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Die Werwolf-Elite

Die Werwolf-Elite

Titel: Die Werwolf-Elite Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Mutter ihn in früher Kindheit in den Wäldern Sibiriens ausgesetzt hatte und er von den Tieren großgezogen worden war. Ein sibirischer Tarzan, gewissermaßen.
    Mit einem Tier hatte er zwar keine Ähnlichkeit, aber wenn man seinen menschlichen Körper anschaute, kam man leicht ins Grübeln. Es gab wohl kaum einen Menschen auf der Welt, der so behaart war wie dieser Oleg Brassow.
    Die einzigen freien Flächen schienen die Wangen zu sein, die hell aus dem Bartgestrüpp schauten. Wer ihn unter der Dusche sah, konnte meinen, einen mit Fell bedeckten Menschen vor sich zu haben.
    Oleg Brassow war gefürchtet. Er redete kaum, und wenn, dann schrie er die Gefangenen an oder schlug mit einer kurzstieligen Peitsche zu, die er stets bei sich trug. Er wußte genau, wie der Hase lief, und er hielt die Gefangenen unter Kontrolle. In der letzten Zeit hatte es große Aufregung unter den Sträflingen gegeben. Einige von ihnen waren auf recht merkwürdige Art und Weise ums Leben gekommen. Man hatte sie tot in den Wäldern gefunden. Die Leichen hatten ausgesehen, als wären sie von einem Tier angefallen worden. Völlig ausgeblutet und kaum noch zu identifizieren. Gerüchte über ein wildes Raubtier entstanden. Man schickte Jäger los, doch die fanden nichts. Wie auch, denn die Bestie befand sich mitten unter den Gefangenen. Es war kein anderer als Oleg Brassow, der von dem unseligen Trieb eines Werwolfs besessen war und in langen Vollmondnächten auf Menschenjagd ging. Er fand seine Opfer. Manchmal lockte er sie sogar aus dem Lager weg, um sie in der tiefen Einsamkeit des Landes zu töten. Obwohl die Morde offiziell vertuscht wurden, sprachen sie sich doch herum. Und auch an anderer Stelle war man beunruhigt. Zwanzig Kilometer nördlich befand sich eine jener geheimen Forschungsstätten der Sowjetunion, die gleich nach dem Krieg eingerichtet worden waren, als noch niemand an den großen Ölboom dachte. Man hatte die Forschungsstätte weiter ausgebaut und das große Entwicklungsprogramm Langstreckenbomber dorthin verlegt.
    Es war streng geheim, und das Gelände galt als tabu. Niemand durfte es betreten, es war bestens bewacht, aber man hatte Sorgen. Die Ölfeider breiteten sich aus. Es war auszurechnen, wann die ersten Förderpumpen unmittelbar vor dem militärisch abgeschirmten Gelände auftauchten.
    Nach einer Lösung grübelte man in Moskau. Die Experten hockten dort an ihren Schreibtischen und zerbrachen sich darüber die Köpfe, aber zu einem Entschluß waren sie noch nicht gekommen.
    Der eine dachte an das Öl, das dem Land schließlich Devisen bescherte.
    Doch der Verteidigungsminister sprach von der Krisenlage in der Welt und wollte sein militärisches Forschungsprogramm um keinen Rubel gekürzt wissen. So ging es hin und her, doch eine Einigung war nicht in Sicht.
    Inzwischen bauten die Männer Straßen, fällten Waldstücke und schafften die Baumstämme heran, damit sie nebeneinander in den sumpfigen Boden gepreßt wurden und einigermaßen feste Unterlagen bildeten, auf denen die schweren Lastwagen fahren konnten.
    Sie rollten Tag und Nacht. Auf der kilometerweiten Baustelle gab es keine Pause, und als markantes Zeichen schwebten die Feuerzungen der Erdgasfackeln über dem riesigen Areal. Wenn der Wind sie erfaßte, dann wurden sie wie lange Fahnen bewegt, und selbst Sturzregen oder gewaltige Schneefälle konnten sie nicht löschen. So vergingen Tage, Monate und Jahre. Auch Oleg Brassow wurde älter. Mit zunehmendem Alter jedoch spürte er immer stärker das Andere in ihm. Hatte er sich früher beherrschen können und war nur einmal in den Vollmondnächten auf Jagd gegangen, so schlich er jetzt die ganze Nacht durch die Wälder, wenn der Mond seine volle Pracht zeigte.
    Er suchte Opfer!
    Oft fand er welche, manchmal kehrte er zurück, ohne seinen Trieb gestillt zu haben, da wurde er dann am anderen Morgen zum Schwein, wovon die Gefangenen ein Lied singen konnten, denn Brassow ließ an ihnen seine Launen aus. Auch heute war es wieder soweit. Im Lager waren die Lichter längst gelöscht. Nur an den Wachtürmen brannten einige trübe Lampen. Die Stille hatte sich über den Platz gesenkt, die nur durch das Summen der mit Hochspannung aufgeladenen Zäune unterbrochen wurde.
    Wer hier durchwollte, der verbrannte jämmerlich.
    Hin und wieder strichen lange Scheinwerferbahnen über das Gelände vor den Unterkünften. Nie regelmäßig, je nachdem wie die Wächter auf den Türmen ihre Launen hatten.
    Sie und auch der Lagerleiter Oleg

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