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Die Welt des Ursprungs

Die Welt des Ursprungs

Titel: Die Welt des Ursprungs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kurt Mahr
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paramagnetisch und hat das Bemühen, dem Feld zu entweichen. Da er das nicht kann, hebt sich das Fahrzeug. Die Lenkung beruht im großen und ganzen auf dem gleichen Prinzip.“
    „Und woher weiß die Zentrale, wohin wir wollen?“
    „Ich habe die Fahrtroute vor dem Start hier eingestellt, sehen Sie!“
    Er deutete auf eine Mattscheibe über der Rücklehne der Sitzbank. Daneben war eine Schalttafel mit verschiedenfarbigen Knöpfen angebracht. DeLlugo konnte das Wählprinzip nicht an der unbeleuchteten Scheibe ablesen; aber im Augenblick kümmerte es ihn auch herzlich wenig.
    Die Halle fand schließlich doch ein Ende. DeLlugo schätzte ihre Gesamtlänge von dem Punkt, an dem er sie mit Korporal Freud zusammen betreten hatte, bis zu dem, an dem die Fahrzeuggruppe sie jetzt durch einen breiten Gang verließ, auf drei Kilometer.
    Der Gang führte leicht abwärts. Die Fahrzeuge hatten inzwischen eine hohe Geschwindigkeit erreicht und schössen dahin, so daß DeLlugo, der diese Art der Fortbewegung nicht gewohnt war, vorsichtig den Kopf einzog, um dem pfeifenden Luftzug zu entgehen.
    Inzwischen hatte sich das bläuliche Strahlen, das nicht nur in der Halle, sondern auch in diesem Gang von der Decke ausging, zu einer natürlich wirkenden Tageshelle verstärkt.
    DeLlugo schloß daraus, daß es unter der Erde auch Wohnsiedlungen geben müsse. Die Konstrukteure dieser Anlagen hatten rechtzeitig daran gedacht, die unterirdische Menschheit auch mit Licht geeigneter Konsistenz zu versorgen. Natürlich brachte DeLlugo mit einen Auge allein keine Spektralanalyse zuwege, aber er glaubte auch so zu erkennen, daß diese Nachahmung der Sonnenstrahlung eine einzigartige Meisterleistung sei.
    Ebenso eine Meisterleistung war das, was er wenige Minuten später zu sehen bekam. Der Gang weitete sich allmählich zu einem Dom ungeheuren Ausmaßes. DeLlugo schätzte seinen Durchmesser auf zehn Kilometer, die Höhe auf etwa fünfhundert Meter. Sie befanden sich also schon eine beträchtliche Strecke unter der Erdoberfläche.
    In diesem Felsendom eingebettet lag eine kleine Stadt. DeLlugo starrte fassungslos auf Häuser jeder Form und Größe, auf die breiten, bequemen Straßen, die zwischen ihnen dahinliefen, auf den sprießenden Grüngürtel, der die Stadt umzog – und schließlich mit fragenden Augen auf Lawrence.
    Der hob die Hände und ließ sie mit klatschendem Geräusch wieder auf die Knie fallen.
    „Fragen Sie mich nicht, wo das alles herkommt. Ich habe es so vorgefunden, und selbst die Zwerge haben über die Herkunft und Entstehungszeit nur noch Sagen und Märchen!“
    Die Fahrzeuge setzten ihre Geschwindigkeit herab, segelten über den Grüngürtel dahin und benutzten eine der am Rande dieses Gürtels endenden Straßen, um in das Innere der Stadt vorzudringen.
    Das geometrische Zentrum der Ansiedlung bildete ein kreisrunder Platz, auf den Straßen von allen Seiten mündeten. Die Gebäude, die den Platz umrandeten, waren die größten der ganzen Stadt. Vor einem hielt die Fahrzeugkolonne.
    DeLlugo hatte seine Fassung immer noch nicht wiedergewonnen. Mit weit aufgerissenen Augen starrte er auf die müßigen Fußgänger, die die Straßen bevölkerten und jetzt um die Kolonne zusammenströmten. Mechanisch stieg er aus, betrat unter Bewachung der Zwerge das Gebäude und ließ sich von Lawrence in einen fensterlosen Raum führen.
    „Sie werden einstweilen hierbleiben“, sagte Lawrence. „Ich hoffe, Sie sind klug genug, keinen Fluchtversuch zu unternehmen. Es hätte keinen Zweck!“
    DeLlugo hörte kaum hin. Mit einem tiefen Seufzer ließ er sich auf die Liege fallen, die an der einen Wand des Raumes stand, und schloß die Augen.
    Zehn Minuten später, als er seine Gedanken gesammelt hatte und wieder fähig war, neue Eindrücke aufzunehmen, war Lawrence längst verschwunden.
    DeLlugo stand auf und untersuchte die Tür. Sie hatte weder eine Klinke, noch ein Schloß, und über eine automatische Öffnung schien sie – wenigstens von dieser Seite aus – auch nicht zu verfügen.
     
    *                     *
    *
     
    Der letzte Peilpunkt, an dem sich Japhtaels Spur endgültig verlor, war mit einer Unsicherheit von 50 m behaftet. Tembraker zögerte nicht, aus der Suche nach den unterirdischen Wohnsitzen Japhtaels und seiner Zwerggenossen eine Großaktion zu machen.
    „Die Sache verspricht interessant zu werden“, sagte er nachdenklich zu Kapitänleutnant Brewster, während sie den Abflug der Hubschrauber beobachteten, die

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