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Die Welt der Sookie Stackhouse (German Edition)

Die Welt der Sookie Stackhouse (German Edition)

Titel: Die Welt der Sookie Stackhouse (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charlaine Harris
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auf den ersten Blick zueinander hingezogen gefühlt, und ich bewunderte ihn nur umso mehr dafür, dass er bei seinem Plan geblieben war und mir dieses Angebot gemacht hatte.
    Ich holte einmal tief Luft, ehe ich das Wort ergriff, denn mir war klar, dass er mir eine große Ehre erwiesen hatte.
    »Quinn, du bist ein großartiger Mann, und du bist enorm attraktiv, und ich habe dich wirklich gern«, sagte ich. Ich sah ihm direkt in die Augen, weil ich wollte, dass er begriff, wie ernst ich jedes Wort meinte. »Aber … und manchmal denke ich, leider … liebe ich Eric. Er hat zwar tausend Jahre Altlasten auf dem Buckel, aber er ist jetzt der Mann, den ich will.« Ich holte noch einmal tief Luft. »Ich bedauere es selbst, doch ich kann dein Angebot nicht annehmen. Aber ich bin deine gute Freundin, und das werde ich immer bleiben.«
    Er zog mich an sich. Wir umarmten uns ganz fest, und ich trat wieder einen Schritt zurück. »Na los, amüsiere dich noch auf der Party«, sagte ich wild blinzelnd, und dann war er weg.
    Nachdem ich mich davon erholt hatte – und in dem Gefühl, mich definitiv nobel verhalten zu haben –, ging ich zurück in den Garten, um nachzusehen, ob Sam etwas brauchte. Der Gasgrill war ausgeschaltet, es war also schon alles gegrillt worden, was es zu grillen gab. Die Außenlampen brannten, doch es herrschte ein scharfer Kontrast von Hell und Dunkel in Bernies Garten. Irgendwer hatte einen CD-Player herausgeholt und die Lautstärke aufgedreht. Warum Jim Collins wohl gar nicht auftauchte und sich beschwerte, fragte ich mich.
    Ich sah eine kleine Gestalt aus den Schatten an der Ecke des Hauses treten. Es war eine Frau, die eine Weste mit Bustier darunter trug, einen winzigen Rock und Gladiator-Sandalen. Die Abendluft kühlte rasch ab, diese Frau würde schon bald von einer Gänsehaut überzogen sein, dachte ich. Ihr kurzes dunkelbraunes Haar war glatt zurückfrisiert.
    Und dann erkannte ich sie.
    Jannalynn hatte sich extra herausfordernd gekleidet. In einer verrückten Anwandlung hatte ich mir mal vorgestellt, was passieren würde, wenn sie hier wäre, und hier war sie.
    Wie peinlich.
    Sam sah sie im selben Augenblick wie ich, und in diesem Augenblick konnte ich in seinen Gedanken wie in einem offenen Buch lesen. Er freute sich, sie zu sehen, aber er war auch verdutzt – um es mal milde auszudrücken.
    »Hallo, junge Frau.« Bernie trat auf die Werwölfin zu. »Ich glaube, wir haben uns noch nicht kennengelernt. Ich bin Bernie Merlotte.«
    Jannalynn warf einen Blick in die Runde, sah die Party mit all den Zweigestaltigen und erlebte vermutlich ihren ganz eigenen düsteren Moment, als sie sich fragte, warum Sam sie nicht eingeladen hatte, wenn hier so viele andere zweigestaltige Gäste waren. Zum Glück stand ich nicht in ihrem Blickfeld. Ich ging in die Küche zurück … weil ich, ehrlich gesagt, Todesangst hatte vor Jannalynn. Ich hatte sie bereits in Aktion erlebt, und es war kein Zufall, dass der Leitwolf von Shreveport sie zu seiner Vollstreckerin gemacht hatte.
    »Hey, Schatz«, rief sie, als sie Sam über die Schulter seiner Mutter sah.

Kapitel 4
    Bernie drehte sich um, da sie wissen wollte, ob diese junge Frau ihren Sohn gemeint hatte. Es war schwierig, Sams Miene zu entziffern, vor allem von der Küche aus. Ich sah aus dem Erkerfenster und dachte, dass es wohl besser wäre, erstmal nicht in Erscheinung zu treten, bis die Situation sich wieder etwas beruhigt hatte. Dies war zwar nur ein kleines Problem verglichen mit den Schrecken, die wir an diesem Tag schon erlebt hatten, doch ich war nicht bereit, mich auf irgend so eine gefühlsduselige Begrüßung von Sams Freundin einzulassen.
    Keine Ahnung, ob ich einfach feige war oder zu stolz. Wie auch immer, ich würde jedenfalls in der Küche bleiben, bis ich ein Stichwort bekam.
    »Jannalynn!«, rief Sam und nahm sie kurz in den Arm. Es war nicht wirklich die Umarmung eines Liebhabers, eher so eine »Hi, Kumpel, wie geht’s dir!«-Sache. »Ich habe dich gar nicht erwartet.« Als er einen Schritt zurücktrat, sah ich, dass er skeptisch die Brauen verzogen hatte.
    »Ich weiß, ich weiß, du bist mit Sookie zu deiner Familie gefahren. Und ich weiß auch warum. Aber ich musste einfach herkommen, nachdem ich auf der ›Fell & Federn‹-Webseite gelesen hatte, was passiert ist.«
    Nichts von alldem wirkte natürlich. Jannalynn lächelte viel zu strahlend und gab eine eher unheimliche Vorstellung als ach so kapriziöse Gesellschaftslöwin. Sie wirkte wie

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