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Die Welt der Sookie Stackhouse (German Edition)

Die Welt der Sookie Stackhouse (German Edition)

Titel: Die Welt der Sookie Stackhouse (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charlaine Harris
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durch die Lücke in der wuchernden Hecke schlüpfte.
    »Du hättest nicht mitzukommen brauchen«, murmelte ich. Da der Garten voller Gestaltwandler war, musste ich darauf achten, besonders leise zu sprechen.
    »Mir war sowieso langsam langweilig«, erwiderte sie. »Ich meine, hab ich nicht jeden Tag Gelegenheit, mit großartigen Chinesen zu knutschen?«
    Ich lächelte in der Dunkelheit. Es brannte kein Licht in Collins’ Garten oder in seinem Haus, was merkwürdig war, da es mittlerweile schon dunkel war.
    Es war ein lebendes Wesen im Haus. Das erzählte ich Luna, doch sie verdrehte die Augen. »Super. Na und?«, nörgelte sie.
    »Das ist mein besonderes Talent«, sagte ich.
    »Aber ich kann was Totes riechen«, beharrte sie. »Ist noch nicht lange tot, aber definitiv tot. Das ist mein besonderes Talent. Ich weiß, ein Hund oder ein Werwolf sind noch besser, aber die Nase jedes Zweigestaltigen ist feiner als die eines Normalos.«
    Ich zuckte die Achseln. Das musste ich einräumen. Klopfen oder nicht klopfen, das war die Frage. Ich stand flach an die Wand gepresst neben der Hintertür und debattierte wie wild mit mir selbst darüber, als ich drinnen ein leises Wimmern hörte. Luna neben mir erstarrte. Ich kauerte mich hin und öffnete die Fliegengittertür. Sie gab das typisch quietschende Geräusch all dieser Türen von sich, und ich seufzte.
    »Wer ist da?«, fragte ich mit gedämpfter Stimme.
    Ein Schluchzen antwortete mir. Luna kam näher heranund kauerte sich neben mich. Keine von uns wollte im schwachen Lichtschein des Merlotte-Gartens eine Zielscheibe abgeben.
    »Ich mache Licht an«, flüsterte ich Luna fast lautlos zu. Ich tastete dort an der Wand entlang, wo der Schalter sein sollte, und fand ihn tatsächlich auch. Es waren zwei. Wohl einer für die Außenbeleuchtung und einer für die Lampe in der Küche. Gab es eine typische Anordnung? Keine Ahnung. Ich betätigte den linken.
    Was ich sah, hätte mich nicht stärker schockieren können.
    Jim Collins war absolut mausetot. Hingebreitet über den niedrigen Küchentresen lag er da, eine Pistole lose in der rechten Hand. Näher bei der Tür ins Innere des Hauses saß Sarah Newlin auf dem Fußboden. Sie war irgendwie verletzt, denn an ihrem Arm und mehr noch auf ihrem Bauch war Blut. Mit von sich gestreckten Beinen saß sie da und weinte fast lautlos vor sich hin. Und neben ihr lag eine Pistole, auch wenn ich nicht erkennen konnte, welche Marke es war.
    »Ruf die Polizei von seinem Telefon aus«, sagte ich sofort.
    »Nein«, wehrte Sarah ab. »Nicht!«
    Luna hackte die Nummer derart rasant ins Telefon, dass ich dachte, der Apparat würde kaputtgehen.
    »Oh mein Gott!«, rief Luna mit überzeugender Hysterie in den Hörer. »Schnell, einen Rettungswagen zu Jim Collins’ Haus! Eine Frau hat ihn erschossen, er ist tot und sie verblutet gleich!« Dann legte sie auf und kicherte.
    Sarah Newlin machte einen halbherzigen Versuch, auf die Beine zu kommen. Ich ging zu ihr und trat mit dem Fuß auf ihre Pistole. Ich glaube, sie hatte nicht mehr genug Kraft, um noch danach zu greifen. Aber Vorsicht ist immer besser.
    »Sie entkommen nicht mehr«, sagte ich leidenschaftslos. »Es dauert nur noch Sekunden, bis sie hier sind. Sie sind zuschwer verletzt, um zu fliehen. Wenn Sie nicht ins Krankenhaus gehen, werden Sie sterben.«
    »Und wenn schon«, erwiderte sie trostlos. »Ich habe jetzt einen Mann umgebracht.«
    »Den sehen Sie als Ihren ersten an?« Ich war schockiert. »Sie sind für so viele Tote verantwortlich, aber der hier ist es, der zählt?« Natürlich, dieser Tote zählte für Sarah Newlin, weil Collins ein Mensch und auf ihrer Seite gewesen war und die anderen bloß Vampire, Werwölfe und Menschen, die nicht an das glaubten, was die Bruderschaft der Sonne predigte.
    »Warum haben Sie diesen Anhänger hier erschossen?«, fragte ich, da Sarah gerade in Geständnislaune zu sein schien.
    »Steve und ich kannten Collins von seiner Webseite«, sagte sie schwach. »Er hatte all die richtigen Ideen, und er war voller Gotteseifer. Aber die Pläne, die wir für heute hatten, sind gescheitert. Gott muss seine Meinung geändert und sein Angesicht abgewendet haben von uns. Collins ist unserer Kirche nie beigetreten. Ich bin hierhergekommen, um ihn nach dem Grund zu fragen. Aber er war so wütend, wütend auf mich und wütend auf sich selbst. Ich glaube, er hatte getrunken. Er forderte mich auf, mit ihm nach nebenan zu gehen und Sie alle zu erschießen. Er sagte, wir könnten

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