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Die Welt in mir (German Edition)

Die Welt in mir (German Edition)

Titel: Die Welt in mir (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Neuberger
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hatte, bekloppt und ich schüttelte
den Kopf über mich selbst. Ein Kerl, der vermutlich auch noch vor der
Fensterscheibe ganz versteckt lungerte, verursachte, dass ich glücklich war.
Das klang wirklich so schwachsinnig, dass ich es auf keinem Fall jemals
jemandem erzählen würde. Abgesehen davon, dass die Vorstellung von dem gut
aussehenden Mann, der beim Lokal rumlungerte, albern war, erschien die
Vorstellung, dass er es nur machte, um mir ein gutes Gefühl zu verschaffen, so
absurd, dass ich auflachen musste und ins Bad ging, um mich für die Arbeit
fertig zu machen. In der Nacht konnte sich das verschlafene Gehirn wunderbare
Sachen ausdenken.
    Auf dem Weg zur Arbeit hatte
ich die Sache fast schon vergessen, weil ich mich zwang, nicht daran zu denken,
um nicht doch noch dem Wahnsinn zu verfallen.
    Der Tag auf der Arbeit verlief
eigentlich wie sonst auch. Mein Chef war immer noch ein Kotzbrocken und ließ
keine Gelegenheit aus, um mich zu schikanieren. Dankbar, von ihm und der
langweiligen Ablage fortzukommen, nahm ich die Einladung einer Kollegin, sie
zum Mittagessen zu begleiten, an. Ein Gutes hatte der Überfall für meine Arbeit
doch. Meine Kollegen hatten von mir Notiz genommen, und ein paar waren mittlerweile
zu meinen Bekannten geworden, mit denen ich ab und an meine Mittagspause verbrachte.
Zumindest diese war somit erträglicher geworden.
    Nachdem ich einen Salat mit
Carolin aus der Buchhaltung gegessen hatten und wir über die Arbeit und ihren
Freund, der offenbar eine Bindungsangst hatte, zumindest war das sein Argument,
um nicht mit ihr zusammenzuziehen, gesprochen hatten, kehrte ich zu meinem
Arbeitsplatz zurück, wo mich erneut die verhasste Arbeit und mein noch
verhassterer Chef erwarteten.
    „Sind Sie etwa immer noch nicht
mit der Ablage fertig? Ihr Arbeitstempo lässt wirklich zu wünschen übrig, Frau Heinrich.
Vielleicht sollten Sie mit ebenso viel Elan arbeiten, wie Sie die Plauderei mit
ihren Kolleginnen angehen. Sie sind nicht zum Spaß hier.“
    „Entschuldigen Sie, ich werde
mich beeilen.“ Doch bevor ich den Satz zu Ende gesprochen hatte, hatte sich
mein Chef umgedreht und war davongestapft. Ich ärgerte mich über mich selbst.
Wieso ließ ich das nur mit mir machen? Statt ihn darauf aufmerksam zu machen,
dass mir vollkommen bewusst war, dass das hier kein Vergnügen war, gab ich auch
noch klein bei.
    Manchmal wünschte ich mir ein
bisschen mehr Rückgrat. Wie gerne hätte ich dem Kerl mal meine Meinung gegeigt.
Doch dies traute ich mich aus mehreren Gründen nicht. Zum einen fehlte mir der
Mut − ich war noch nie ein Mensch gewesen, der Konfrontationen gerne
einging − zum anderen hatte ich zu viel Angst, meinen Job zu verlieren.
Denn die Aussichten, auf der Straße zu sitzen, waren noch schlimmer, als meinen
Chef zu ertragen. Zumindest glaubte ich dies.
    Doch der Tag sollte kommen, an
dem ich zurückbrüllte und ihm sagte, dass er sich seine Kommentare und den Job
in den Hintern schieben könne. Aber bis ich diese Worte laut aussprechen und
ihm wirklich ein paar Takte sagen sollte, wie ich es bisher in Gedanken tat, sollte
nicht mehr so viel Zeit verstreichen, wie ich dachte.
    So arbeitete ich weiter vor
mich hin und regte meinen Zorn leicht an den Akten ab, die ich heftiger als
nötig aus dem Regal riss, auf den Tisch knallte und nachdem ich die Blätter abgeheftet
hatte, wütend zurück ins Regal stopfte. Dennoch beeilte ich mich noch mehr mit
der Ablage und ging in Gedanken das Streitgespräch mit meinem Chef immer und
immer wieder durch. Sauer arbeitete ich weiter und schob die letzte Akte wieder
zurück ins Regal, als ich meinen Blick auf die Tür richtete und mich der
Anblick von dem Mann, der durch den Eingang trat, wie ein Schlag traf. Während
er mit der Empfangsdame sprach, konnte ich ihn nur anstarren. Das zweite Mal
innerhalb einer Woche gaffte ich einen Mann hemmungslos an. Keine gute Bilanz! Er
trug wie beim ersten Mal dunkle Kleidung, und auch sein dunkles Haar war genau,
wie ich es in Erinnerung hatte, nach hinten gestrichen. Ganz der Bad Boy, wie
er im Buche stand. Und auch seine Augen dürften immer noch so berauschend und
faszinierend sein, wie sie es bei unserer ersten Begegnung waren. Aber offenbar
wurde nicht nur ich von dem Anblick dieses Mannes in den Bann gezogen, sondern
auch anderen Frauen erging es so.
    Judi vom Empfang wirkte fast,
als hätte er sie hypnotisiert. Sie sagte etwas zu ihm, was ich nicht verstehen konnte
und deutete in meine Richtung.
    Der

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