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Die Welt der Sookie Stackhouse (German Edition)

Die Welt der Sookie Stackhouse (German Edition)

Titel: Die Welt der Sookie Stackhouse (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charlaine Harris
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Krautsalat und weißer Bohnen in Tomatensoße samt Papptellern und Plastikgabeln aus dem Lieferwagen. All die Leute, die zu viel Angst gehabt hatten, zur Hochzeit zu kommen, versuchten jetzt auf irgendeine Weise, das wieder wettzumachen, schien mir. Und ich bin gewöhnlich ziemlich gut darin, den Charakter von Menschen einzuschätzen.
    Und plötzlich hatten wir eine Party laufen.
    Die Zweigestaltigen, die nach Wright gekommen waren, strömten jetzt durchs Haus und in den Garten, um etwas zu trinken und ein Sandwich oder auch zwei zu essen, bevor sie sich wieder auf den Heimweg machten. Mit dem beglückenden Gefühl von Normalität stellte ich fest, dass Arbeit auf mich wartete. Sam und ich tauschten unseren festlichen Putz gegen Shorts und T-Shirts, und mit der Ungezwungenheit von Leuten, die die ganze Zeit zusammenarbeiten, stellten wir Klapptische und -stühle auf, besorgten Gläser für das Bier, schickten die rasch genesene Trish mit Togo noch mal in den Laden und arrangierten Servietten, Gabeln und Teller neben dem Essen. Im Carport entdeckte ich eine große Mülltonne, fand die passenden großen Müllbeutel und rollte sie in den Garten. Sam schmiss den Gasgrill an. Mindy und Doke boten uns zwar ihre Hilfe an, doch Sam und ich waren froh, als sie mit den Kindern nach Hause fuhren. Nach so einem Tag mussten sie hier nicht noch anpacken. Und die Kinder waren sowieso am besten in Mooney aufgehoben.
    Nur wenige Menschen blieben, um mit den Zweigestaltigen zu feiern. Die meisten Normalos schien eine Ahnung von der Andersartigkeit der Gäste anzuwehen, und sie hatten sich ziemlich bald wieder verabschiedet.
    Obwohl wir viel zu wenige Klappstühle hatten, kamen wir irgendwie zurecht. Die Leute setzten sich auf den Rasen, standen beieinander oder schlenderten herum. Als Trish und Togo mit Softdrinks, Rohlingen für Hamburger und Brötchen wiederkamen, war der Grill schon heiß genug und Sam nahm sich der Sache an. Ich begann die Chipstüten in Schalen zu füllen. Alles lief bestens für eine improvisierte Party. Dann ging ich Bier zapfen.
    »Sookie«, sagte da eine tiefe Stimme, und als ich von dem Fass aufsah, blickte ich in Quinns Gesicht. Er hatte einen Teller mit einem Sandwich, Chips und einigen Pickles darauf in der Hand, und ich reichte ihm ein Glas Bier.
    »Hier, für dich«, sagte ich mit strahlendem Lächeln.
    »Dies ist Tijgerin«, sagte Quinn. Er sprach den Namen sehr sorgfältig aus. Es klang wie »Tei« plus einem weichen Zischlaut wie in »Garage« und dann »rien«. Ich übte es in Gedanken ein paarmal (und sah die Schreibung später nach). »Das ist Holländisch und heißt ›Tigerin‹. Ihre Eltern sind aus Sumatra und Holland. Sie selbst nennt sich kurz Tij.« Was »Tei« ausgesprochen wird.
    Ihre Augen waren von demselben dunklen Lilabraun wie Quinns, wenn auch vielleicht einen Tick brauner, und ihr hübsches rundes Gesicht zierten hohe Wangenknochen. Ihr Haar glänzte milchschokoladenbraun und war noch dunkler als der tiefe Braunton ihrer Haut. Sie lächelte mich an, mit strahlend weißen Zähnen. Mir schien, sie war jünger als ich, vielleicht dreiundzwanzig.
    »Hallo«, sagte sie. »Freut mich, dich kennenzulernen.«
    »Ebenfalls«, erwiderte ich. »Bist du schon lange in Amerika?«
    »Nein, nein«, wehrte sie kopfschüttelnd ab. »Ich bin nur ganz kurz hier. Ich bin europäisch Angestellte von Special Events, die Agentur, wo Quinn arbeitet. Sie haben mich geschickt, damit ich machen kann amerikanische Erfahrung.«
    »Da hast du heute ja gleich den allerschlimmsten Teil der amerikanischen Erfahrung erlebt. Tut mir leid.«
    »Nein, nein«, sagte sie wieder. »Demonstrationen in den Niederlanden sind genauso schlimm.« Sehr höflich. »Ich bin froh, hier zu sein. Und freut mich, Quinn kennenzulernen. Es gibt nicht mehr viele Tiger, weißt du?«
    »Das habe ich schon gehört«, erwiderte ich. Ich sah von ihr zu Quinn. »Du wirst bestimmt eine Menge lernen, während du hier bist, Tij. Ich hoffe, dein restlicher Aufenthalt in Amerika ist schöner als der heutige Tag.«
    »Oh, sicher, das wird so!«, rief sie fröhlich. »Hier sind wir auf ein Party, und ich lerne kennen viele interessante Leuten. Und Beten in der Kirche, das war auch interessant.«
    Ich lächelte zustimmend – »interessant«, so konnte man es auch nennen. »Und, Quinn, wie geht’s deiner Mom?«, fragte ich, da wir beide in Gegenwart von Tij ja zueinander sehr höflich waren.
    »Ganz gut«, sagte er. »Und meine Schwester geht wieder

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