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Die Weltenspieler - Insignia I: Roman (German Edition)

Die Weltenspieler - Insignia I: Roman (German Edition)

Titel: Die Weltenspieler - Insignia I: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S. J. Kincaid
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trösten wollte.
    »Du darfst es keinem erzählen, Tom«, sagte Wyatt eindringlich. »Yuri und ich würden beide wegen Hochverrats angeklagt.«
    »Das werde ich auch nicht. Ich bin euch beiden etwas schuldig.«
    »Thomas wird es nicht verraten.« Yuri beugte sich vor und heftete seinen Blick auf Tom. »Ich weiß, dass er unser Geheimnis hüten wird.«
    »Eher sterbe ich, als dass ich es jemandem erzähle.« Und das meinte er mit jeder Faser seines Herzens.

ZWANZIG
    A ls Tom seine Stube betrat, blieben ihm noch zwanzig Minuten bis zum Morgenappell, und in seinem Gehirn herrschte noch immer Tohuwabohu. Immerzu musste er an das Video denken, das Karl ihm gesendet hatte, das Video, welches zeigte, wie er auf dem Boden herumkroch und bellte wie ein Hund.
    Tom setzte sich auf das Bett. Die Bilder von Karl, der über ihn lachte, und Dalton, umgeben von Zigarrenrauch, brannten sich in sein Gehirn ein.
    Vik stand neben dem Bett und zog sich an. Er warf Tom einen mürrischen Blick zu und wandte sich dann von ihm ab. »Was denn, machst du dich heute nicht hübsch und gelst dir das Haar?«
    »Nee.« Tom war, als würde er gleich in die Luft gehen. Er riss mit geballten Fäusten an den Bettlaken und bemühte sich, trotz seiner blinden Wut, die sich immer wieder in Verwirrung und tiefstes Elend verwandelte, einen klaren Gedanken zu fassen.
    »Bis später dann, rückgratlose Schande für die Männlichkeit.«
    Als Vik zur Tür ging, überwältigte ihn Verzweiflung. Er presste ein einziges Wort heraus: » Doktor !«
    Vik blieb stehen und zog die Schultern hoch wie ein alarmiertes Raubtier. Dann drehte er sich um. In seinen schwarzen Augen lag ein merkwürdiger Schimmer. »Doktor?«
    »Doktor«, bestätigte Tom.
    Ein Ausdruck von Hoffnung huschte über Viks Gesicht. »Echt? Echt jetzt, Tom?«
    Tom nickte und schluckte heftig. »Wie es aussieht, haben die Leute von Dominion Agra mir Sachen in den Kopf eingepflanzt, um einen braven kleinen Jungen aus mir zu machen. Ich muss Rache nehmen. Ich muss Blutrache nehmen. Ich muss ein Kettensägenmassaker anrichten.«
    Vik stieß ein jähes Lachen hervor. Tom erschreckte, als sein Stubenkamerad einen Satz nach vorn machte und ihn mit einer heftigen, ungestümen Umarmung fast erdrückte, bevor er ihn zurück auf das Bett warf. »Schön, dass du wieder der Alte bist!« Vik ließ sich neben ihn fallen. »Also Rache, hm?«
    Tom starrte düster auf die Wand vor ihm. »Vik, am Samstag bin ich mit den Leuten von Dominion Agra verabredet. Ich habe also bis Samstag Zeit, etwas zu planen. Etwas … irgendetwas … Und ich, Vik, im Moment komme ich auf keinen Racheplan, der mich nicht für die nächsten vierzig Jahre in den Knast befördert.«
    »Deswegen gibt es ja zwei Doktoren des Unheils, Kumpel. Du kannst im Moment nicht klar denken? Dann denke ich für dich.«
    »Richtig. Stimmt.« Tom fuhr sich mit den Händen durch das Haar. Schließlich stand er auf und wühlte in seiner Schublade nach seiner Uniform.
    »Vergiss es.« Vik schob Toms Schublade mit dem Absatz zu. »Wir lassen den Morgenappell sausen. Erzähl mir, was passiert ist. Und dann planen wir einen ruhmreichen Rachefeldzug.«
    In den Tagen vor der Abendgesellschaft von Dominion Agra amüsierten sich Tom und Vik wie die Könige. Als Erstes überprüften sie das Limit der Kreditkarte, die Dalton Tom überlassen hatte. Es betrug fünfzigtausend Dollar.
    Der kleine Zombie Tom war vertrauenswürdig genug gewesen, sie nicht zu missbrauchen.
    Der normale Tom war entzückt, es zu tun.
    Er überredete Wyatt dazu, die Datenbank der Kreditkartengesellschaft zu hacken und Daltons Kontaktdaten zu verändern, damit er das, was Tom mit der Karte anstellte, nicht rechtzeitig mitbekam, um etwas dagegen unternehmen zu können. Da Wyatt sich jedoch nicht an Kreditkartenbetrug beteiligen wollte, musste Tom fünfzigtausend Dollar ohne ihre Hilfe ausgeben.
    Großzügigerweise bot Vik seine Hilfe an.
    Tom hinterlegte zehntausend Dollar im Dusty Squanto Casino für das nächste Mal, wenn sein Vater dort absteigen würde. Dann beschlossen er und Vik, sich selbst ein wenig zu amüsieren.
    Sie verbrachten einen Abend in der Pentagon City Mall und lernten dort eine Gruppe von Mädchen kennen. Die waren erst dann von ihnen beeindruckt, als Tom für ihre Einkäufe in den teuersten Geschäften bezahlte. Danach mochten die jungen Damen sie. Schließlich luden sie die Mädchen zum Essen in der Chris Majal’s Indian Hall ein, und Tom steckte ihrer Bedienung sein

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