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Die Welt ist nicht immer Freitag

Titel: Die Welt ist nicht immer Freitag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Horst Evers
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erfolgreiche Männer«. Ein Raunen geht hier durch die rund 2,5 Milliarden Gehirnzellen auf den Rängen. Und auch bei den Kaputten macht sich Unruhe breit, vor diesem Gedanken, diesem Spieler hatten sie Angst. Der könnte durchaus das Spiel zugunsten der Zusammenreißer entscheiden. Die zweite Halbzeit beginnt, und gleich stürmt »Frauen mögen erfolgreiche Männer« auf das Tor der Kaputten zu. Wie nix spielt er die gesamte Abwehr der Kaputten aus. Schuß und… knapp vorbei. Ei, da fehlte nich viel. »Morgen ist auch noch'n Tag«, der Trainer der Kaputten, muß sich dringend was einfallen lassen, und da reagiert er auch schon. Ja, er bringt: »Aber erfolglose Männer haben dafür mehr Zeit«. Hat es der alte Trainerfuchs doch wieder geschafft!
    Die reguläre Spielzeit ist vorbei, immer noch 0:0, jetzt entscheidet das Golden Goal, und Tooooor!!! Tor! Tor! Tor! Mit einem Gewaltschuß, direkt vom Anstoßpunkt weg, erzielt »Hee, laß mal'n Bier trinken gehen« das spielentscheidende 1:0. Ein Glücksschuß gewiß, aber er sichert den Kaputten erneut den Titel. 2,5 Millionen Hirnzellen hier im Stadion singen die Hymne der Kaputten: »Es gibt kein Bier auf Hawaii«, der Eversche Körper setzt sich in Bewegung Richtung Kneipe, auch in der Leber ist der Jubel natürlich riesengroß. Die Kaputten haben es wieder geschafft. Es sieht aus, als sei der »VFL Boarh bin ich kaputt« hier in Everskopp einfach nicht zu schlagen.
    - Ende der Übertragung -

UNTERWEGS
Clever Reisen
    »Also, die Bahn!!! Für mich sind das alles Verbrecher! Alle, wie sie da sind! Alle! Von wegen Bahn-Card, halber Preis, das ist doch nur eine raffinierte Werbelüge, um davon abzulenken, daß in Wirklichkeit alle, die keine Bahn-Card haben, eigentlich den doppelten Preis bezahlen! Aber nicht mit mir. Ich weiß mich zu wehren!«
    Frederic war in seinem Element. Sein Element und liebstes Gesprächsthema war wie immer: Wie der clevere Frederic den fiesen Geschäftemachern und Halsabschneidern allüberall durch seine überragende Intelligenz immer wieder ein Schnippchen schlägt.
    »Wenn ich beispielsweise von Berlin nach Hannover muß, kaufe ich immer nur eine Karte bis Wolfsburg und schlafe dann im Zug überraschend unmittelbar vor Wolfsburg ein. Wenn dann hinter Wolfsburg der Schaffner durch unser Abteil geht, schrecke ich auf und schreie: »Oje, oje, in Wolfsburg, da mußte ich doch raus. Oje, oje.« Der Schaffner tröstet mich, sagt, ich soll einfach von Hannover aus zurückfahren, drückt ein Auge zu, ich fahre von Wolfsburg bis Hannover umsonst und hab ganz schön Geld gespart. Paar Mark zwar nur, aber das läppert sich.«
    Interessanter Plan. In zwei Tagen mußte auch ich nach Hannover. Frederics Bahnplan schien erprobt, was sollte da schon schiefgehn. Und so cool und ausgefuchst wie Frederic war ich ja wohl schon lange. Am nächsten Tag kaufte ich mir eine Fahrkarte nach Wolfsburg.
    Die ganze Nacht vor meiner Abfahrt tat ich kein Auge zu. Viel zu aufgeregt war ich aufgrund meines unmittelbar bevorstehenden großen Coups. In der U-Bahn auf dem Weg zum Bahnhof bewahrte ich mein Pokerface. Niemand in meinem Waggon hatte auch nur die geringste Ahnung, mit welch brillant kriminellem Genie sie da U-Bahn fuhren.
    Lässig bestieg ich am Bahnhof Zoo den Zug und überreichte dem Schaffner meinen Fahrschein.
    - Sie fahren bis Wolfsburg?
    - Ganz genau.
    - Das ist ja prima. Hee, komm mal her. Er winkte einen kleinen Jungen heran.
    - Das Kind reist allein und muß auch nach Wolfsburg. Hier Junge, der nette Mann kümmert sich bestimmt um dich und paßt auf, daß du in Wolfsburg mit ihm aussteigst.
    Mein wasserdichter Plan bekam plötzlich undichte Stellen. Der Schaffner war zufrieden und zog von dannen. Das Kind begann zu plappern:
    - Ich heiße Torben, und du?
    - Sag ich nicht. Aber wenn du willst, kannst du mich ruhig: der große, dumme Mann nennen.
    - Okay. Meine Eltern holen mich am Bahnhof ab. Was machst du in Wolfsburg?
    - Auf den Zug nach Hannover warten.
    - Aber dieser Zug fährt doch auch nach Hannover!
    - Ich weiß.
    - Bist du traurig.
    - Geht so.
    - Na, da ist es ja gut, daß der Schaffner mich zu dir gebracht hat. Da kann ich dich ja vielleicht ein bißchen aufheitern.
    - Ich bin schon lustig genug… Hör zu, ich sag dir kurz vor Wolfsburg Bescheid, damit du da aussteigst; und du läßt mich hier im Zug schlafen. Okay?
    - Aber dann verpaßt du Wolfsburg.
    - Ich glaube nicht, daß ich da was verpasse.
    - Aber der Schaffner hat gesagt, du steigst mit

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