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Die Weltenspieler - Insignia I: Roman (German Edition)

Die Weltenspieler - Insignia I: Roman (German Edition)

Titel: Die Weltenspieler - Insignia I: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S. J. Kincaid
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auf den Arm nehmen?
    Yuri trat aus dem Raum hinter ihr. »Möchtet ihr gerne …«
    Wyatt wirbelte herum und schob ihn zurück. »Geh weg!«
    Ein Ausdruck tiefer Kränkung spiegelte sich auf Yuris Gesicht wider.
    »Such dir eine andere aus, die du mit deinen Freunden verarschen kannst!« Sie drehte sich um und stürmte hinaus.
    Tom blieb wie angewurzelt stehen, während Yuri sich die Beule auf der Stirn hielt und ihr hilflos hinterhersah. Vik schaute Tom an und formte dann mit den Lippen: »Du?«
    Tom stieß den Atem aus. »Ich habe verstanden.« Er drehte sich um und eilte Wyatt hinterher.
    Draußen vor dem Museum holte er Wyatt ein. Sie stand auf dem Gehweg und wischte sich mit dem Ärmel über das Gesicht. Tom hätte sich nie vorstellen können, dass sie jemand war, der jemals weinen würde, und nun kam er sich wirklich wie der letzte Abschaum vor.
    »Hey, komm schon, Wyatt. Nicht weinen.«
    Sie zuckte zusammen. »Ich weine nicht! Ich habe eine Allergie.« Sie ging in Richtung der U-Bahn-Station, und Tom folgte ihr.
    »Du kannst nicht einfach weggehen, okay?«
    »Ich bin doch nicht blöd.« Sie drehte sich ruckartig um und blickte ihn zornig an. »Ich weiß, dass die Leute mich nicht mögen. Ich dachte bloß, Yuri … Ich dachte du wärst anders.«
    »Yuri ist anders. Er ist ein Guter. Und ich, ich bin nicht … Ich bin nicht … Nun komm schon, okay? Vik und ich sind bloß zwei Vollidioten. Wir haben uns bei der Wette nichts weiter gedacht. Wir haben bloß herumgealbert. Yuri hat keine Ahnung davon, okay? Es ist nicht so, als würden wir dich alle veräppeln. Du musst wissen, er steht total auf dich.«
    »Auf mich?«, wiederholte sie ausdruckslos.
    »Ja. Das musst du doch mitkriegen. Er wollte uns nicht einmal helfen, als wir es bei den Kriegsspielen auf dich abgesehen hatten.«
    »Aber Vik nennt mich Bratpfannenhand.«
    »Das ist bloß etwas, das wir Menschen einen Witz nennen. Vik verpasst doch fast allen einen Spitznamen. Noch einmal: Vik und ich – Vollidioten, kapiert? Das heißt doch nicht, dass jeder Typ auf der Welt genauso ist. Du musst einfach den Spieß umdrehen. Zum Beispiel sagst du Vik, dass er dich nur so nennt, weil seine eigenen Hände so zart und mädchenhaft sind. So funktioniert das. Ich habe noch nie gehört, dass Yuri das gesagt hätte. Ich wette, dass er findet, du hast zarte Hände. Ich meine, hast du gesehen, was er für welche hat?« Er hob die Handflächen. »Damit könnte er einem den ganzen Kopf zerquetschen.«
    Endlich blieb sie stehen und schien darüber nachzudenken. »Und was soll ich jetzt tun?«
    »Geh einfach zurück und … keine Ahnung. Rede mit Yuri. Und hau ihn nicht oder so!«
    »Und was ist mit eurer Wette ?«
    Tom rieb sich den Nacken. »Magst du Yuri? Wenn nein, kannst du es ihm stecken. Und wenn ja, tja, dann gehen mir eben dreißig Mäuse flöten. Keine große Sache.«
    Sie trat von einem Fuß auf den anderen und holte ein paarmal tief Luft, so als wappne sie sich vor etwas. Dann richtete sie ihre dunklen Augen zu Tom hinauf. »Findest du , ich sollte mit ihm zusammen sein?«
    »Das kann ich dir nicht sagen.«
    »Doch, das kannst du. Findest du, dass er wirklich derjenige ist, mit dem ich ausgehen sollte? Du hast dagegen gewettet. Hattest du einen Grund dafür?« Sie sah ihn mit einer sonderbaren Eindringlichkeit an. Verwirrt erwiderte Tom ihren Blick, woraufhin ihre Wangen sich röteten. »Ich will bloß keinen Fehler machen, das ist alles«, murmelte sie und schaute zu Boden. »Ich will bloß nicht das Falsche tun.«
    »Wyatt«, erwiderte Tom lachend und knuffte sie gegen die Schulter. »Es ist doch nicht so, als würdest du den Kerl gleich heiraten.«
    Nun lief sie knallrot an und wich ruckartig vor ihm zurück. »Gut. Gut, ich sage ihm dann also einfach Ja. Okay?«
    Tom sah zu, wie sie davoneilte. Er fragte sich, warum sie so mürrisch wirkte, wenn ein Typ mit ihr ausgehen wollte. Wenn er, Tom, jemals mitbekommen würde, dass ein Mädchen auf ihn stand, dann würde er über sie herfallen.

FÜNFZEHN
    T om ging nicht zurück ins Museum. Er hielt es für besser, Wyatt und Yuri die Chance zu geben, das zu tun, was sie tun wollten. So wie er Vik kannte, würde dieser wahrscheinlich so lange dableiben, bis er sicher war, ihre Wette gewonnen zu haben, und sich dann auf die Suche nach Tom machen, um ihm seinen Sieg unter die Nase zu reiben.
    Deshalb setzte Tom sich auf den Bordstein, das Kinn auf die Hände gestützt, die Ellbogen auf den Oberschenkeln, und wartete auf

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