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Die Weltenspieler - Insignia I: Roman (German Edition)

Die Weltenspieler - Insignia I: Roman (German Edition)

Titel: Die Weltenspieler - Insignia I: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S. J. Kincaid
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halten, ja?«
    Allein der Gedanke, wie Karl reagieren würde, wenn er das jemals hörte, machte es Tom schwer, nicht in Gelächter auszubrechen. »Selbstverständlich werde ich Karl unter allen Umständen davon abhalten, Sie in Verlegenheit zu bringen, Mr Prestwick.«
    Dalton nickte dankbar, während seine haselnussbraunen Augen Toms Blick erforschten. »Gut. Du bist ein guter Junge, Tom. Du hast mich stolz gemacht. Aus dir ist ein sehr respektvoller, höflicher junger Mann geworden.«
    Tom bohrte sich die Nägel in die Handflächen. Es gelang ihm gerade noch, sich nicht vollzukotzen.
    »Karl dagegen …« Dalton stieß einen Seufzer aus. »Sein Vater war Manager hier. Deshalb mussten wir ihn zu uns holen. Er war mit Elliot befreundet, deshalb hofften wir, er würde uns mit ihm in Kontakt bringen. Aber dabei war er uns keine Hilfe. Nobridis, Inc. hat uns Ramirez vor der Nase weggeschnappt. Deswegen haben wir Karl am Hals. Zumindest bis ich dich akquiriert habe. Du hast dich gut entwickelt, nicht wahr? Ich denke, es wird sich in naher Zukunft eine einmalige Gelegenheit für dich auftun.«
    Er tätschelte Toms Wange. Tom hätte am liebsten mit den Zähnen zugeschnappt und ihm ein paar Finger abgebissen.
    »Zu schade, dass Mr Vengerov nicht kommen konnte«, klagte Dalton. »Er wäre beeindruckt vom Ergebnis seiner Software gewesen. Ich glaube, wenn ihr alle erst einmal im Licht der Öffentlichkeit steht, muss ich auch in Karls Datenstrom ein paar Verhaltensänderungen eingeben. Bloß …« – er zwinkerte – »ein Geheimnis zwischen uns beiden, was, Sportsfreund?«
    Tom zwinkerte seinerseits. »Absolut, nur zwischen uns, Mr Prestwick. Zu schade mit Mr Vengerov.« Zu schade, wirklich schade. Nur zu gerne hätte er auch diesen Typ drangekriegt.
    »Also, ich habe da in der Kabine mit dem neuronalen Zugangsport für dich noch ein paar kurzfristige Anweisungen in Bezug auf die Etikette und einen Who’s-who-Leitfaden. Geh hin und lad dir das herunter.« Dalton legte eine Pause ein und musterte ihn erneut. Dabei gratulierte er sich selbst dazu, den alten Tom ausgelöscht und durch diesen neuen ersetzt zu haben.
    Während er losging, rang Tom darum, seinen ruhigen Gesichtsausdruck beizubehalten. Wenn er seinen Gefühlen freien Lauf gelassen hätte, wäre er auf Dalton losgegangen und hätte ihm wie ein wild gewordener Gorilla das Gesicht zerfetzt.
    Er schloss sich in dem Raum mit dem privaten Neuronalzugang ein. Der Anblick des Zugangsports trieb ihm den Schweiß auf die Stirn, doch er wusste, dass diese Sache in Ordnung gehen würde. Das würde sie.
    Wyatt hatte seine Firewall auf ein höheres Niveau justiert und damit sichergestellt, dass er immun gegen alles sein würde, dem er heute Abend ausgesetzt werden würde. Dennoch überfiel ihn eine Welle der Besorgnis, während er über den offenen Port nachsann. Seine Beine waren auf einmal bleischwer, und er musste sich dazu zwingen, sich auf dem Liegesessel auszustrecken. Als er sich einklinken wollte, zitterte seine Hand so heftig, dass er ständig den Zugangsport an seinem Stammhirn verfehlte.
    Tom schloss die Augen, holte tief Luft und zwang sich dazu, die Hände ruhig zu halten. Mein Gott, jetzt verhielt er sich schon wie ein Weichei. Bei diesem Tempo hätte er bald wieder eine von Viks Interventionen nötig.
    »Nun mach schon, schließ es an, du Memme«, knurrte er sich selbst an.
    Ruckartig steckte er das Kabel in den Port.
    Die Verbindung strömte durch ihn, sein Körper wurde taub, seine Sinne trüb, während Codezeilen auf ihn zurasten. Sie drohten ihn in nackte Panik zu versetzen, bis er spürte, wie sie an Wyatts Firewall abprallten. Er schaltete sich in den Vorgang ein, denn er fühlte sich wohler, wenn er ihn beobachtete. Er sah, wie jede einzelne Zeile in dem Moment, in dem sie hinzukam, gelöscht, und wo dies nicht möglich war, von einigen zusätzlichen Nullen und Einsen neutralisiert wurde. Tom entspannte sich. Sein teurer Anzug klebte ihm schweißnass am Körper.
    Die Zeit verrann, während er auf den Moment wartete, in dem er das Kabel herausziehen konnte.
    Und dann passierte es.
    Auf seinem Infoscreen wurde ein Text eingeblendet:
    Du duellierst dich nicht mehr mit mir, Mordred. Hast du endlich eingesehen, dass du mich niemals besiegen kannst?
    Schockiert las Tom die Zeilen. Medusa. Sie hatte die Netsend-Funktion benutzt. Irgendwie war es ihr gelungen, seinen Neuronalprozessor zu hacken und dort etwas abzulegen, so wie er es bei dem ihren getan hatte.
    In

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