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Die Weltenspieler - Insignia I: Roman (German Edition)

Die Weltenspieler - Insignia I: Roman (German Edition)

Titel: Die Weltenspieler - Insignia I: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S. J. Kincaid
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einklinkst, fängst du dir eines von Wyatts Viren ein«, warnte ihn Vik. »Die hat hier alles manipuliert.«
    »Ich werde nicht den Server für die Auszubildenden benutzen.«
    Kaum hatte Tom das zehnte Stockwerk erreicht, leuchtete auch schon eine Warnmeldung auf seinem Infoscreen auf: Sperrgebiet . Erignorierte es. Er ging den menschenleeren Flur entlang, machte die Offizierslounge ausfindig und ließ sich auf einem Stuhl nieder.
    In der Mitte des Tisches befand sich ein neuronaler Zugangsport, alles lag griffbereit da für Blackburn. Tom zog ein Neuronalkabel heraus, klinkte es in den Port und steckte es dann hinten in den Anschluss seines Stammhirns.
    Der Internetserver für Offiziere erschien, und Tom navigierte ein wenig ziellos herum, um sich an das Gefühl zu gewöhnen, sich nur mithilfe seines Gehirns im Internet zu bewegen und Links anzuklicken. Die Bilder tauchten viel lebendiger und umfassender vor seinen Augen auf, als es bei einer VR -Datenbrille der Fall war.
    Wie es ihm direkt nach der Installation seines Neuronalprozessors gelungen war, sich mit dem Satelliten zu vernetzen, war ihm nicht genau klar. Zumindest aber erinnerte er sich, dass es etwas damit zu tun haben musste, einer Verbindung zur nächsten zu folgen.
    Er konzentrierte sich auf seinen Neuronalprozessor. Zwar nahm er den Computer in seinem Gehirn mittlerweile kaum mehr wahr, doch er erinnerte sich daran, wie er sich seiner zu Anfang sehr bewusst gewesen war. Er hatte sich ganz fremd angefühlt. Wenn er seine Aufmerksamkeit darauf lenkte, konnte er ihn immer noch wahrnehmen, konnte nach wie vor spüren, dass die Maschine in seinem Gehirn summte wie ein vollkommen anderes Wesen und elektrische Impulse an etwas außerhalb sandte, nämlich an den Turm.
    Urplötzlich, als hätte er einen elektrischen Schlag bekommen, stellte Tom fest, dass er aus seinem Körper herausgerissen wurde. Seine Glieder fühlten sich kalt und fremd an, und sein Gehirn verschmolz mit dem Turm, eine gewaltige Energiequelle, ein als Sender mit Atomkern dienendes Gebäude, das Signale ins All sendete, die …
    Das Signal riss Tom weiter von sich weg und katapultierte ihn in Satelliten auf der Umlaufbahn um die Erde, deren elektrische Impulse Daten übertrugen, einen riesigen Ring aus Nullen und Einsen, der wie der totale Widersinn erschien, als er nun in sein Gehirn strömte, und plötzlich fühlte dieser sich wieder wie ein etwas an, das durch elektromagnetische Sensoren blickte …
    Dann riss ihn ein weiterer Datenstrom mit sich, und er wurde mit den Raumschiffen verbunden, die sich nahe der Schattenseite des Merkurs befanden. Dessen Oberfläche wurde von Infrarotsensoren der russisch-chinesischen automatisierten Maschinen kartografiert, die in der Umlaufbahn trieben und Signale austauschten mit den Palladium-Minen von Stronghold Energy, die wiederum angeschlossen waren an …
    An den Zentralserver in der Sun-Tzu-Zitadelle in der Verbotenen Stadt, in dem zweihundertsieben Neuronalprozessoren im internen Netzwerk registriert waren, deren IP s nun durch Toms Gehirn huschten …
    Er wurde so abrupt in seinen eigenen Neuronalprozessor, in seinen Körper zurückkatapultiert, dass es sich anfühlte, als wäre er von einer gewaltigen kosmischen Hand geschlagen worden. Er saß da, die Augen geschlossen, mit der Hand den Tisch umklammernd, während er hektisch keuchte. Er hatte es sich beim ersten Mal nicht eingebildet. Er hatte durch die Kameralinsen der Satelliten gesehen. Doch was er Vik zugesichert hatte, wirkte auf einmal lächerlich. Er hatte nicht bloß Satelliten gesehen, sondern einen Blick in den Server der Sun-Tzu-Zitadelle erhascht, wo die chinesischen Kombattanten trainierten. Das war … das war etwas Bedeutendes. Er war sich nicht einmal sicher, was er davon halten sollte. Wie war das nur möglich?
    Nach wie vor ein wenig unter Schock stehend kehrte er auf ihre Stube zurück. Vik schaute von seiner Tastatur auf. »Und?«
    Tom zögerte. Er erinnerte sich an Viks Worte: Es gibt keinen Neuronalprozessor auf der Welt, der sich nach Belieben mit irgendeiner Maschine verbinden könnte .Er überlegte eine Weile, was er sagen sollte.
    Aber er hatte es geschafft. Er war sich jetzt sicher, dass er es geschafft hatte.
    Doch was es auch gewesen sein mochte, das er hinbekommen hatte – es war zu groß für so ein läppisches Geplänkel im Turm. Er war sich ja noch nicht einmal sicher, was ihm da gelungen war.
    Tom schüttelte den Kopf. »Du hattest recht. Ich hab’s mir wohl

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