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Die Weltenspieler - Insignia I: Roman (German Edition)

Die Weltenspieler - Insignia I: Roman (German Edition)

Titel: Die Weltenspieler - Insignia I: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S. J. Kincaid
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hob ihre Tastatur.
    »Warte, warte.« Tom duckte sich hinter eine der Pflanzen. »Ich wusste ja nicht einmal, dass du hier sein würdest.«
    Wyatt hielt Distanz zu ihm, während er hinter dem Laubdach hervortrat. »Nein?«
    »Nee, ich bin bloß hierhergekommen, um mich während der letzten Minuten der Kriegsspiele zu verstecken.« Tom schob die Hände in die Taschen. »Können wir es friedlich angehen?«
    Wyatt senkte den Arm. »Hast du es satt, ständig zu kämpfen?«
    »Oh, ja. Ständig vor irgendwelchen Attacken auf der Hut zu sein … das ist doch anstrengend.« Tom sah, wie Vik sich hinter ihrem Rücken anschlich und unterdrückte ein Grinsen.
    Wyatt runzelte die Stirn. »Kannst du mir etwas verraten, Tom? Etwas Wichtiges?«
    Tom zögerte und gab Vik das Zeichen noch nicht. »Was denn?«
    »Ich muss von dir wissen … Für wie dumm du mich hältst?«
    »Äh, was?«
    »Für wie dumm hältst du mich? Sag es einfach. Auf einer Skala von eins bis zehn.«
    »Ist zehn sehr blöd oder sehr schlau?«
    »Du stehst total auf Kämpfen. Wenn du könntest, würdest du es immer tun. So wie ich die Sache einschätze, lenkst du mich gerade bloß ab, damit Vik sich hinter mir anschleichen und mir ein Virus verpassen kann.«
    Vik erstarrte hinter ihr. Tom schwante plötzlich nichts Gutes. Sie hatten Viks GPS -Signal vom Ortungssystem des Turms geblockt. Offenbar nicht gut genug.
    »Was ihr natürlich nicht begriffen habt« – Wyatt legte ihr Buch beiseite – »ist die Tatsache, dass ich euch hier zu unserem letzten Showdown herbeigelockt habe.«
    Während Tom die Worte wiederholte, formte Vik sie ungläubig mit dem Mund: »Ein letzter Showdown?«
    So war das hier nicht geplant gewesen. Sie hatten ihr einen Hinterhalt legen und nicht in ihren Hinterhalt geraten wollen.
    Wyatt nickte grimmig. »Siehst du, Tom, nachdem du direkt meinem teuflischen Plan zum Opfer gefallen warst, wusste ich, dass du am Ende versuchen würdest, mich zu stellen. Ich habe darauf gesetzt. Tatsächlich habe ich sogar alles dafür in die Wege geleitet, damit du hierher gelockt wurdest. Ich weiß, dass du dich jetzt fragen wirst, wie ich das alles hinbekommen habe. Deshalb erkläre ich es dir im Detail. Erstens habe ich …«
    Es ist 19:00. Die Kriegsspiele sind beendet.
    Tom konnte nicht glauben, was der Ping seinem Gehirn da gerade übermittelt hatte. Er stand da wie unter Schock.
    Vik stolperte nach vorn. »Was … was?«
    Tom bemerkte, dass Wyatt grinste wie ein Honigkuchenpferd. »Da habe ich euch beide aber drangekriegt.«
    »Hast du nicht«, protestierte Tom. »Du warst im Begriff, eine teuflische Falle zuschnappen zu lassen. Das hast du selbst gesagt. Dann hattest du aber keine Zeit mehr dafür.«
    »Hast du echt geglaubt, ich hätte euch hierhergelockt? Wow. Nein. Yuri hatte mich über Netsend gewarnt, dass ihr beide ihn in der Memografenkammer eingeschlossen habt. Deshalb habe ich damit gerechnet, dass ihr danach zu mir kommen würdet. Ich hatte aber nicht einmal ein vernünftiges Programm vorbereitet. Deshalb beschloss ich, mich mit dir zu unterhalten, bis die Zeit abgelaufen ist.«
    »Moment mal, was?«, sagte Tom. »Unser ultimatives Programm war für die Katz?«
    »So ziemlich. Weißt du, wonach das schreit?« Wyatt hob die Arme und hielt beide Hände neben den Kopf, die Finger gespreizt wie die Klauen eines Monsters.
    »Ein Bärenangriff?«, mutmaßte Vik.
    Wyatt ließ die Hände sinken. »Ich brüste mich.«
    »Sieht aber eher so aus, als wärst du ein Bär.« In der Hoffnung, von ihm unterstützt zu werden, nickte Vik Tom zu.
    »Beim nächsten Mal musst du die Fäuste ballen und darauf achten, dass sie hoch über dem Kopf sind«, erklärte Tom. »Dann sagst du den ganzen Spruch auf von wegen ›Ich bin der Hammer‹. So sieht eine anständige Jubelfaust aus.«
    »Wie ist es denn stattdessen damit«, erwiderte Wyatt. Sie legte die Hände an die Hüfte, räusperte sich und sagte: »Ich muss euch etwas fragen. Etwas Wichtiges.« Ihre Worte klangen gekünstelt, so als hätte sie sie schon ein paar Mal vor dem Spiegel eingeübt.
    Vik legte sich eine Hand über die Augen. »Müssen wir diese Demütigung hinnehmen, Doktor?«
    »Sie hat gewonnen, Mann«, sagte Tom.
    Seufzend ließ Vik die Hand sinken, wandte sich Wyatt zu und machte gute Miene zum bösen Spiel. »Was willst du uns denn fragen, Wyatt?«
    »Wie schmeckt Misserfolg?«, fragte sie mit einer überschwänglichen Geste. »Ist er bitter? Ich bin neugierig, weil ich ihn nicht aus

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