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Die Weltenspieler - Insignia I: Roman (German Edition)

Die Weltenspieler - Insignia I: Roman (German Edition)

Titel: Die Weltenspieler - Insignia I: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S. J. Kincaid
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hier die Crème de la Crème. Und du darfst ab jetzt auch herkommen. Als Rekrut hast du doch eine Challenge Coin, nicht wahr?«
    Tom vergrub die Hand in seiner Tasche und holte die Münze mit dem Stempel der Intrasolaren Streitkräfte hervor.
    Dalton tippte elegant mit dem Finger darauf. »Das hier ist deine Eintrittskarte. Komm her, wann immer dir danach zumute ist. Was immer du haben willst, lass es dir kommen, ich begleiche die Rechnung. Es geht alles auf mich. Betrachte es als die erste von vielen Gelegenheiten, Umgang mit den richtigen Leuten zu pflegen.«
    »Ich bin eher jemand, der mit den falschen Leuten Umgang pflegt«, bemerkte Tom, während er sich umsah. Schilder wiesen die Gäste auf die hier gebotenen Annehmlichkeiten hin: eine Sauna, Tennisplätze, einen Wellnessbereich sowie andere Dinge, an denen Tom nicht im Geringsten interessiert war.
    Er wandte sich Dalton zu, um ihm dies zu sagen, doch genau in diesem Moment erblickte er an einer etwas weiter entfernten Wand eine VR -Konsole.
    Dalton grinste. »Ach ja, und das natürlich auch. Die sind für die Kinder der Kongressabgeordneten. Ab und zu kommen auch welche aus dem Turm hier zu uns. Deswegen haben wir private Räumlichkeiten mit VR -Zugang eingerichtet. Sogar Ports für Neuronalprozessoren gibt es.«
    »Was denn, ich kann mich von hier aus einklinken?«
    »Manche Mitglieder der Camelot Company kommen ständig hierher, Tom. Ihnen gefällt die vertrauliche Atmosphäre. Im Turm wird jede Übertragung registriert. Das engt einen ziemlich ein, wenn man, sagen wir mal, seine Freundin treffen oder gewisse Simulationen erkunden möchte.« Mit einem anzüglichen Grinsen beugte er sich weiter vor. »Schließlich weiß ich doch auch noch, wie es als Teenager so war.«
    Tom verstand die Anspielung. Das schmierige Grinsen auf Daltons Gesicht gefiel ihm ganz und gar nicht. Das ist der Typ, der mit meiner Mutter rummacht , dachte er angeekelt.
    »Und Sie versorgen mich aus Herzensgüte damit?«
    »So ist es«, erwiderte Dalton. »Ich glaube, dass eine großzügige Tat eine andere nach sich zieht.«
    Mit anderen Worten wollte er, dass Tom hier Stammgast wurde, Schulden anhäufte und sich verpflichtet fühlte, sie zurückzubezahlen, wahrscheinlich mit Zinsen. Tom blickte zurück in den Raum mit dem Zugangsport. Bestimmt war es nützlich, eine Möglichkeit zu besitzen, sich ohne Überwachung in das Internet einzuklinken, doch er war sich nicht sicher. Irgendetwas an diesem Ort hier war ihm nicht geheuer. Das Fehlen von Fenstern, die im Halbdunkel sitzenden Gestalten, die sich in privaten Nischen mit gedämpfter Stimme unterhielten, und die stählernen Stäbe des Fallgitters führten dazu, dass Tom diesen finsteren Ort für etwas ganz anderes hielt als einen Club für Reiche.
    »Na schön, danke fürs Zeigen. Ich mach mich dann mal wieder auf die Socken.«
    Doch Dalton hielt einen der Angestellten des Betriebs an, einen großen Mann mit Igelfrisur und massigem Nacken. »Hayden, würden Sie Mr Raines den privaten neuronalen Zugangsport zeigen? Danach möchte er zurück ins Pentagon gefahren werden.«
    Der Mann nickte.
    Gereizt folgte Tom dem Hünen. »Ich brauche keinen Chauffeur. Ich kann die U-Bahn nehmen.«
    Der Riese trat beiseite, damit Tom in den Raum mit dem privaten neuronalen Zugangsport eintreten konnte. Tom warf einen flüchtigen Blick darauf. Ja, das war nett. Netter jedenfalls als der Turm mit seinen behelfsmäßigen Feldbetten. Hier gab es Liegesessel, die nach seiner Einschätzung so viel kosteten, wie ein normaler Mensch im Jahr verdiente.
    »Toll. Aber jetzt sollte ich wieder …«
    Doch Hayden drängte Tom mit seiner massigen Gestalt weiter vor, sodass dieser in den Raum stolperte. Hayden war so etwas wie eine sich bewegende Wand. Als Tom versuchte, sich von ihm zu befreien, beförderte ihn dieser unsanft in Richtung der Liegesessel.
    »Warten Sie, warten Sie«, schrie Tom den Mann an, während er sich gegen seine Umklammerung wehrte. »Was machen Sie da? Lassen Sie mich los!«
    Über seiner Schulter konnte Tom Dalton im Türeingang sehen. »Soll Ihnen noch jemand zur Hand gehen, Hayden? Ich kann noch jemanden rufen.«
    »Ich habe alles im Griff.« Hayden drückte Tom so fest in den Liegesessel, dass er kaum Luft bekam. Dann packte er mit seiner fleischigen Hand Toms Kinn, bevor dieser den Kopf zurückziehen konnte. Tom trat nach Hayden, doch es war tatsächlich so, als träte er gegen eine Wand. Und dann stieß etwas Vertrautes gegen seinen Nacken.

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