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Die Weltenspieler - Insignia I: Roman (German Edition)

Die Weltenspieler - Insignia I: Roman (German Edition)

Titel: Die Weltenspieler - Insignia I: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S. J. Kincaid
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Blackburn weiter sein Gehirn durchforstete …
    Dann würde er wahnsinnig werden. Länger könnte er es nicht ertragen. Er würde wahnsinnig werden, und er würde Yuri und Wyatt verraten.
    Die Ausweglosigkeit der Situation deprimierte ihn. Tom ballte eine Hand zur Faust und hämmerte damit auf den Fußboden. Die Welt um ihn herum wurde wieder scharf. Er schlug wieder und wieder zu. Dann ergriff Olivia sein Handgelenk.
    »Tom, hör auf damit. Du verletzt dich sonst.«
    Es war ihm egal. Den Schmerz nahm er nur weit entfernt in seinem Bewusstsein wahr, die Wut beherrschte alles. Am liebsten hätte er Blackburns Gesicht zu Brei geschlagen. Er wollte sich ihrem Griff entziehen, doch er war dermaßen erschöpft, dass er den Versuch bald aufgab.
    »Ich nehme keinen Kontakt zu meinem Vater auf«, sagte Tom. »Es muss noch eine andere Möglichkeit geben.«
    »Es gibt keine andere Möglichkeit, Tom. Wenn ich dich hier rausholen soll, muss dein Vater damit einverstanden sein.«
    Toms Blick schweifte hinauf zum Memografen, der verschmort und stumm drohend über dem Stuhl und den Armriemen aufragte. »Eine andere Möglichkeit oder gar nichts.«
    Am nächsten Morgen schickte Blackburn Soldaten, die Tom auf den Stuhl fesselten. Ein vollständig reparierter Memograf ragte über ihm auf. Tom zerrte an den Armriemen und inspizierte den Metallgreifer mit finsterem Gesicht. Nach unruhigem Schlaf war er immer noch benebelt im Kopf. Er sah, dass Blackburn in den Raum trat, einen bandagierten Arm an die Seite gepresst. Der Anblick erfüllte ihn mit gehässiger Schadenfreude.
    »Tut der Arm weh?«, fragte er Blackburn, während dieser das Gerät vorbereitete.
    »Nicht die Spur«, antwortete Blackburn.
    Als Blackburn ihm zu nahe kam, schwang Tom seinen Fuß in Richtung des bandagierten Arms. Blackburn zischte und zog ihn gerade noch rechtzeitig zurück.
    Tom grinste ihn hämisch an und gewann der Situation ein gemeines, finsteres Vergnügen ab. »Er tut weh.«
    »Nicht so wie das hier gleich.« Als schmerzhafteste Vergeltung schaltete Blackburn den Memografen ein. Die gleißenden Lichtstrahlen drangen in Toms Schläfen ein, gruben sich tief und immer tiefer in sein Gehirn, seine Erinnerungen, entblößten die eine, verwarfen sie, entblößten die nächste, verwarfen sie auf der Suche nach Vengerov alle wie Abfall.
    Neil … seine Mutter … Karl … seine Mutter … Dalton … seine Mutter … Er war dieses Mal einige Minuten darin, als er einen schrillen Ton hörte und die Maschine ausgeschaltet wurde.
    Toms vernebeltes Hirn benötigte einen Moment, bevor er General Marshs Stimme erkannte.
    »Was genau tun Sie hier eigentlich, Lieutenant?«
    Tom horchte auf seinem Stuhl auf, und eine Hochstimmung erfasste ihn. Er sah zu, wie Marsh und Blackburn sich einen Machtkampf lieferten, den Bildschirm zwischen sich. »Ich untersuche die undichte Stelle, General. Wie Sie angeordnet hatten.«
    »Ich hatte nicht angeordnet, dass Sie Raines an den Memografen fesseln sollen. Holen Sie ihn aus diesem Stuhl raus. Sofort!«
    Blackburn regte sich nicht. »Nein, Sir.«
    »Wie bitte?«
    »Er bleibt, wo er ist.«
    »Das ist ein Befehl!«
    »Und ich missachte ihn, Sir.«
    Marsh fluchte und stürmte auf Tom zu. Sein Gesicht war wutverzerrt, und Tom sackte in sich zusammen, so erleichtert, dass er den alten General am liebsten umarmt hätte.
    Blackburn folgte diesem mit bedächtigen Schritten. »Bevor Sie ihn befreien, möchte ich eines klarstellen, Sir.«
    »Was?« Marsh wirbelte zu ihm herum, die knorrigen Fäuste in die Seiten gestemmt.
    »Wenn Sie ihn aus diesem Stuhl herausholen, dann werde ich gehen«, sagte Blackburn, »ich gehe dann weg.«
    Marsh blieb eine ganze Weile stumm. »Drohen Sie mir?«
    »Ja, Sir, genau das tue ich. Allerdings werde ich dann nicht nur einfach gehen. Ich werde diese ganze Einrichtung hier mit einem Abschiedsgeschenk schmücken, das Obsidian Corp. nicht reparieren kann.«
    Tom konnte nicht fassen, dass Blackburn, ein Lieutenant, einem G eneral drohte . So lief das nicht. Hass und Vorfreude kamen in ihm auf. Marsh würde dafür sorgen, dass es ihm leidtat!
    »James, das können Sie nicht tun«, sagte Marsh mit flehendem Unterton. »Ich weiß, dass diese undichte Stelle Ihren Stolz kränken muss, aber das geht jetzt zu weit.«
    »Wetten?«, erwiderte Blackburn einfach.
    Ungläubig starrte Tom auf Marshs Rücken. Wieso befahl er den Soldaten nicht, Blackburn zu verhaften? Oder unternahm sonst irgendetwas ,das für einen General

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