Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Weltenspieler - Insignia I: Roman (German Edition)

Die Weltenspieler - Insignia I: Roman (German Edition)

Titel: Die Weltenspieler - Insignia I: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S. J. Kincaid
Vom Netzwerk:
Vik. Er war daher völlig überrascht, als eine Limousine vor ihm stehen blieb und aus ihrem piekfeinen Inneren eine Stimme ertönte. »Tom! Tom Raines. Hallo!«
    Würg. Diese Stimme kannte er.
    Er hob den Kopf. »Was machen Sie denn hier, Dalton?«
    »Ich hörte, dass du in der Gegend bist. Da habe ich auf dich gewartet. Nun komm schon rein.« Dalton bedeutete Tom, in die Limousine einzusteigen.
    »Ich habe zu tun.«
    »Nein, hast du nicht. Dafür beobachte ich dich schon zu lange. Komm schon.«
    »Was wollen Sie?«
    »Sei nicht unhöflich. Ich habe mir die Mühe gemacht, Karl Marsters auf dein GPS -Signal anzusetzen«, erwiderte er. »Ich wollte wirklich eine Gelegenheit finden, mit dir zu reden.«
    Der Fahrer kam um den Wagen herum, um ihm die Tür zu öffnen. Tom erinnerte sich daran, dass Dalton bei Dominion Agra arbeitete. Er konnte ihn nicht einfach abblitzen lassen.
    Er schaute in Richtung des Museums – noch keine Spur von Vik – und ließ sich dann auf den Rücksitz fallen. Dort fläzte er sich und steckte sich die Hände in die Hosentaschen. »Viel Zeit habe ich nicht.«
    »Kein Problem.« Dalton nickte dem Fahrer zu, und wenig später fuhren sie durch die geschäftigen Straßen von Washington. Dalton schenkte sich eine bräunliche Flüssigkeit ein und bot Tom ebenfalls etwas an. »Scotch?«
    Tom schüttelte den Kopf. »Ist nicht erlaubt.«
    »Meinst du etwa, die würden dich deswegen aus dem Turm werfen? Ich weiß, dass sie dort ihre Vorschriften haben, aber ein Wort von mir, und sie drücken ein Auge zu.«
    »Ich mag keinen Alkohol.« Schon beim Geruch wurde ihm übel.
    Dalton beäugte ihn mit wissendem Blick. »Erinnert dich zu sehr an deinen alten Herrn?«
    Toms Hände verkrampften sich derart zu Fäusten, dass es in seinen Fingern pochte. Er malte sich aus, wie es wäre, Dalton die Flasche auf dem Kopf zu zerschmettern.
    »Nun«, sagte Dalton und machte eine Handbewegung, wie um ein neues Thema anzuschneiden, »wir hatten ja bereits schon einmal die Möglichkeit angesprochen, dass Dominion Agra dich später einmal sponsert.«
    »Ja, und ich kapiere es nicht«, fiel Tom ihm ins Wort. »Ich bin Rekrut und noch nicht einmal im Mittleren Dienst. Ich bin noch meilenweit von CamCo entfernt.«
    »So etwas beginnt früher, als du denkst. Dominion war in der Vergangenheit nachlässig beim Anwerben von Kombattanten und hat es bedauert, wenn die anderen Unternehmen sie ihnen vor der Nase weggeschnappt haben. Wir haben daher beschlossen, schon früher Treuebündnisse abzuschließen.«
    Plötzlich begriff es Tom, und er musste lachen. »Also, lassen Sie mich das mal klarstellen: Wenn jemand im Begriff steht, Kombattant zu werden, und er eine Wahl bei den Sponsoren hat, dann wählt er in der Regel nicht euch aus, was? Haha. Was, glauben Sie, schreckt sie ab, Dalton? Sie persönlich als Verkaufsvertreter von Dominion oder diese Nummer mit dem Genozid?«
    Daltons Finger verkrampften sich um das Glas in seiner Hand. »Glaub mir, wir könnten schon morgen mehr Kombattanten haben, wenn wir nur wollten, Tom. Aber wir wollen die richtigen . Diejenigen, die uns begeistern. Wenn wir zum Beispiel mit jemandem schon anfangen würden zusammenzuarbeiten, wenn er noch Rekrut ist« – diese letzten Worte betonte er – »dann hätten wir mehr als genug Zeit, ihn zu dem veredelten Kombattanten zu schleifen, der uns vorschwebt.«
    »Veredelt und geschliffen. So wie Karl Marsters.«
    Dalton zuckte merklich zusammen. »Karl steht auf einem ganz anderen Blatt. Und was diese andere Anschuldigung angeht, die du da erhebst …«
    »Sie meinen das mit dem Genozid?«
    »Was im Mittleren Osten geschehen ist, war wohl kaum ein Genozid.«
    »Als ich das letzte Mal recherchiert habe, galt der Mord an einer Milliarde Menschen noch als Genozid.«
    »Genozid ist die systematische Vernichtung einer Gruppe von Menschen aufgrund ihrer Nationalität oder Rasse. Das ist bösartig. Was wir taten, war es nicht. Die ganze Region beteiligte sich am bewussten und wiederholten Diebstahl unseres Eigentums. Denn ob es einem gefällt oder nicht, man nimmt es zu sich, und es ist unser Eigentum, und die Bauern in diesen Ländern hätten sich niemals bereit erklärt, eine Lizenzgebühr zu entrichten. Wenn eine Region der Welt damit davonkommt, dann glauben auch alle anderen, sie könnten damit davonkommen, und bald würde es uns als Unternehmen nicht mehr geben. Wir haben es nicht aus Bösartigkeit getan. Es war lediglich eine unternehmerische Entscheidung, um

Weitere Kostenlose Bücher