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Die Weltenspieler - Insignia I: Roman (German Edition)

Die Weltenspieler - Insignia I: Roman (German Edition)

Titel: Die Weltenspieler - Insignia I: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S. J. Kincaid
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Becken in ihre Richtung, und glühende Funken stoben auf.
    Zu seiner Freude fing einer der Wandteppiche Feuer. Medusa packte ihn und schleuderte ihn Tom entgegen, als dieser sich ihr erneut näherte. Der Schmerz raubte ihm den Atem. Dann setzte sie zu einem Dolchstoß in Richtung seiner Rippen an. Er griff nach ihr, bevor sie zustoßen konnte, und versuchte, ihr den Hals umzudrehen. Er sah, wie ihre Hände auf dem Tisch unter dem brennenden Wandteppich herumtasteten und sich um einen Kerzenhalter schlossen. Tom umklammerte weiterhin ihren Hals, doch in diesem Moment rammte sie ihm den Kerzenständer zwischen die Beine.
    Der Schmerz war furchtbar. Tom krümmte sich und würgte. Ihm war, als würde dies wirklich geschehen. Auf einmal fragte er sich, ob es ein Fehler gewesen war, sich einzuklinken, um ihr gegenüberzutreten.
    Medusa tänzelte zur Seite, während er auf die Knie fiel.
    Erstickt stieß er hervor: »Du … bist … ein Mädchen.«
    Ihr Schwert blitzte im Lichtschein des Feuers auf. Er vernahm ihr gackerndes Lachen.
    »Du musst eines sein. So etwas würde kein Typ tun!«, fügte Tom hinzu.
    »Das habe ich nie bestritten.« Die Flammen, die an der Wand hinter ihr emporzüngelten, umgaben sie wie ein Heiligenschein. Ihre Hitze brannte ihm in der Kehle. Keuchend schöpfte er nach Atem und versuchte dabei, nach seinem Lanzenschaft zu greifen. Doch sie kickte diesen außerhalb seiner Reichweite und hielt ihm ihr Schwert an die Kehle.
    »Warum hast du mir wirklich eine Nachricht hinterlassen?«, fragte ihn Medusa, während sie ihn über die Klinge hinweg beäugte.
    »Wegen dem hier.«
    »Bloß damit ich dich wieder töte?«
    Tom bedachte sie mit einem milden Lächeln. »Nein, damit ich dich töten kann.« Er trat ihr die Füße unter den Beinen weg, drückte ihren Schwertarm hinunter – und wurde von einem Dolch an seiner Kehle zum Einhalten gezwungen.
    »Wenn du das nächste Mal sterben möchtest, dann hacke dich nicht in meinen Prozessor ein«, beschied ihm Medusa. »Jemand könnte dir auf die Spur kommen.«
    »Das Risiko gehe ich ein«, entgegnete er.
    »Das würde ich an deiner Stelle nicht tun. Ich schicke dir eine URL für ein Forum, auf dem wir uns persönliche Mitteilungen hinterlassen können. Auf diese Art ist es sicherer. Ich werde das Forum im Auge behalten, und wenn du mir dort etwas postest, komme ich nur zu gerne, um dich zu töten.«
    Tom stellte sich sein Posting vor. »Gestörter sucht Furcht einflößende Kriegerin?«
    »Versuch es mit ›Scheußliche Bestie‹«, vollendete sie für ihn.
    Tom betrachtete sie über die Spitze ihres Dolches hinweg. Er wünschte, er könnte ihr richtiges Gesicht sehen, wünschte, er wüsste, ob sie diese Sache wirklich mit ihm durchziehen würde. »Wirst du auch reinschauen?«
    »Ich werde reinschauen«, versicherte sie ihm. Dann schlitzte sie ihm die Kehle auf.
    Fix und fertig schlug Tom in Blackburns Büro die Augen auf. Sie hatte zugestimmt, sich erneut mit ihm zu treffen. Sie hatte tatsächlich zugestimmt. Er rieb sich die Kehle an der Stelle, wo die Haut von der Erinnerung an diesen Dolchhieb brannte.
    Als er das Blinken in seinem Neuronalprozessor bemerkte, gefror ihm das Blut in den Adern.
    Er hatte den Alarm so eingestellt, dass er Blackburns GPS -Signal im Turm verfolgte und anging, sobald dieser in den zehnten Stock zurückkehrte. Doch Tom war zu sehr in den Kampf versunken gewesen, um es zu bemerken. Nun schnürte es ihm die Kehle zu, denn Blackburn trat in diesem Moment aus dem Fahrstuhl, und Tom hatte keine Zeit mehr, sich den Flur entlang aus dem Staub zu machen.
    Er stürzte unter den Schreibtisch, als auch schon die Tür aufglitt.
    »… und alle neuen Programme sollte man erst auf einem simulierten Neuronalprozessor ausprobieren.« Blackburns schwere Schritte erfüllten den Raum, gefolgt von Wyatts leichteren. Hinter den beiden glitt die Tür wieder zu. Tom spürte, wie ihm der Schweiß auf der Stirn ausbrach. Mit wild klopfendem Herzen drückte er sich, so weit er konnte, unter den Schreibtisch. Das hier war nicht gut. Überhaupt nicht gut.
    Blackburn ging um den Schreibtisch herum, sodass Tom seine Stiefel keinen halben Meter vor sich hatte. Der Schreibtisch rumpelte, als eine Schublade aufgerissen wurde. Falls Blackburn ein wenig zurücktrat oder sich vorbeugen würde, um in einer anderen Schublade herumzuwühlen, würde er ihn entdecken.
    Er hörte, wie Blackburn die Schublade durchforstete. Dann musste er gefunden haben, was er suchte, denn

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