Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Weltenspieler - Insignia I: Roman (German Edition)

Die Weltenspieler - Insignia I: Roman (German Edition)

Titel: Die Weltenspieler - Insignia I: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S. J. Kincaid
Vom Netzwerk:
hatte, wusste er. Ein stufenweiser Abbau des Neuronalprozessors. Entfernung aus dem Turm. Wieder mit Neil leben.
    Das war der Preis dafür, dass er Yuri oder Wyatt niemals verraten würde. Blackburn könnte nie wieder mit dem Memografen auf Raubzug durch sein Gehirn gehen. Er würde seine geistige Gesundheit behalten.
    Vielleicht.
    Ein Teil von Tom hatte den Impuls, mit dem Kopf auf den Schreibtisch vor ihm zu hämmern. Er konnte den Gedanken nicht ertragen, wieder in sein altes Leben zurückkehren zu müssen. Nicht nach alldem hier. Nicht nach dem, was er hier erfahren und erlebt hatte. Und der Gedanke, dass Dalton gewonnen hatte, brachte ihn fast um. Dalton hatte ihn geradewegs aus dem Turm gekickt. Erst eine ganze Welt präsentiert und sie dann wieder weggenommen zu bekommen war noch viel schlimmer. Besser wäre es gewesen, wenn er gar nicht erst in den Turm gekommen wäre.
    »Darf ich unter vier Augen mit ihm sprechen?«, fragte Marsh Olivia.
    Olivia schaute Tom an. »Das liegt an dir.«
    Tom zuckte mit der Schulter. Erst als der Anwalt und Ms Ossare den Raum verlassen hatten, hob er den Blick zu General Marsh und starrte ihn mit offener Verachtung an. Das hier war der Kerl, dem die Hände gebunden worden waren.
    »Warum haben Sie mich nicht an den Screenings und psychologischen Tests teilnehmen lassen wie alle anderen auch?« Toms Stimme bebte vor Wut. »Blackburn glaubt, ich wäre Teil einer Verschwörung, weil ich nicht die Tests durchlaufen habe wie die anderen! Warum haben Sie mich die Tests nicht einfach machen lassen und das hier verhindert?«
    »Um ehrlich zu sein, mein Junge, habe ich Sie nicht psychologisch testen lassen, weil ich nicht glaube, dass Sie sie bestanden hätten.«
    » ICH BIN NICHT GESTÖRT ! «, schrie Tom, wohl wissend, wie gestört er sich dabei anhörte.
    »Nur die Ruhe, Tom.« Marsh stand auf, ging um Olivias Schreibtisch herum und betrachtete einen auf ihrer Wand eingerahmten Tintenklecks. »Die Wahrheit ist, dass ich Sie nicht über offizielle Kanäle habe ausfindig machen lassen. Sie waren ein Seitenprojekt von mir. Schließlich ziehe ich meist nicht persönlich los, um Rekruten zu gewinnen.«
    Tom starrte angespannt auf Marshs müdes Gesicht, das sich in der Glasscheibe über dem Tintenklecks spiegelte.
    »Ich hielt nach etwas anderem Ausschau. Sie haben die Camelot Company im Einsatz gesehen. Diese Kids sind die besten, die das Land hervorgebracht hat. Vielseitig, clever, von angenehmem Äußeren.«
    »So wie Karl Marsters?«
    »Nun, die meisten jedenfalls.« Marsh neigte den Kopf, in diesem Punkt ein Zugeständnis machend. »Es sind bodenständige Amerikaner, die es im Leben zu etwas bringen werden. Solche Leute rekrutieren wir. Diese Art Kids locken wir in der Regel an.«
    »Im Gegensatz zu mir.«
    Da war er nun wieder, der Punkt, über den sich Tom von Anfang an gewundert hatte. Er wusste, wie seltsam es war, dass Marsh ausgerechnet ihn rekrutiert hatte. Dass es ein krasser Widerspruch war, hatte er ignoriert. Und erst jetzt, da diese Widersprüchlichkeit mit Macht ans Tageslicht kam, gab Marsh ihm eine Antwort. Tom hätte ihn dafür in der Luft zerreißen können.
    »Im Gegensatz zu Ihnen«, stimmte Marsh zu. »Erinnern Sie sich an das Szenario mit dem Panzer, Tom, das ich Sie im Dusty Squanto durchlaufen ließ? Es gibt darin mehrere Stufen. In der ersten Stufe muss sich die Testperson dazu entscheiden, direkt auf den Panzer loszugehen, statt sich die Panzerabwehrwaffen zu besorgen. Und dann kommt die nächste, die entscheidende Stufe, an der die meisten unserer Auszubildenden im Turm scheitern.«
    »Welche?«, fragte Tom elend.
    »Sie machen die Luke auf und lassen sich hineinfallen. Und vermasseln es damit. Sie lassen sich in den Panzer fallen und stellen fest, dass der Panzerfahrer im Sterben liegt, weil er der Marsatmosphäre ausgesetzt ist.«
    »Und dann töten sie den Kerl.«
    Marsh schüttelte den Kopf. »Das tun die meisten Auszubildenden eben nicht. Wenn sie den Mann einfach so erschießen könnten, wäre das kein Problem, aber mit einem Ionen-Schwefel-Streugewehr in einem geschlossenen Raum ist das nicht möglich. Also bauen sie darauf, dass der Mann von allein stirbt. Dabei kalkulieren sie aber die Backup-Systeme des Panzers nicht ein: automatische Lukenverriegelung, die Druckanlagen und die verborgene Waffe des Panzerfahrers. Der Mann erholt sich und tötet die Versuchsperson. Der Einzige hier im Turm, der diese Phase überlebt hat, waren Sie.«
    »Ich hatte gar

Weitere Kostenlose Bücher