Die Welt des Ursprungs

Titel: Die Welt des Ursprungs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kurt Mahr

Vom Netzwerk:

murmelte:
    „Spritzguß!“
    Hinter ihm schoben sich die übrigen Männer durch den schmalen Ausstieg. Sie sahen sich ratlos um, und Brewster fragte:
    „Wenden wir uns nach links, Sir?“
    „Selbstverständlich!“
    Er drehte sich zu den Leuten um.
    „Ich gehe voraus. Lampen werden nicht benutzt – außer meiner. Ich bitte mir völlige Ruhe aus!“
    Allerdings mußte er dafür in Kauf nehmen, daß sie nur langsam vorwärtskamen. Von Zeit zu Zeit ließ er für eine Sekunde die Lampe aufleuchten, vor die er wieder den Blaufilter geschoben hatte; aber es zeigte sich immer wieder das gleiche Bild: ein geräumiger Gang mit Wänden, Decke und Fußboden.
    Nach einer Stunde jedoch änderte sich das Bild schlagartig. Wände und Decke wichen zur Seite. Die leisen Geräusche ihrer Schritte kamen nicht mehr zurück, sondern verloren sich in der Tiefe eines gewaltigen Raumes.
    „Halt!“ zischte Tembraker.
    Blitzschnell beschrieb er mit der abgeblendeten Lampe einen Halbkreis, aber er sah nur noch den Boden. Wände und Decke waren verschwunden.
    Atemlos lauschten sie in die Finsternis hinein. Nicht das geringste Geräusch ließ darauf schließen, daß sich vor ihnen etwas anderes als völlige Leere befand.
    „Ich glaube“, hauchte Brewster, „wir können es wagen, die Lampe aufzublenden!“
    Tembraker schob den Filter aus. Der weiße Lichtkegel schoß hinauf in die Dunkelheit und erfaßte in etwa zwanzig Metern Höhe eine Decke. Dann schwenkte er ab und fuhr rechts waagrecht an den Wänden entlang, die an der Mündung des Ganges rechtwinklig zur Seite traten. In fünfzig Metern Entfernung beschrieben sie abermals einen Winkel von 90 Grad und liefen dann weiter, bis die Lampe ihnen nicht mehr folgen konnte.
    Links verhielt es sich ebenso. Die Halle, in die sie hineingeraten waren, schien riesengroß zu sein. Tembraker leuchtete geradeaus. Das Licht traf auf eine Reihe von Gebilden, die wie Maschinen anmuteten, wenn sie auch in der Form sich mit nichts vergleichen ließen, was der Kommandant und seine Männer jemals gesehen hatten.
    Tembraker atmete scharf ein.
    „Haben Sie es gesehen, Brewster?“ fragte er, ohne den Kopf zu wenden.
    „Ja, Sir! Ist es das, was wir suchen?“
    „Ich weiß nicht. Sehen wir es uns an! Vorwärts!“
    Tembraker hob den Fuß und setzte zum Schritt an; aber eine donnernde Stimme, die aus der Dunkelheit kam, ließ ihn mitten in der Bewegung erstarren.
    „Rührt euch nicht! Ihr seid umstellt! Wir töten euch bei der leisesten Bewegung!“
    Es war die gleiche Sprache, deren sich auch Japhtael bedient harte. Tembraker ließ seinen Fuß langsam wieder auf den Boden sinken.
    „Ruhe!“ zischte er. „Niemand bewegt sich!“
    Er hielt den Scheinwerfer reglos in der Hand. Der Lichtkegel erfaßte die vorderste der Maschinen, aber so weit er reichte, war niemand zu sehen.
    Die Männer waren erschrocken; aber sie beruhigten sich schnell. Aus der Dunkelheit hinter Tembraker kam Franchis tiefe Stimme:
    „Das ist doch nur Bluff, Sir! Wer soll uns in dieser Finsternis sehen können?“
    „Halten Sie den Mund!“ knurrte Tembraker. „Die Leute können Ultrarotwerfer haben. Damit kann ein Blinder in der Nacht sehen!“
    Minutenlang verhielten sie reglos. Keiner sprach ein Wort. Schließlich schrie Tembraker in die Stille:
    „Und wie geht es weiter?“
    Von den weit entfernten Wänden kehrte das Echo zurück, bevor die fremde Stimme aufdröhnte:
    „Laßt die Waffen fallen! Ihr seid Kommandant Tembraker, Offizier Brewster und fünf Männer, die wir nicht kennen! Wir tun euch nichts, denn ihr habt einen unserer Leute geheilt. Aber werft die Waffen weg!“
    Der Kommandant ließ das Echo verhallen. Dann befahl er: „Tut, was er sagt!“
    Er hörte, wie sie sich bewegten. Waffen klapperten leise, als sie auf den Boden fielen. Fast im gleichen Augenblick war die Stimme wieder da.
    „Gut so! Wendet euch nach links und folgt der Wand!“
    „Los!“ drängte Tembraker.
    Sie wandten sich um, marschierten dorthin zurück, wo sie aus dem Gang herausgekommen waren, und folgten der linken Seitenwand. Tembraker bildete die Spitze und leuchtete mit dem Scheinwerfer voraus.
    Nach fünfzig Metern erreichten sie die Ecke der Halle und marschierten daraufhin an der Längswand entlang.
    Ein paar Minuten später erfaßte das ‚Scheinwerferlicht den Zwerg, der mit einer Waffe in der Armbeuge weiter vorne an der Wand auf sie wartete.
    Tembraker blieb vor ihm stehen. Der Zwerg starrte ihn aus großen Augen an, aber sein