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Die Welt des Ursprungs

Die Welt des Ursprungs

Titel: Die Welt des Ursprungs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kurt Mahr
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Sockel, der nur wenige Zentimeter aus dem Boden hervorragte, und hatte tatsächlich frappierende Ähnlichkeit mit dem Deckel eines Straßenkanals.
    Als Tembraker die beiden Männer erreichte und sich keuchend neben ihnen niederkauerte, war es Brewster gerade gelungen, den Verschluß des Deckels zu lösen. Mit einem Ruck flog die Klappe nach oben und zitterte dumpf in der Angel.
    „Lampe!“ befahl Tembraker.
    Der Fahrer kletterte auf den Räumer hinauf und kam mit einem Handscheinwerfer zurück. Ungeduldig riß ihn Tembraker ihm aus den Händen, schaltete ihn an und hielt ihn tief in die dunkle Öffnung hinein.
    Das erste, was er sah, war die Strickleiter, die dicht unter dem Deckel aufgehängt war und an der Schachtwand entlanglief. Er ließ den Lichtkegel an ihr entlangrutschen und entdeckte die Sohle des Einstiegs in etwa dreißig Meter Tiefe.
    Tembraker richtete sich wieder auf, schaltete den Scheinwerfer aus und stellte ihn nachdenklich neben sich auf den Boden.
    „Brewster!“
    „Ja, Sir?“
    „Wollen Sie mit?“
    „Selbstverständlich, Sir!“
    „Gut! Weisen Sie die Räum- und Scheinwerfermannschaften an, zum Schiff zurückzukehren. Geben Sie dem Zweiten Bescheid, daß wir uns die Unterwelt ansehen wollen. Und dann suchen Sie sich fünf zuverlässige Leute aus, die mit uns gehen! Sehen Sie darauf, daß die Männer bewaffnet sind!“
    „Jawohl, Sir!“
    Brewster sprang auf und schwang sich auf den Räumer. Von dort aus hatte er Verbindung mit jedermann im Umkreis von zwanzig Kilometern.
    Tembraker blieb neben dem Einstieg stehen. Er versuchte, sich auf das zu konzentrieren, was ihm und seinen Leuten bevorstand. Nichts durfte vergessen werden. Das Eindringen in die Unterwelt versprach, der gewagteste Teil des gesamten Unternehmens zu werden.
    Brewster war nach zehn Minuten zurück. Hinter ihm im Dunkel der Nacht standen fünf Männer, die, obwohl man sie kaum erkennen konnte, nachdem die Fahrzeuge ihre Scheinwerfer abgeschaltet hatten, Haltung annahmen und die Hand grüßend erhoben.
    „Zur Stelle, Sir!“ keuchte Brewster aufgeregt. „Die Männer sind gut bewaffnet. Ich kenne jeden einzelnen persönlich. Es sind Draufgänger, aber keine unüberlegten!“
    Tembraker nickte.
    „Gut, Brewster! Es geht los!“
    Zwei von Brewsters Leuten bildeten die Spitze. Hinter ihnen kletterte Tembraker, dann der Kapitänleutnant, und darüber die restlichen drei Männer des Begleitschutzes.
    „Schließen Sie den Deckel, wenn sie drin sind!“ schrie Tembraker hinauf, und ein paar Sekunden später hörte er das hohle Geräusch, mit dem die Öffnung verschlossen wurde.
    Eigentlich kann nichts schiefgehen, dachte der Kommandant, während er mechanisch einen Fuß unter den anderen setzte. Die COURAGEOUS weiß Bescheid, und wenn wir zu lange ausbleiben, wird sich jemand um uns kümmern.
    Der Gedanke beruhigte ihn. Gutgelaunt rief er Brewster zu:
    „Treten Sie mir nicht auf die Finger; sonst mag Sie der Teufel holen!“
    Der Schacht war knapp dreißig Meter tief. Die Sohle bot nur zwei Männern Platz, Tembraker und die, die hinter ihm kamen, blieben an der Leiter hängen.
    „Hier ist eine Öffnung, Sir!“ rief der erste der Leute. „Aber sie ist erbärmlich klein!“
    „Kriechen Sie hindurch!“ befahl der Kommandant.
    Der Mann bückte sich, stemmte sich mit einem Fuß gegen die Rückwand des Schachtes und war gleich darauf verschwunden.
    Tembraker sprang von der Leiter. Er schob den zweiten Mann beiseite, bückte sich ebenfalls und sah durch das Loch hinaus in schwarze Finsternis.
    „Franchis? Sind Sie da?“
    „Ja, Sir! Ich wollte, ich dürfte meine Lampe einschalten!“
    „Schieben Sie Blaufilter ein und tun Sie es!“
    Sekunden später leuchtete trüber, blauer Schein auf. Tembraker erkannte Wände hüben und drüben.
    „Ein Gang!“ sagte Franchis.
    Dann wandte er sich um und fügte hinzu:
    „Aber nach rechts geht er nur noch zwei Meter!“
    Tembraker schob sich durch das Loch hindurch.
    „Nachkommen!“ befahl er denen, die noch an der Leiter hingen.
    Franchis nahm er die Lampe aus der Hand, ließ den Filter hinausgleiten und betrachtete sich die Umgebung im ungetrübten Schein der starken Handlampe.
    Der Anblick war nicht sonderlich aufregend. Rechts vom Ausstieg schloß der Gang gegen die Erde ab, und links zog er sich weiter hinaus, als die Lampe leuchtete.
    Die Wände waren unwahrscheinlich glatt und zauberten tausend Lichtreflexe. Tembraker fuhr mit der Hand über den Belag und

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