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Die Werwolf-Elite

Die Werwolf-Elite

Titel: Die Werwolf-Elite Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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sie. »Es ist nicht mehr weit. Wir sind gleich da, vielleicht noch eine halbe Stunde, und wir müssen hier mit Überraschungen rechnen. Seht mal nach rechts und dann in die Höhe.«
    Das taten wir und entdeckten erst jetzt den schwachen rötlichen Schein am Himmel. »Ein Feuer?« fragte Suko.
    Jovanka schüttelte den Kopf. »Nein und ja. Das ist brennendes Gas, ein Zeichen, wie nahe wir bereits unserem Ziel sind.« Ich nickte lächelnd.
    Dann gingen wir weiter und erreichten plötzlich eine Straße, die in den Wald hineinführte und aus Betonplatten bestand, was mir nur ein Kopfschütteln entlockte.
    »Wir sind nahe am Camp. Schaut euch den Wald an. Er ist jünger, frischer. Das ist schon nachgewachsen.« Sie hatte recht. Wir standen in einem Gebiet, das wesentlich heller war.
    Und wir sahen die Lichter.
    Rechts von uns glühten sie in der Nacht. Rote, weiße, gelbe, grüne, ein Farbenspektrum, in dem die brennenden Gasströme wie rotgelbe Fahnen wirkten.
    Irgendwie ein imposantes Panorama. Industrie inmitten einer noch intakten Naturlandschaft.
    Mich berührte das Bild seltsam, doch Jovanka drängte zur Eile.
    »Weiter!« hauchte sie.
    »Und wo liegt das Lager?« fragte ich.
    Jovanka deutete schräg nach links. »Dort irgendwo. Man kann keine Lichter sehen.«
    »Also nicht weit.«
    »Nein, nein. Wir müssen nur achtgeben, daß wir nicht gesehen werden.«
    »Von den Gefangenen?« fragte Suko.
    Sie lachte. »Das nicht, da sind andere, die uns gefährlich werden könnten. Die Arbeiter in den Ölcamps. Die schimpfen zwar auf ihren Job, aber sie würden nie etwas durchgehen lassen, denn sie werden gut bezahlt. Spione haben bei ihnen keine Chance.« Das waren keine guten Aussichten, aber damit hatte ich auch nicht gerechnet. Ich mußte im Prinzip froh sein, daß es bisher so gut geklappt hatte.
    Wir gingen weiter.
    Jetzt nicht mehr durch den Wald, sondern parallel zur Transportstraße.
    Vor einigen Jahren hatte hier auch noch Wald gestanden, doch dann war der Ölboom ausgebrochen und hatte die Natur gefressen. Wo keine Straßen aus Holz gebaut wurden, nahm man Betonplatten, die allerdings nicht viel taugten. Sie waren erstens teuer, und zweitens litten sie unter der starken Kälte im Winter. Ich sah an zahlreichen Stellen Einbrüche.
    Manche Platten waren gerissen und wiesen große Löcher auf. Auch in der Dunkelheit riß der Betrieb nicht ab. Noch immer fuhren Lastwagen.
    Sie rumpelten über den Beton, und die Schlaglöcher schüttelten sie durch. Lichter tanzten. Von Wagen, die uns entgegenkamen, wurden wir geblendet und tauchten dann in die Deckung des Unterholzes. Unsere Waffen nahmen wir mit. Allerdings fehlte mir Desteros Schwert. Es war mir zu unhandlich gewesen, es auch noch mitzuschleppen. Wir hofften stark, daß die Pistolen, das Kreuz und andere Dämonenbanner für unseren Kampf ausreichten. Jovanka blieb stehen und deutete über die Straße. »Wir müssen auf die andere Seite.«
    Gesagt, getan. Bevor der nächste LKW anrumpelte, starteten wir und schafften es in wenigen Sprüngen. An dieser Seite gab es praktisch keinen Wald. Nur ein flaches Gelände mit Büschen und kleineren Bäumen und weichem Untergrund, der mich schon wieder an den Sumpf erinnerte.
    »Das war auch Sumpfgebiet«, erklärte Jovanka, die meine Gedanken erraten hatte. Sie zeigte nach vorn.
    Irgendwie bewunderte ich die Energie dieses jungen Mädchens.
    Jovanka gab nicht auf, sie wollte weiter, und sie war der Typ, der bis zur Selbstaufgabe für eine Sache kämpfte. Imponierend, fand ich.
    Schon sahen wir das Licht.
    Ein heller Finger, der in der Luft zu stehen schien und sich dabei auf der Stelle kreisend bewegte.
    »Das Lager!« Unwillkürlich hatte Jovanka die Stimme gesenkt. Wir schauten hin.
    »Scheint alles in Ordnung zu sein«, bemerkte der Chinese, nach einer Weile. Ich nickte.
    Suko stieß mich an. »Laß uns näher ran. Vielleicht sehen wir Lupina oder ihre Verbündeten.«
    »Hör auf mit den Verbündeten. Ich hoffe, es ist noch nicht so weit gekommen.«
    Wir bewegten uns schneller, allerdings auch geduckt und waren in der Dunkelheit kaum auszumachen. Dabei lauschten wir, doch selbst Suko hörte nichts Verdächtiges.
    Ich hatte Angst vor Minen und fragte die junge Russin danach. »Nein, keine Gefahr. Das können Sie sich nicht leisten. Hier laufen auch zu viele Ölleute herum.«
    »Deshalb also.«
    Dafür hatten sie Starkstrom. Meine Ohren kannten das Geräusch. Ich hatte es schon in einiger Entfernung vom Lager gehört.
    Es war

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