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Die Weltenspieler - Insignia I: Roman (German Edition)

Die Weltenspieler - Insignia I: Roman (German Edition)

Titel: Die Weltenspieler - Insignia I: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S. J. Kincaid
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nicht weiter darüber zu reden.
    »Bauchweh?«, fragte Tom.
    »Stirb langsam, Tom.« Vik starrte ihn wütend an, während er sich eine Gabel mit Hühnerpastete in den Mund schob.
    Wyatt wartete, bis Vik wieder angefangen hatte zu kauen. »Vielleicht doch nicht wie verschrumpelte Hülle. Eher wie zermahlene Shiitakepilze.«
    Vik würgte erneut.
    »Genau genommen, Vik«, fügte Wyatt hinzu, »glaube ich, dass das Gehirn zu dem Menschen gehörte, der vor dir deinen Prozessor hatte.«
    Vik spuckte sein Essen aus.
    Wyatt grinste. »War bloß ein Witz.«
    »Du wirst von Tag zu Tag eine bösere Hexe«, warf Vik ihr vor und gab den Versuch zu essen auf.
    Bei diesen Worten erwachte Yuri aus seiner Betäubung. »Das ist sie wirklich«, hauchte er anbetend.
    Seit er zugegeben hatte, dass er auf sie stand, hatte Yuri begonnen, sie auszuhorchen. Er hatte sich bemüht, ihre Gefühle für ihn auszuloten, und wiederholt angedeutet, dass er in sie verknallt war. Tom und Vik fanden die ganze Sache auf komische Weise faszinierend, wenn sie sahen, wie Yuri im Unterricht versuchte, nach einem Gähnen die Hand um sie zu legen – woraufhin die ahnungslose Wyatt sich darüber beschwerte, er mache sich zu breit. Oder wenn sie sahen, wie Yuri sie zu einem Film einladen wollte und Wyatt ihm eröffnete, der von ihm vorgeschlagene Film höre sich grauenhaft an.
    Yuri benötigte eine volle Woche, um einen einzigen Erfolg zu verbuchen und es ihm endlich gelang, sie dazu zu überreden, mit ihm in ein Museum zu gehen. Unglücklicherweise jedoch kapierte Wyatt offenbar nicht einmal, dass es sich dabei um ein Date handelte, denn sie fragte Tom und Vik, ob sie nicht auch mitkommen wollten.
    »Aber klar doch, gerne«, sagte Tom zu ihr und hatte für Viks warnenden Blick nur ein schamloses Grinsen übrig. Sie hatten eine Wette darauf abgeschlossen, wann Yuri es endlich schaffen würde, bei Wyatt zu landen, und Tom würde verlieren, wenn dies bald geschehen würde.
    Deswegen hielten sie sich am folgenden Samstag einige Schritte hinter Yuri und Wyatt im Smithsonian zurück.
    »Wenn du Yuris Bemühungen sabotierst, zählt es nicht«, beschied Vik Tom, während sie zur Ausstellung über Höhlenmenschen gingen.
    »Ach, komm schon. Die sabotieren sich doch selbst.«
    »Ah – er geht rein«, verkündete Vik und packte Tom am Arm, damit er stehen blieb.
    Sie duckten sich hinter einem ausgestopften Säbelzahntiger, außer Sichtweite der beiden. Wyatt hatte ihren Blick auf das Skelett eines Wollhaarmammuts gerichtet, und Yuri den seinen auf sie. Yuris Gesichtsausdruck war von Entschlossenheit geprägt. Er beugte sich vor und machte Anstalten, sie in seine Arme zu nehmen – doch genau in diesem Augenblick drehte sich Wyatt um und knallte mit ihrem Kopf gegen seinen.
    Tom lachte schallend auf. Vik hielt ihm eine Hand vor den Mund, um das Geräusch zu dämpfen.
    »Au! Warum verpasst du mir denn eine Kopfnuss?«, ertönte Wyatts Stimme.
    »Ich … ich wollte bloß …«
    Tom brach vor Lachen zusammen. Er konnte nicht mehr aufstehen. Es ging einfach nicht. Er würde sterben, würde vor unterdrücktem Lachen ersticken. Vik zerrte ihn aus dem Raum, ließ Tom fallen und bedeutete ihm dabei, mit dem Lachen aufzuhören, und brach dann selbst zusammen.
    »Das war so …«, stieß Vik hervor, als er wieder dazu imstande war »… das war einfach so … so Enslow-mäßig.«
    Tom umklammerte sein schmerzendes Zwerchfell. »Zahl einfach deine Wettschulden, Vik. Rette deine Würde.«
    Die Blicke mehrerer Museumsbesucher blieben auf ihnen hängen. Vik rappelte sich auf. Auch Tom stand mit wackeligen Beinen auf. Er hatte Seitenstiche vom Lachen.
    »Ich gebe nicht auf, Raines. Vielleicht versucht Yuri es noch einmal. Doppelt oder nichts, dass der Android bis heute Abend seine Hände auf Bratpfannenhand legt.«
    »Du willst mir allen Ernstes das Doppelte bezahlen? Das Einzige, was Yuri hinbekommen wird, ist …« Tom hörte auf zu reden.
    Wyatt stand direkt neben ihnen im Durchgang und starrte sie mit leichenblassem Gesicht an. Das Lächeln auf Viks Gesicht erstarb, und Tom fühlte sich plötzlich wie das größte Arschloch auf der ganzen Welt.
    »Ich verstehe«, sagte sie. »Ich hatte mir schon meine Gedanken gemacht, als ihr angefangen habt, mich einzuladen, und mir gesagt habt, ich solle mich in der Kantine zu euch setzen. Jetzt verstehe ich es. Ich vermute, das ist wohl ein richtig guter Witz, nicht wahr?«
    Tom blinzelte. Moment mal, glaubte sie etwa, sie würden si e alle

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