Die Welt des Ursprungs
Gesicht war nicht unfreundlich.
„Es tut uns leid“, sagte er in seiner alten Sprache, die außer Tembraker mittlerweile auch Brewster zur Not verstand, „daß wir euch erschrecken mußten. Aber wir sind nicht zu unserem Vergnügen hier. Zu all den Schwierigkeiten, die wir ohnehin schon haben, können wir nicht auch noch Neugierige brauchen!“
Tembraker lächelte ihn an.
„Euer Freund Japhtael machte schon solche Andeutungen. Ich hoffe, wir werden bald erfahren, welche Schwierigkeiten ihr habt!“
Der Zwerg hob die Schultern.
„Das liegt nicht an mir!“
Tembraker nickte.
„Und was jetzt?“
Der Zwerg wandte sich um und wies mit dem Arm an der Wand entlang.
„Dort hinauf. Ich werde euch begleiten; und ich möchte euch bitten, keinen Fluchtversuch zu unternehmen. Wir wollen euch nichts antun!“
„Ich glaube dir“, sagte Tembraker. „Wir werden dir keine Schwierigkeiten machen!“
An der Stelle, auf die der Zwerg gedeutet hatte, zeigte sich in der Wand eine Öffnung. Sie war auf die Körpermaße der kleinen Leute zugeschnitten, und Tembraker, der voranging, mußte sich bücken, um hindurchzukommen.
Hinter der Öffnung lag ein schmaler Schacht, der senkrecht nach oben führte. Tembraker sah sich ratlos um.
„Was jetzt?“ fragte er.
„Warte!“ riet der Zwerg. „Und erschrick nicht!“
Tembraker wartete. Während er sich noch vorzustellen versuchte, was jetzt geschehen würde, hob er sich plötzlich in aufrechter Stellung ab und schwebte langsam den Schacht hinauf.
Tembraker war ein Mann, der in allen überraschenden Situationen seinen kühlen Verstand zu bewahren pflegte, aber dies hier war zu viel für ihn. Er schrie entsetzt und begann, mit Armen und Beinen zu fuchteln, um wieder auf den Boden zurückzukommen.
Das jedoch, was ihn erfaßt hatte, ließ ihn nicht mehr los. Höher und höher trug es ihn den Schacht hinauf. Beim Strampeln hatte er seinen Scheinwerfer fahren lassen, aber selbst der Scheinwerfer hielt sich unbeweglich neben ihm und schwebte mit ihm hinauf.
Oben zeigte sich Lichtschein. Tembraker zwang sich zur Ruhe und schaute hinauf.
Der Schacht endete etwa zehn Meter über ihm. Aus dem Gestein hatte man eine Rampe herausgehauen. Als Tembraker sich mit ihr auf gleicher Höhe befand, wurde er aus dem Schacht hinausgezogen und auf dem breiten Felsvorsprung sicher abgesetzt.
Die Rampe war leer, aber ein geräumiger Gang führte von ihr aus weiter in das Gestein hinein, und da er hellerleuchtet war, nahm Tembraker an, man erwarte von ihm, daß er sich dorthinein weiterbewege.
Zuvor warf er jedoch einen Blick zurück in den Schacht hinunter. Brewster kam geräuschlos, aber mit verzerrtem Gesicht und fuchtelnden Armen heraufgesegelt. Hinter ihm folgten die anderen Männer – weit weniger ruhig. Ein paar schrien, als ob sie am Spieß stäken, und Franchis fluchte ununterbrochen und laut vor sich hin.
Brewster wurde ebenfalls auf der Rampe abgesetzt. Er keuchte.
„Sir, was ist das für ein Teufelsding?“
Tembraker hatte Zeit genug gehabt, sich zu beruhigen und über das Phänomen nachzudenken. Er grinste, als er Brewsters verzerrtes Gesicht sah.
„Ein Gravitationsschacht! Ich weiß nicht, wie die Zwerge es machen, Brewster; aber wenn wir sie dazu bewegen können, uns ihre Geheimnisse zu verraten, dann sind wir hier an der richtigen Stelle.“
Er schritt voran in den Gang hinein. Schon nach zehn Metern erreichte er einen schmalen Durchgang, der in eine hellerleuchtete Halle hineinführte.
An den Wänden standen eine Menge Geräte herum, über deren Funktion sich Tembraker nicht auf den ersten Blick klarwerden konnte. Etwa in der Mitte des Raumes standen zwei Zwerge. Er ging auf sie zu. Es war sehr schwer, diese kleinen Leute voneinander zu unterscheiden, aber er fühlte sich seiner Sache ziemlich sicher, daß der eine von ihnen Japhtael sein müsse.
„Guten Tag, Japhtael“, grüßte er freundlich. „Wie geht es dir?“
Japhtael lächelte.
„Ich bin traurig darüber, daß wir euch so erschrecken mußten!“
Tembraker winkte ab.
„Ihr werdet euren Grund dafür gehabt haben!“
Brewster trat hinter ihn, und zögernd folgten ihm die übrigen Männer.
„Was habt ihr mit uns vor?“ fragte Tembraker weiter.
Japhtael hob die Schultern.
„Ich weiß es nicht. Darüber muß erst beraten werden.“
„Wer ist der Mann neben dir?“
Der zweite kleine Mann antwortete selbst.
„Ich bin A-c-12, man nennt mich auch Arnos. Ich gehöre zum Rat und werde einer von
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