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Die Weltenspieler - Insignia I: Roman (German Edition)

Die Weltenspieler - Insignia I: Roman (German Edition)

Titel: Die Weltenspieler - Insignia I: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S. J. Kincaid
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winzige Nase und ein Gesicht, das geradezu mädchenhaft wirkte.
    Name: Nigel Harrison
    Einheit: US -Intrasolare Streitkräfte, Gehobener Dienst, Machiavelli Division
    Herkunft: Cambridge, England
    Besondere Leistungen: Sieger der Internationalen Linguistikolympiade, Mitglied des Britischen Verbands für Computerlinguistik
    IP: 2053:db7:lj71::262:ll3:6e8
    Sicherheitsstatus: Topsecret LANDLOCK -5
    »Ich schätze mal, du hast mitgehört. Hast du mitbekommen, in welcher Lage Tom steckt?«, fragte ihn Heather.
    »Ja. Da draußen sind Dschingisse, die hier reinwollen, nicht wahr?« In Nigels Stimme schwang ein leichter britischer Akzent mit. An dem Jungen war alles glatt, von seinem gegelten Haar bis zu der Art, wie er ging, nämlich so leichtfüßig, dass Tom seine Schritte nicht gehört hatte. Er hatte einen seltsamen Tick, eine kleine, andauernde Verkrampfung an seinem rechten Auge, so als hätte er über dieses nicht die völlige Kontrolle.
    »Ja.« Tom bemühte sich, nicht auf sein zuckendes Auge zu schauen. »Tut mir leid wegen des Hämmerns an der Tür.«
    »Schon gut. Mir fällt da etwas ein. Dir auch?« Nigel sah Heather an.
    Heather stützte das Kinn auf die Hand. »Vielleicht.«
    »Doch«, sagte Nigel mit so leiser Stimme, dass Tom es fast nicht gehört hätte.
    »Gut«, stimmte ihm Heather zu.
    Hätte Tom es nicht besser gewusst, hätte er sich gefragt, ob die beiden die Hälfte dieses Gesprächs telepathisch abhielten.
    »Tom«, sagte Heather abrupt, »würdest du auf einer der Stuben warten, bis Nigel und ich hier fertig sind? Ich bin gleich wieder da, und dann überlegen wir, wie wir dich hier rausbekommen. Wenn das okay für dich ist« – sie zwinkerte ihm zu – »zu warten, bis es vorbei ist, könnte ich dir danach natürlich Gesellschaft leisten.«
    Gut. Mein Gott. Sie hatte aber wirklich ein Lächeln drauf, bei dem jeder Widerstand zwecklos war.
    »Ja. Ja, ich warte dann.« Er ging zur nächsten unbesetzten Stube, wobei er in seiner Hast gegen den Türrahmen stieß. Tom lachte, denn dieses Mädchen ließ sogar seinen Neuronalprozessor versagen.
    Der Schmerz in seinen Knien ließ ihn zusammenzucken, als er sich auf der Kante eines nicht belegten Bettes niederließ. Ungeduldig klopfte er sich mit der Hand auf den Oberschenkel. Nach einer Weile schloss er die Augen und ging eine schematische Darstellung des Turms durch, bemüht, einen Weg zu finden, wie er an den Dschingissen vorbeikommen konnte, die auf ihn lauerten. Die auf seinem Infoscreen blinkende CA -Ziffer wurde immer niedriger, und wenn er so darüber nachdachte, kribbelten seine Lippen und Fingerspitzen nun wieder …
    Die Tür ging auf. Mit schweren Schritten kam jemand auf ihn zu.
    Zu schwer für Nigel oder Heather.
    Tom riss die Augen auf, und ihn durchfuhr ein Schrecken.
    Karl Marsters ragte drohend über ihm auf, zerschrammt und blutig. Seine Faust fuhr auf Toms Gesicht nieder.
    Er kam wieder zu sich, als Karl ihn in den Gang zerrte. Nigel und Heather schauten nur wenige Schritte entfernt zu. Toms blutende Nase löste einen Erstickungsanfall aus. Er versuchte, sich aus der Umklammerung der kräftigen Arme zu befreien, die um seinen Hals geschlungen waren, kam jedoch nicht dagegen an.
    »Danke. Danke, Leute«, beschied Karl den beiden.
    »Hast du ihn geschlagen?«, wollte Heather wissen. »Das war nicht Teil unserer Abmachung, Karl.«
    »Tut mir leid, ich konnte einfach nicht widerstehen. Ich kenne die eidesstattliche Erklärung – in den Räumen der Machiavellis wird nicht geschlagen.«
    Nun begriff Tom. Heather hatte gar nicht mit ihm geflirtet, als sie ihn auf die Stube geschickt hatte. Sie war ihn bloß losgeworden, um ihn zu verraten. Diese Erkenntnis löste ein bitteres Gefühl in ihm aus, während Karl ihn gegen seinen Willen Schritt für Schritt mit sich zerrte.
    Nigel trat mit glänzenden Augen näher. »Denk an die eidesstattliche Erklärung. Du hast sie unterzeichnet. Du hast dich verpflichtet.«
    »Ja, ja. Ich werde mich schon daran halten.« Karl schleifte Tom ruckartig weiter. »Ihr habt mir den kleinen Dreckskerl überlassen, und wenn Marsh euch beim Verteidigungsausschuss nominiert, nehme ich dich zu meinem Repräsentanten von Dominion Agra mit, um zu erreichen, dass sie deine Bewerbung annehmen und dich sponsern.«
    Heather lächelte Tom an, so als könne sie ihn selbst jetzt noch, da ein großer Dschingis ihn dank ihres Verrates mehr oder weniger erwürgte, becircen. Die Tatsache, hier mit blutiger Nase von Karl in den

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