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Die Weltenspieler - Insignia I: Roman (German Edition)

Die Weltenspieler - Insignia I: Roman (German Edition)

Titel: Die Weltenspieler - Insignia I: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S. J. Kincaid
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keine Ahnung von diesen Backup-Systemen.«
    »Sie haben den Mann erschlagen, bevor dies überhaupt zum Thema wurde. Sie haben das Szenario für sich entschieden. Sie haben einen Sterbenden totgeschlagen. Sie haben etwas getan, wovor die anderen zurückgeschreckt sind.«
    »Das war ja bloß ein Videogame.«
    »Es ist der Instinkt, der deutlich wurde. Das, nach dem ich gesucht hatte.«
    »Sie können mir nicht erzählen, Karl Marsters hätte Skrupel, einen Sterbenden totzuprügeln.«
    »Karl Marsters ist nicht direkt auf den Panzer losgegangen. Das war das Problem. Ich habe Tausende Teenager durch dieses Szenario geschickt. Dabei bin ich auf eine Menge gestoßen, die diesen Panzerfahrer erschlagen hätten – eine Menge mit dem entsprechenden Killerinstinkt –, aber die haben es ausnahmslos versäumt, direkt den Panzer anzugreifen, weil sie nicht imstande waren, den besten Schachzug ihres Gegners vorherzusehen. Diejenigen, die brutal genug waren, einen Sterbenden zu erschlagen, hatten nicht das notwendige Auffassungsvermögen, um die Schritte vorherzusehen, die der Panzerfahrer machen würde. Sie hingegen haben nicht nur bestanden, Sie haben gleich beim ersten Versuch ins Schwarze getroffen. Ich hatte mir das bei Ihnen gedacht. Deswegen habe ich meine ganze Aufmerksamkeit auf Sie gerichtet.«
    Deswegen also hatte Marsh ihm nicht geholfen. Der Gedanke schmerzte ihn. Er hatte solch hohe Erwartungen gehabt, und Tom hatte ihnen nicht entsprochen. »Ich muss eine große Enttäuschung für Sie gewesen sein.«
    »Überhaupt nicht. Sie haben eine schlechte Impulskontrolle, und Sie sind arroganter, als es gut für Sie wäre. Außerdem passen Sie genau in das Schema, nach dem ich gesucht habe. Sie sind genau der Typ Kombattant, der uns fehlt.«
    Tom erinnerte sich an etwas, was Elliot und Nigel gesagt hatten. Darüber, dass das Militär nach jemand anderem suchte. Jemand … »Sie suchen jemanden, der bösartig ist.«
    »Ja, Tom.« Marsh beugte sich mit durchdringendem Blick zu ihm vor. »Bösartig. Rücksichtslos – aber nur, wenn es sein muss. Jemand, der zuschlägt, wenn er weiß, dass es wehtun wird. Jemand, der den tödlichen Schlag ausführt. Das sind die Menschen, die Kriege gewinnen. Das sind die Menschen, welche die Medusas dieser Welt zur Strecke bringen. Schauen Sie sich Achilles an. Er wurde nicht von einem Krieger überwältigt, der stärker, schneller oder besser gewesen wäre. Er wurde von einem Pfeil genau an seiner Schwachstelle zu Fall gebracht. Sie haben ein Gespür für solche Schwachstellen. Sie könnten etwas erreichen. Sie könnten die Besten der anderen Seite besiegen. Ich war bereit, das Risiko einzugehen, Sie über inoffizielle Kanäle zu rekrutieren. Und wenn Sie so gut wären, wie ich hoffte …«
    »Wäre das das Tüpfelchen auf dem i gewesen?«, spottete Tom.
    »Nehmen Sie den Mund nicht zu voll. Ich bin Ihr Vorgesetzter bis zu dem Tag, an dem Sie den Turm verlassen, Rekrut.«
    »Jetzt also zählt auf einmal der höhere Dienstgrad?« Zorn erfüllte ihn. »In der Memografenkammer war das nicht so! Lieutenant Blackburn kam damit durch, Ihnen zu drohen!«
    »Das ist etwas vollkommen anderes.«
    »Inwiefern?«
    »Weil er weiß, dass ich es mir nicht erlauben kann, ihn zu verlieren. Er tut hier etwas unschätzbar Wertvolles, und er tut es für wenig Geld.«
    Tom blinzelte. »Die Programmierung?«
    »Obsidian Corp. hat eure Prozessoren entwickelt, Tom. Sie haben sich auch mit eurer Software befasst. Weil sie die Einzigen waren, die mit Zorten II programmierten, haben sie es uns hundsteuer in Rechnung gestellt. Wir haben versucht, an der Kostenschraube zu drehen, indem wir unsere eigenen Leute ausbildeten, aber Obsidian Corp. hat sie uns immer abgeworben. Dann haben wir versucht, unsere Offiziere dazu zu zwingen, ihre Dienstzeit bis zum Ende abzuleisten. Doch schon bald bekamen wir wütende Anrufe von Senatoren, die uns im Auftrag von Obsidian befahlen, die Programmierer freizustellen. Um dem Ganzen die Krone aufzusetzen, versuchte dann Joseph Vengerov ständig, uns unsere eigenen Programmierer als Berater zurückzuleasen. Es war finanziell nicht vertretbar. Lieutenant Blackburn ist es.«
    »Also dreht sich hier alles ums Geld.«
    »Es geht immer ums Geld, mein Junge. Krieg ist teuer. Wir senken die Ausgaben, wo immer wir können. Deshalb befinden sich alle unsere Werften im All. Deshalb brauchen Kombattanten Sponsoren. Die Einzigen in diesem Land, die es sich erlauben können, Steuern zu bezahlen, um

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