würde er das immer machen. Er trug ein Frackhemd und dunkle Hosen, und seine Schuhe glänzten. Sein Haar war ordentlich zurückgebürstet. Mir gefiel sein neuer Look, aber irgendwie vermisste ich doch seinen üblichen Wildwuchs auf dem Kopf.
    »Ich habe etwas getan, was ich nicht hätte tun sollen«, sagte ich, als der Reißverschluss oben war. Ich griff nach meiner Bürste und begann mein Haar zu entwirren, das sehr lang geworden war.
    »Falls du mir erzählen willst, was du zu Collins gesagt hast, das habe ich gehört. Und Mom auch. Gestaltwandler haben ein sehr scharfes Gehör, weißt du … und die Fenster waren offen.«
    Ich spürte, wie meine Wangen rot wurden. »Tut mir leid.«
    »Ich wäre reingegangen und hätte ihn verprügelt«, sagte Sam, und das kam dem, was ich vorgehabt hatte, so nahe, dass ich zusammenfuhr.
    »Das hätte ich auch fast getan«, gab ich zu.
    »Sook«, sagte er ernst, »ich weiß es sehr zu schätzen, dass du dich so um meine Familie sorgst.«
    »Aber es ist nicht meine Familie oder meine Angelegenheit und ich sollte die Finger davon lassen und dir die Sache überlassen? Ich weiß«, erwiderte ich, wandte mich ab und bürstete energisch meine Haare.
    »Ich wollte sagen, dass ich froh bin, dich mitgenommen zu haben.« Schweigen. »Jannalynn hat auch ihre guten Seiten, sonst wäre ich nicht mit ihr zusammen – aber sie kann sich nicht beherrschen und wäre total durchgedreht heute Morgen. Gut an Jannalynn ist, dass sie ihre animalische Seite ganz auslebt; schlecht ist allerdings, dass sie ihr auch mehr zu gefallen scheint.«
    Ohne zu verraten, wie nahe ich daran war, selbst total durchzudrehen, drehte ich mich mit der Bürste in der Hand wieder zu ihm um. »Ich verstehe, was du meinst. Eric liebt es, ein Vampir zu sein. Er liebt es mehr als alles andere.« Vielleicht mehr, als er mich liebt, dachte ich zu meiner eigenen Überraschung. »Erinnerst du dich noch an den schwarzen Ford Focus, von dem ich dachte, er verfolgt uns? Nun, das war Quinn. Trish und Togo sind seine Kontaktleute hier in der Gegend. Er ist hierhergekommen, um mit mir zu reden.«
    »Hast du mir nicht mal erzählt, dass Eric Quinn aus dem Bezirk Fünf verbannt hat?«, sagte Sam.
    »Ja, aber er hat auf irgendeiner Webseite erfahren, dass ich nach Wright fahre. Ist das nicht verrückt? Quinn ist hergeflogen, von wo auch immer er gerade arbeitet, und hat sich von Trish und Togo vom Flughafen abholen und hierherbringen lassen.«
    »Du und er …«
    »Ja, wir hatten mal etwas miteinander, aber ich habe ihm zu verstehen

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