Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Weltenspieler - Insignia I: Roman (German Edition)

Die Weltenspieler - Insignia I: Roman (German Edition)

Titel: Die Weltenspieler - Insignia I: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S. J. Kincaid
Vom Netzwerk:
während einer Schlacht. Nicht in einer absoluten Stresssituation. Er bekam Magenschmerzen.
    »Was für ein Spiel wird es denn sein?«, fragte Tom, bemüht, seine Nerven zu beruhigen.
    »Eine erbärmliche Farce«, erwiderte Nigel bitter.
    Elliot ging nicht auf ihn ein. »Das ändert sich von Jahr zu Jahr, Tom. Die Leistungsschau beim Gipfel im Kapitol ist keine echte Schlacht. Es ist eher ein Vorwand, um die Mitglieder der Koalition zu unterhalten und der Öffentlichkeit eine Schau abzuliefern. Aller Wahrscheinlichkeit nach werden du und Medusa eine kleine Aufgabe lösen müssen. Gewinner ist der, der sie als Erster absolviert hat, und das siegreiche Land gewinnt an Ansehen.«
    Tom starrte ihn an. »Wenn ich verliere, füge ich also dem Ansehen unseres Landes Schaden zu.«
    »Genau«, sagte Nigel gehässig. »Aber mach dir bloß keinen Stress.«
    »Nein.« Elliot beugte sich zu ihm vor und umklammerte ihm ermutigend die Schulter. »Betrachte es nicht auf diese Weise, Tom. Niemand rechnet damit, dass unsere Seite in diesem Jahr gewinnt.«
    »Oh. Das ist ja echt beruhigend«, sagte Tom.
    »Nun, so war es aber gemeint. Solltest du oder solltest du « – Elliot besann sich darauf, Nigel mit ins Boot zu nehmen und deutete mit dem Kopf auf ihn, woraufhin dieser die Augen verdrehte, da er die Geste als genauso symbolisch verstand, wie sie gemeint war – »am Ende Medusa besiegen, dann wäre das für alle eine große Überraschung. Wir wissen alle, dass Medusa in einer anderen Liga spielt als wir. Das weiß die Koalition auch. Deswegen lass dich nicht unter Druck setzen. Wenn du verlierst, geht davon die Welt nicht unter.«
    Elliot kannte also die Konsequenzen für Tom nicht. Für Tom würde die Welt untergehen.
    Falls er beim Gipfel verlor, würde er alles verlieren. Seinen Platz im Turm, seinen Neuronalprozessor, seine Freunde, seine Zukunft. Alles.
    In der Nähe des Kapitols stieg Elliot aus ihrem Privatwagen aus und in eine Limousine um, bereit für seinen öffentlichen Auftritt und seinen Fototermin mit Politikern, Nobridis Managern und den sich anbiedernden Vertretern der Medien.
    Tom und Nigel saßen stumm da, während ihr Wagen auf ihrer beider Bestimmungsort zufuhr. Toms Besorgnis wuchs so sehr, dass er sich kaum etwas aus Nigels finsteren Blicken machte. Sie hatten zwar das gleiche Ziel wie Elliot – das Kapitol –, näherten sich diesem jedoch diskreter. Ihre Identitäten und IP s waren nicht durchgesickert. Da ihre Namen Staatsgeheimnisse waren, konnten sie beide Elliot vertreten. Es bestand also keine Gefahr, dass die russisch-chinesische Seite Amerika in Verlegenheit brachte, indem sie aller Welt verkündete, wer der tatsächliche Pilot von Elliots Schiff war.
    Ihr Wagen hielt vor dem Hart Senate Office Building. Tom blieb wie erstarrt auf seinem Sitz hocken. Die Fahrt war allzu schnell vergangen.
    »Jetzt kommst du ins Schwitzen, was?«, höhnte Nigel, der sich an Toms Unbehagen weidete.
    »Halt’s Maul.« Tom drängte sich aus dem Wagen.
    General Marsh erwartete sie im Foyer. »Gut, gut, dann kommt mal mit, ihr beiden.« Hastig begleitete er sie durch die Sicherheitsschleuse, die summte, als sie hindurchgingen. Dann durchschritten sie die marmorne Halle und steuerten die Aufzüge an.
    Sie drängten sich in den Aufzug, der normalerweise nur US -Senatoren vorbehalten war, und fuhren ins Kellergeschoss hinunter. Dort setzten sie sich in einen kleinen U-Bahn-Wagen. Dieser sauste die Gleise entlang und beförderte sie in Richtung des geheimen Kellereingangs des Kapitols.
    Während sie über die Schienen donnerten, musterte der General Tom. »Seid ihr beide bereit?«
    Nigels Gesicht zuckte. Das war seine einzige Reaktion, denn er wusste, dass der General die Frage nicht wirklich an ihn gerichtet hatte.
    »Ja, Sir. Ich bin bereit.« Tom war froh, dass seine Stimme nicht zitterte.
    Marsh führte sie durch private Flure in den unteren Geschossen des Kapitols zu einem verborgenen Raum unterhalb der Rundhalle. Der Raum war lang, schmal und schalldicht. In ihm standen zwei Stühle. Eine Wand diente als Projektionsschirm, auf dem die Bilder aus der wuchtigen Kuppel in der Mitte des Kapitols übertragen wurden.
    Tom starrte auf den Bildschirm. Zu sehen war die Rundhalle mit einer Kuppel, deren zylindrischer Unterbau mit einem Panoramagemälde geschmückt war, mit einer Reihe von Statuen sowie mit Ölgemälden, auf denen Szenen aus der amerikanischen Geschichte des achtzehnten Jahrhunderts dargestellt waren. Durch den

Weitere Kostenlose Bücher