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Die Welt in mir (German Edition)

Die Welt in mir (German Edition)

Titel: Die Welt in mir (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Neuberger
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betörend aussehende Kerl
folgte ihrer Hand mit dem Blick und nahm mich in Augenschein.
    Ich hätte es nicht für möglich
gehalten, dass mein Herz noch schneller hätte schlagen können. Aber es fühlte
sich so an, als würde es mir aus der Brust hüpfen. Mein Mund war trocken, ich
leckte mir über die Lippen, während er auf mich zukam.
    Mr. Bad Boy, der meinen
Angreifer damals in die Flucht geschlagen hatte und das Vergehen an mir gerächt
hatte. Dafür hätte ich mich wohl bei ihm bedanken sollen, mir wäre sogar etwas
eingefallen, wie ich mich revanchieren könnte.
    „Hey Kleine, du musst mit mir
mitkommen. Los, pack deine Sachen, und komm! Wir haben keine Zeit“, richtete er
das Wort an mich. Während ich meinen Gedanken nachhing, wie ich ihm meinen Dank
zeigen könnte, war er an mich herangetreten.
    Seine Worte ergaben in meinem
Kopf allerdings wenig Sinn, ich schaute ihn wohl etwas verwirrt an.
    „Kleine, komm schon! Wir müssen
wirklich los.“ Offenbar meinte er mich, denn er guckte mich an, und kein
anderer war in der Nähe. In meinem Inneren tobten plötzlich meine Gefühle. Was dachte
er sich eigentlich? Nur weil er heiß aussah, würde ich doch nicht sofort mit ihm
mitgehen. So hatte mich meine Mutter bestimmt nicht erzogen. Klar, hatte ich
vor einer Minute mit dem Gedanken gespielt, etwas mit ihm anzufangen. Aber das
waren nur Fantasien.
    „Ich glaube, du hast sie nicht
mehr alle!“, sagte ich laut zu ihm. Von meinen Worten war ich selbst
überrascht. Sonst war ich nicht so selbstbewusst und schon gar nicht so
unhöflich. Aber der Typ brachte mich echt auf die Palme.
    „Kleine, ernsthaft komm mit mir
mit, und ich erkläre dir das! Zwing mich nicht, dich hier an den Haaren
herauszuziehen! Glaub mir, ich werde es tun, wenn du dich weigerst“, drohte er
mit einem spitzbübischen Lächeln auf dem Lippen.
    Mein Ärger kochte in mir,
mittlerweile hämmerte mein Herz nicht mehr ausschließlich so schnell, weil er
heiß war, sondern weil ich sauer war. „Hör auf, mich Kleine zu nennen! Ich kenne
dich gar nicht und werde ganz sicher nicht mitgehen. Und wenn du glaubst, du
kannst mich hierauszerren, schreie ich so laut, dass es die ganze Stadt hört.“
Die drohende Stimme, mit der ich die Worte aussprach, klang in meinen Ohren
unbekannt. So etwas hatte ich noch nie zu jemandem gesagt.
    Mein Gegenüber war davon aber
sichtlich unbeeindruckt und konnte sein Lächeln nicht unterdrücken, was mich
noch wütender machte.
    „Okay, du hast zwei
Möglichkeiten. Entweder kommst du freiwillig mit oder ich nehme dich mit. So
oder so, wirst du in den nächsten zwei Minuten durch diese Tür gehen“, sagte er
und zeigte auf den Eingang, durch den er eben selbst getreten war.
    Noch bevor ich ihm eine
passende Antwort geben konnte, tauchte mein Chef auf. „Frau Heinrich, können
Sie mir mal sagen, warum Sie wieder nicht arbeiten? Sie sind wirklich zu nichts
zu gebrauchen“, schnauzte er.
    Mir reichte es. Ich drehte mich
zu ihm um und, noch bevor ich darüber nachdenken konnte, sprudelten die Worte
aus meinem Mund: „Halten Sie die Klappe! Ehrlich, kein Mensch interessiert sich
dafür, was Sie zu sagen haben. Sie sind ein Idiot und ein Kotzbrocken und ich
bin es leid, mir den Mist aus Ihrem Mund anzuhören. Wissen Sie was, ich hasse Sie
und diese Arbeit. Wenn Sie wollen, dass sie erledigt wird, machen Sie es
verdammt nochmal selbst.“
    Mein Chef starrte mich
entgeistert an; auch ich war von mir selbst schockiert. Klar, war es die
Wahrheit, aber ich hätte nie gedacht, dass ich sie je aussprechen würde. Was
war nur in mich gefahren?
    „Wow Kleine, ich hätte nicht
gedacht, dass du so kratzbürstig sein kannst! Gefällt mir irgendwie. So, wie es
aussieht, ist es wohl jetzt Zeit, um zu gehen.“
    Immer noch völlig verdattert
von meinen Worten, zog mein Chef ohne ein weiteres Wort ab. Und auch ich war
immer noch verwirrt, was gerade passiert war. Obwohl ich noch die Wut in mir
spürte, fühlte ich aber auch ein Gefühl von Freiheit in mir. Es war fast so,
als wäre eine Art Anspannung von mir abgefallen. Endlich war ich meine
aufgestaute Wut losgeworden. Doch ich verstand immer noch nicht ganz, wieso ich
das gemacht hatte. Dieses Verhalten passte überhaupt nicht zu mir.
    Mr. Bad Boy schaute mich
erwartungsvoll an.
    Ich packte ganz automatisch
meine Handtasche und zog meine Jacke an. Danach setzte ich mich in Bewegung
Richtung Ausgang, und auch mein unerwarteter Abholdienst machte sich auf den
Weg und steuerte

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