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Die Werwolf-Elite

Die Werwolf-Elite

Titel: Die Werwolf-Elite Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Mark nahm einen Zug und mußte husten, als der Rauch in seine Lunge drang. Eine Wohltat war das nicht. Der Kirgise lachte.
    »Sind stark, nicht?«
    »Kann man wohl sagen.«
    »Draußen ist es schon dunkel«, meldete der Wächter. »Ich hole jetzt dein Essen, Kamerad.«
    »Nein, laß mal.«
    »Aber es ist dein letztes hier.«
    »Eben. Darauf kann ich verzichten.«
    »Wie du willst.«
    Mark dachte darüber nach, wie er seinen Fluchtversuch starten sollte.
    Natürlich als Unsichtbarer, aber war es gut, wenn er sich jetzt schon seiner Fähigkeit bediente? Nein, er wollte warten. Die Zigarette rauchte er zu Ende und trat die Kippe aus.
    Sein »Freund« kehrte zurück. »Du, Kamerad«, sagte er, »da tut sich was.«
    »Was?« fragte Mark.
    »Ich glaube, sie holen dich.«
    Baxter erschrak. »Jetzt schon?«
    »Ja, ich habe Lärm gehört. Ich glaube, sie kommen. Pech für dich, Kamerad. Gib mir die Uhr, du hast sie mir versprochen.«
    »Nein, nein«, erwiderte Baxter. »Erst wenn ich weiß, daß sie mich wirklich abholen.«
    »Wenn ich es dir sage.«
    »Ich glaube dir nicht.«
    Da begann der Kirgise zu schimpfen. Und dies in seinem Heimatdialekt, den Mark Baxter nicht verstand. Er trampelte sogar mit dem Fuß auf.
    Baxter entnahm den Lauten des Mannes, daß dieser ihn bis in die tiefste Hölle verfluchte. Baxter ließ die Schimpfkanonade gelassen an sich vorbeirauschen. Er hockte im Schneidersitz auf dem Boden und sah einen dicken Käfer durch den Lichtstrahl krabbeln. Mit der Handkante schlug Baxter zu. Der Käfer zerknackte.
    Marks Freund hatte aufgehört zu schimpfen. Er war ziemlich still geworden.
    Das hatte seinen Grund.
    Die Schreie waren so laut, daß sie sogar bis an die Ohren des Agenten drangen. Dann hörte er Schritte, die den Gang hinunterpolterten, ein wildes Fauchen und hämmernde Schüsse. Sie waren dicht vor der Tür abgegeben worden. Mark zuckte unwillkürlich zusammen. Mit einem Auge peilte er durch den Schlitz und sah etwas Helles. Mündungsfeuer.
    Ein Fall, wieder ein Schrei. Im nächsten Augenblick verstummten die Schüsse. Dafür vernahm der Agent ein schreckliches Stöhnen. Jemand atmete laut und rasselnd. »Neiinnn!«
    Mark lief eine Gänsehaut über den Rücken, als er das Wort vernahm. Er hatte die Stimme identifizieren können. Der Kirgise hatte diesen röchelnden Laut ausgestoßen. War er tot?
    Schleichende Schritte, dazwischen ein Tapsen, als würden nackte Füße auf den Boden klatschen.
    Von außen drehte sich der Schlüssel in der Tür.
    Sie kamen!
    Mark wich zurück. Er rutschte auf dem Hosenboden und schaute gebannt auf die Tür, die langsam aufgedrückt wurde…
    ***
    Oleg Brassow und Rock Dale hatten sich völlig in die Hand der Werwölfin begeben. Sie taten genau das, was sie allein anordnete, denn sie ahnten, daß sie beide dieser Königin sehr unterlegen waren.
    Für Brassow war es wirklich keine Schwierigkeit gewesen, seinen Artgenossen Rock Dale und Lupina bis dicht an das Gelände des Gefangenenlagers zu schaffen.
    Die hier lebenden Männer waren inzwischen samt und sonders zurückgekehrt. Sie hatten draußen arbeiten müssen, waren erschöpft, ausgelaugt und konnten nun ihre kärgliche Mahlzeit einnehmen.
    Es gab Hirsebrei.
    Davon hatten die Russen genug. Mit Weizen mußte gespart werden, doch Hirse wuchs überall in der Sowjetunion. Ein Kalfaktor schlug ihnen das dampfende Zeug auf die Teller. Manche waren so ausgehungert, daß sie sich erst gar nicht auf ihre Lagerpritschen hauten, sondern die kleinen Schüsseln an den Mund setzten und kurzerhand mit den Zähnen und den Lippen aßen.
    Das alles hatte Oleg Brassow Lupina und seinem neuen Freund erzählt.
    Und er hatte weiter davon gesprochen, daß kein Gefangener daran dachte, irgendwelchen Terror zu machen. Nach dem Essen fielen die meisten todmüde auf ihre Pritschen, denn um vier Uhr morgens schrillten bereits die Weckpfeifen. Sie hörten das Summen der Hochspannungszäune. Diese Dinger standen unter Starkstrom. Auch die Werwölfe würden sich hüten, damit in Berührung zu kommen. Brassow kannte die Wege. Sie befanden sich dort, wo der Pfad zu seinem Wärterhaus führte, das nicht von Starkstromleitungen abgesichert war.
    Alle sahen die Posten.
    »Was machen wir?« flüsterte Lupina. Sie hatte sich nicht völlig in einen Wolf verwandelt. Nach wie vor schimmerte ihr Haar wie mit Gold überdeckt.
    »Töten.« Brassow hatte die Antwort gegeben, und Lupina war einverstanden.
    »Aber so, daß die anderen nichts merken. Deshalb werde

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